Glarner Abfallfachleute informieren sich über PET

Die Abfallfachleute der Glarner Gemeinden haben sich letzte Woche an einer Exkursion zum Thema PET und PET-Recycling informiert. Die Exkursion wurde vom Glarner Sackverband finanziert und zusammen mit der kantonalen Abteilung Umweltschutz und Energie organisiert. Mehr als 20 Personen, die sich auf verschiedenen Ebenen in den Gemeinden mit der Sammlung und Verwertung von Abfällen beschäftigen, haben daran teilgenommen.



Glarner Abfallfachleute informieren sich über PET

Der Werkstoff PET wird nun seit etwa 20 Jahren in grossem Massstab für Getränkeverpackungen verwendet. In der Schweiz werden momentan für diesen Zweck pro Jahr etwa 40'000 t eingesetzt. Gemäss einer Vorschrift des Bundesrates müssen 75 % davon gesammelt und wiederverwertet werden. Die Sammlung dieser gebrauchten Getränkverpackungen muss vornehmlich durch den Handel geschehen. Zurzeit wird dieses Ziel ohne grosse Reserve erreicht, indem etwa 76 % der Verpackungen gesammelt werden. Das Sammelgut wird in der Schweiz in zwei grossen Aufbereitungsanlagen verarbeitet. Die grössere davon ist die Firma Recypet AG in Frauenfeld. Diese verarbeitet das vorsortierte, farblose Alt-PET zu kleinen Flocken, die wieder bei der Herstellung von Flaschen eingesetzt werden können. Bis es soweit ist, sind aber verschiedene Verarbeitungsschritte notwendig: die gesammelten Flaschen müssen zerhackt, von Fremdstoffen befreit, gewaschen, mit Lauge gereinigt und getrocknet werden. Die Glarner Abfallfachleute waren beeindruckt von der aufwendigen Technologie, die hier eingesetzt wird, um sauberen Rohstoff für die Neuproduktion herzustellen. Das PET-Material von nicht farblosen Flaschen wird zu anderen Produkten als Flaschen wie Fasern, Verpackungen und ähnlichem eingesetzt.

In der Firma Resilux in Bilten, einem der grössten Hersteller von PET-Flaschen in der Schweiz, wird auch Altmaterial bei der Produktion von Flaschen eingesetzt. Je nach Auftraggeber schwankt diese Menge zwischen wenigen Prozent und etwa einem Drittel des Gesamtgewichtes. Die Besucher konnten die Mischung von Alt- und Neumaterial beobachten und die Verarbeitung dieses Rohstoffes zu neuen Einweg- und Mehrwegflaschen auf Maschinen glarnerischer Herkunft bewundern. Diese Maschinen sind rund um die Uhr im Einsatz und produzieren pro Jahr über 500 Millionen Flaschen und Flaschen-Rohlinge.

In Weinfelden konnten die Glarner Besucher eine musterhafte Sammelstelle einer Gemeinde besichtigen. In einer grossen befahrbaren Halle sind alle Separatsammlungen vor der Witterung geschützt für die Besucher bequem benutzbar. Das Sammelangebot war vergleichbar mit demjenigen einer grossen Glarner Gemeinde, aber die grosszügige, übersichtliche Anordnung hat alle Glarner Abfall-Fachleute beeindruckt. Lange wurde mit den Betreuern dieser Sammelstelle über das Benutzerverhalten, Missstände und Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert.

Insgesamt sind die Glarner Fachleute mit Hintergrundwissen und neuen Erfahrungen ins Glarnerland heimgekehrt, um ihre Arbeit in Zukunft noch besser ausüben zu können