Glarner Detaillisten tagten in Mollis

Rega, Veränderungen, Erfolgsmodell ProBon: Die GV der Detaillisten Kanton Glarus vom Dienstagabend in Mollis war vielfältig und spannend. 40 Mitglieder und Gäste nahmen daran teil.



Präsident Christoph Müller (stehend) führte zügig durch die Versammlung. (Bilder: mb) Blick zum Vorstandstisch mit (von links) Sekretär Roger Brunner (ausserhalb Vorstand)
Präsident Christoph Müller (stehend) führte zügig durch die Versammlung. (Bilder: mb) Blick zum Vorstandstisch mit (von links) Sekretär Roger Brunner (ausserhalb Vorstand)

Zu Beginn der GV genossen die Detaillisten ein interessantes Referat von Senior-Pilot Marco Lehmann über die Rega, die «medizinische Hilfe aus der Luft». Die 3,2 Millionen Gönnerinnen und Gönner decken mit ihren Beiträgen 60 Prozent der Rega-Kosten. «Die Unterstützung ist nach wie vor gross, die Rega geniesst einen guten Ruf in der Bevölkerung», sagte Marco Lehmann.

Im Glarnerland begann die Heli-Linth 1974, im Auftrag der Rega Rettungseinsätze zu fliegen. Seit 2010 betreibt die Rega die Einsatzbasis Mollis in eigener Regie. Die Zusammenarbeit ist nach wie vor eng, auch räumlich gesehen, ist doch die Rega bei der Heli-Linth eingemietet. Eine bauliche Vergrösserung ist angedacht, konnte aber bisher aus verschiedenen Gründen noch nicht realisiert werden.

Am meisten Einsätze verzeichnet die Rega wegen Krankheiten, gefolgt von Wintersport- und Arbeitsunfällen. Jeder fünfte Einsatz erfolgt in der Nacht, was trotz Nachtsichtgeräten mit Risiken behaftet ist. Enge Partner der Rega sind die Retter des Schweizer Alpen-Clubs: die Alpine Rettung Schweiz mit 3000 Rettern und 150 Hunden.

Jahr mit vielen Veränderungen


Der Senior-Pilot hatte viele Fragen zu beantworten, ehe die Detaillisten ins benachbarte «Aviatico» dislozierten, um die statutarischen Traktanden zu erledigen. Präsident Christoph Müller führte zügig durch die Versammlung. Er blickte auf ein Jahr mit vielen Veränderungen zurück, die auch im Glarnerland zu sehen und zu spüren waren: «Das Konsumentenverhalten, verschiedene Trends oder auch die digitalisierte Welt verändern uns alle und auch unser Umfeld.» Doch diese Veränderungen ergäben auch wieder Nischen, «welche von uns im lokalen Detailhandel mit guten Ideen, Produkten und Dienstleistungen besetzt werden können». Alle seien gefordert: «Es ist nicht ratsam, sich nur auf Altbewährtes zu besinnen, sondern es ist wichtig, sich mutig diesen Veränderungen zu stellen.» So wünschte er allen «viel Durchhaltewillen und Mut, Neues anzupacken und sich täglich der verändernden Gesellschaft zu stellen».

Speziell erwähnte Christoph Müller die Gespräche zum Thema Sonntagsverkauf. Eine Delegation des kantonalen Gewerbeverbands, des Garagistenverbands und der Detaillisten Kanton Glarus traf sich 2015 mit Regierungsrätin Marianne Lienhard. Die neue Regelung erlaubt dem Detailhandel neu vier frei bestimmbare Sonntagsverkäufe pro Gemeinde. Für das Garagissimo wurde eine Lösung ausserhalb der Sonntagsverkäufe gefunden.

Der Präsident wies auch darauf hin, dass an der Lehrabschlussfeier dieses Jahr neun Absolventinnen und Absolventen die Note 5,3 und besser erreicht hatten: «Das ist speziell, waren es doch bisher meist vier bis fünf.» Er gratulierte und dankte nicht zuletzt den Lehrbetrieben für die grosse Mithilfe.

Erfolgsmodell ProBon


Vorstandsmitglied Angelo Ferrari berichtete über das 26. ProBon-Jahr. Im Kanton Glarus schenken 47 Fachgeschäfte ihren Kunden das ganze Jahr die beliebten ProBon. Neben den zehn Franken pro volle Karte haben die Sammlerinnen und Sammler achtmal jährlich die Chance, im Monatswettbewerb einen von zehn Gutscheinen über 100 Franken zu gewinnen. Zudem gibt es eine ProBon-Weihnachtsaktion mit zusätzlichen attraktiven Preisen.

Zum Erfolgsmodell ProBon äusserte sich auch Hans Pfäffli, Geschäftsführer der schweizerischen Genossenschaft ProBon. Diese feiert das 60-jährige Bestehen und hat dazu verschiedene Retro-Artikel wie beispielsweise ein Einkaufswägeli mit alten Rabattmarken und ProBon kreiert. Der Geschäftsführer dankte der aktiven Glarner Sektion für ihr Engagement, welches nicht selbstverständlich sei, und erwähnte ebenfalls die herausfordernden Veränderungen. Studien hätten aber gezeigt, dass künftig vermutlich eine Kombination von Internet und stationärem Handel gewünscht sei. «Verlieren Sie nicht den Mut, arbeiten Sie daran und belohnen Sie die Kunden mit den ProBon», so Hans Pfäffli.

Weitere Geschäfte


Sekretär und Kassier Roger Brunner legte eine ausgeglichene Rechnung 2015 vor. Der Verband zählt nun 67 Mitglieder. Mit bestem Dank verabschiedet wurden Roland Schubiger und Jakob Menzi.

Bestätigt wurden Präsident Christoph Müller sowie die Vorstandsmitglieder Hanspeter Fischli, Angelo Ferrari, Alex Rüegg und Andrea Hauser, ebenso die Revisoren Karin Lüscher und Hans Speich. «Wir sind ein gutes Team, es funktioniert», meinte der Präsident und wünschte allen «gute Geschäfte und klingende Kassen», ehe er zum gemeinsamen Abendessen überleitete.