Glarner Bauern kämpfen für ein klares NEIN zur Massentierhaltungsinitiative

Im Rahmen eines Medienanlasses informierte kürzlich der Glarner Bauernverband auf dem Schnyderhof in Bilten über die Abstimmungsparole im Zusammenhang mit der Massentierhaltungsinitiative, über welche das Schweizer Volk am 25. September 2022 abstimmt. Die von der Gruppe Sentience Politics lancierte Massentierhaltungsinitiative, welche von den Grünen und der SP unterstützt wird, hat den Glarner Bauernverband auf den Plan gerufen. Das Komitee und die Allianz gegen die Massentierhaltungsinitiative sprechen sich für ein klares NEIN aus, so auch der Glarner Bauernverband. Ebenfalls lehnen Bundesrat und Parlament die völlig unnötige Initiative ab.



VMMO-Präsidenten Hanspeter Egli, (Bilder: hasp)
VMMO-Präsidenten Hanspeter Egli, (Bilder: hasp)

Am 25. September kommt die Volksinitiative «Keine Massentierhaltung in der Schweiz» vors Volk. Bundesrat, Parlament und die Landwirtschaft erachten sie als völlig unnötig, weil das Schweizer Tierwohlniveau weltweit unerreicht ist und das von der Initiative geforderte Angebot bereits in mehr als ausreichendem Umfang zur Verfügung steht. Die Massentierhaltungsinitiative würde den Selbstversorgungsgrad bei Poulet von heute 58 auf 5 Prozent sinken lassen. Bei den Eiern ginge er von 56 auf 20 Prozent zurück und beim Schweinefleisch von 92 auf 50 Prozent. Damit einher ginge der Verlust von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen im Inland. Das wären gemäss einer aktuellen Untersuchung der Fachhochschule Nordwestschweiz die Folgen der Massentierhaltungs-Initiative.

Ein klares NEIN für die Massentierhaltungs-Initiative

Vertreter des Glarner Bauernverbandes und der VMMO (Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost), Medienvertreter und weitere Interessierte fanden sich kürzlich auf dem Bauernhof von Elisabeth und Hansruedi Schnyder-Schmied in Bilten zu einem Medien- und Informationsanlass über die Massentierhaltungs-Initiative ein. Herzlichst begrüsst wurden sie von Fritz Waldvogel, Präsident des Glarner Bauerverbandes. Einen speziellen Willkommensgruss entrichtete Waldvogel dem VMMO-Präsidenten Hanspeter Egli, der im Anschluss an Waldvogels Erläuterungen zur Initiative in einem eindrücklichen Statement für ein klares und überzeugtes NEIN plädierte.

Die Initiative bewirkt genau das Gegenteil!

Präsident Egli stellt sich die Frage, ob es korrekt ist, der Landwirtschaft per Bundesverfassung vorzuschreiben, nur noch nach Bio-Standard zu produzieren, obwohl der Bio-Anteil beim Fleisch um die 5% liegt, und beim Geflügel gar nur bei 3%. Eines der Hauptargumente gegen die Initiative: Der Konsument hat schon längst die Wahlfreiheit bezüglich Tierwohlbestand beim Einkauf. Er könnte mit seinem Einkaufszettel beeinflussen, was schlussendlich produziert werden soll. Und weiter: Es mache einfach keinen Sinn, die Produktion im Inland massiv runterzufahren und viel mehr, mit einer viel schlechteren Ökobilanz und aus fragwürdigen Tierhaltungen zu importieren. Weil im Ausland die Tiere meist in deutlich grösseren Einheiten (auch Bio!) gehalten werden können, bewirkt schlussendlich die Initiative genau das Gegenteil ihres Zieles. VMMO-Präsident Eglis Schlussworte: «Der Ukraine-Krieg hat gezeigt, wie heikel es ist, wenn man abhängig ist von Importen aus fernen Ländern».

Vorzeigebetrieb für Massentierhaltung

Elisabeth und Hansruedi Schnyder-Schmied mit ihrem Sohn Bruno bewirtschaften gemeinsam den Schnyderhof in Bilten. Ihr Kerngeschäft ist die Milchwirtschaft mit rund 50 Kühen, Geflügelhaltung und der Ackerbau. Mit 3000 Hühnern besitzt der Betrieb an der Wiesenstrasse 15 in Bilten den Ruf einer vorbildlichen Tierhaltung. Der Verkauf von Eiern allerbester Qualität ist eines der Markenzeichen. Bäuerin Elsbeth Schnyder kümmert sich rührend und mit Herzblut um ihre fleissigen, Eier legenden «Angestellten». Sauberkeit im Stall und eine artgerechte Tierhaltung sind oberstes Gebot für die Schnyders. Im Hofladen bieten die Schnyders diverse frische, saisonale Produkte direkt ab Hof an, unter anderem selbstgemachte Konfitüre, Eierprodukte, kaltgepresstes Glarner Rapsöl von der Ernte 2019 in verschiedenen Flaschengrössen, Suppenhühner und weitere Produkte aus Hühnerfleisch, Most, Saft, um nur einige zu nennen.