Gipfelhüpfen in der Surselva

Das diesjährige Skiwochenende führte die Turner des MTV Ennenda nach Vella im Val Lumnezia.



Gruppenfoto vom Skiwochendende des MTV Ennenda. (Bild: zvg)
Gruppenfoto vom Skiwochendende des MTV Ennenda. (Bild: zvg)

Vella, eine von sieben Gemeinden, die 2013 zur neuen Gemeinde Lumnezia fusionierten, präsentierte sich in strahlendem Sonnenschein, als die 16 Turner des MTV Ennenda nach einem kurzen Kaffeehalt im Hotel Gravas, dem heutigen Nachtlager, die Ski anschnallten, um das Skigebiet mit dem Vier-Gipfel- Erlebnis und 120 km Skipisten zu erkunden. Auf dem 2112 m hohen Hitzeggen, dem ersten der vier Gipfel, lag den skibegeisterten Turnern das Hochplateau Obersaxen mit seiner faszinierenden Skirarena ein erstes Mal zu Füssen. Die Qual der Wahl nahmen die gebietskundigen Ronny Leuzinger und Ueli Hefti ihren Kollegen entschlossen ab. Zielsicher führten sie die Gruppe zu den schönsten Pisten, wiesen auf zum Verweilen einladende Hütten und alternative Routen hin. Der Appetit nach ausgiebigem Skifahren war nach dem bisher dürftigen Winter riesig. Dementsprechend kurz fiel die Mittagsrast im Restaurant Wali aus. Am Nachmittag nahmen kleinere Gruppen, jeder nach seinem Gusto, die tollen Pistenverhältnisse am Piz Sezner, Stein oder Piz Mundaun unter die Bretter. Im Schein der letzten Sonnestrahlen wurde in der Tegia-Bar, direkt an der Piste auf der Abfahrt nach Vella, mit einem feinen Apéro auf den ersten Skitag angestossen. 16 rundum zufriedene Gesichter zogen auf dem Weg zum Nachessen die letzten Schwünge in den Frühlingsschnee. Ob das Lichterlöschen weit vor Mitternacht am nicht wirklich existierenden Nachtleben oder an der Müdigkeit lag, ist nicht zweifelsfrei überliefert.

Früh schlafen birgt die Gefahr von früh erwachen. So wundert es nicht, dass nach dem ausgiebigen Frühstück, trotz nicht mehr so perfekten Wetteraussichten, die ganze Gruppe geschlossen um zwanzig vor neun Uhr startklar an der Talstation stand. Das Bild glich einer Herde scharrender, schnaubender Pferde, die in der Box auf den Start wartet. Der Lift nahm den Betrieb nämlich erst um neun Uhr auf. Wahrscheinlich ein Novum in der Vereinsgeschichte. In der Ferne zog sich der Himmel langsam zu, höchste Zeit, das obligate Gruppenfoto zu schiessen. Perfekt präparierte Pisten luden nochmals zum ausgiebigen Carven ein. Ob es die bereits diffusen Lichtverhältnisse, Übermut oder eine eigenwillige Prüfung der Sicherheitsbindung war, ist nicht klar. Fakt ist: Wenn man ungebremst gegen die Schneemauer am Pistenrand fährt, führt das zu einer veritablen Hechtrolle mit Potenzial zwischen Bewunderung und Amusement. Oder war da ein Anflug von Schadenfreude? Trüber Himmel, leichter Wind und Hunger sind an einem Sonntag eine denkbar schlechte Kombination, um in der Mittagszeit einen Tisch an der Wärme zu ergattern. Und wer nicht zur rechten Zeit kommt, den bestraft das Leben. Irgendwann mussten drei Kameraden unter dem Druck der hungrigen Meute die reservierten Plätze freigeben, mit dem Resultat, dass die zu spät Gekommenen dick eingepackt auf der luftigen Terrasse die heisse Suppe löffeln durften. Nach dem Essen wurde der Rückweg von Obersaxen über die Surselver Gipfel nach Vella unter Bretter genommen. Vor der Heimfahrt durfte der obligate Kaffee mit Kuchen im Restaurant Triel nicht fehlen. Dank gebührt Franz Alberti für die umsichtige Organisation und allen Kameraden, die sich als Fahrer zur Verfügung gestellt haben.