Für die SP des Kantons Glarus kommt ein Abbruch des Gemeindefusionsprozesses an der ausserordentlichen Landsgemeinde nicht in Frage. Der eingeschlagene Weg zu den drei Gemeinden mag manche Fragen noch nicht beantwortet haben und den Einbezug der Bevölkerung im Gemeindefusionsprozess immer noch zu wenig wahrzunehmen: diese und mögliche weitere Löcher müssen gefüllt werden. Auf der Basis der bisherigen Arbeit ist dies in konstruktiver Zusammenarbeit aller Kräfte zu erreichen.
Die SP des Kantons Glarus hat bei der Gemeindestrukturreform den Dialog immer aktiv gesucht und auch geführt. Seit dem vergangenen Herbst wurden durch die SP verschiedene öffentliche Matinées und Veranstaltungen zur Sache, zum Beispiel der gut besuchte Vortrag von Prof. Andreas Ladner in der linth-arena sgu, organisiert. Die SP ist weiterhin der Meinung, dass drei Gemeinden für den Kanton Glarus Sinn machen. Der Veränderungsbedarf ist ausgewiesen. Wenn zum Beispiel im Schulwesen die bisherigen Gemeinden zunehmend zu gemeindübergreifender Zusammenarbeit gezwungen sind oder in manchen Gemeinden bei jedem Rücktritt eines Behördemitgliedes mühselig nach einer Nachfolge gesucht werden muss, dann zeigt dies, dass zur Lösung heutiger und zukünftiger Aufgaben grössere Einheiten sinnvoll und nötig sind. Die SP des Kantons Glarus ist gewillt ihren Beitrag an der erforderlichen Arbeit zu leisten.
Die ausserordentliche Landsgemeinde mit dem Ziel den „Drei-Gemeinde-Entscheid“ rückgängig zu machen, wird stattfinden. Worüber an dieser ausserordentlichen Landsgemeinde genau zu entscheiden ist, was genau rückgängig gemacht werden soll und insbesondere wo die Diskussion an und nach dieser Landsgemeinde einsetzt, wird durch die Initianten nicht klar ausgedrückt. Zu interpretieren ist ihre Zielrichtung dahingehend, dass der Kanton Glarus in den kommenden Jahren weiterhin 25 Gemeinden haben soll. Somit ist ihre Initiative gar nicht direkt gegen den „Drei-Gemeinde-Entscheid“ gerichtet, sondern gegen jede Veränderung in den Gemeinden über einen Landsgemeindebeschluss, also insbesondere auch gegen den lange diskutierten und breit vorbereiteten Vorschlag mit zehn Gemeinden. Da kann man sich zu Recht fragen, wieso erst jetzt opponiert wird.
Die Glarner Bevölkerung hat vor einiger Zeit begonnen vorwärts zu schauen und die Zukunft selber an die Hand zu nehmen. Eine Aufbruchstimmung ist aufgekommen. Die Initianten wollen mit dem Beschwören der Gemeindeautonomie diesen Schritt wieder rückgängig machen. Die SP des Kantons Glarus will zusammen mit der Mehrheit der Landsgemeinde 2006 mit Zuversicht die drei gewachsenen Regionen von GlarusNord, GlarusMitte und GlarusSüd bis ins Jahr 2011 zu drei starken Gemeinden werden lassen.