Glarner FDP will beide Badis gemeinsam vorgelegt bekommen

Die FDP der Gemeinde Glarus diskutierte an der gut besuchten Parteiversammlung die Geschäfte der Gemeindeversammlung vom kommenden Freitag. Zuvor tauschten sich die Liberalen zu den gemeindeeigenen Gastroliegenschaften aus.



Bild Badi Ygruben, Glarus (zvg)
Bild Badi Ygruben, Glarus (zvg)

Der Glarner FDP-Gemeindepräsident Peter Aebli setzte sich mit den Anwesenden an einen Tisch, um Ideen, Probleme und Erwartungen rund um die gemeindeeigenen Gastroliegenschaften auszutauschen. So wird die Erarbeitung einer Gastro-Strategie des Gemeinderates begrüsst und die Schwierigkeiten rund um das Thema anerkannt. Die FDP ist gespannt auf die weiteren Entwicklungen.
Im Anschluss führte Parteipräsident Roland Goethe speditiv durch die statutarischen Traktanden. Für den Vorstand konnte mit Severin Thoma ein neues, aktives Mitglied gewonnen werden.

Das über hundert Seiten dicke Memorial zur Gemeindeversammlung Glarus vom Freitag, 2. Juni 2023, gab dann noch einiges zu reden und diskutieren. Nach den detaillierten Besprechnungen der Jahresrechnungen, die mit wenig Euphorie akzeptiert wurden, diskutierte die Versammlung die Ersatzbeschaffung einer Forstmaschine intensiv. Zu reden gab nicht nur der hohe Kredit von 610 000 CHF, sondern auch die grundsätzlichen Überlegungen zum Waldbewirtschaftungskonzept der Gemeinde Glarus.
Die Versammlung beschloss denn auch mit einer Zwei-Drittels-Mehrheit eine Rückweisung damit die Ersatzbeschaffung eines Forstschleppers an die Bedingung einer Überarbeitung des Waldbewirtschaftungskonzeptes und gesamtheitlichen Betrachtung der verschiedenen Strategien der Abteilung Forst der Gemeinde Glarus geknüpft werden könnten.
Noch deutlicher fiel der Entscheid bei Traktandum 9, Verpflichtungskredit von 4,8 Mio CHF für die Erneuerung der Badi Netstal, aus. Die Freisinnigen anerkennen, dass die Badi Netstal sanierungsbedürftig ist. Dass der Gemeinderat aber bereits nach wenigen Monaten erneut zum Schluss kommt, dass das im November 2022 zurückgewiesene Projekt das einzig realisierbare und beste sei, erachtete die Versammlung aber als übereilt und unglaubwürdig. Die Planung des ersten Projektes dauerte sodann über drei Jahre, die Überarbeitung dagegen nur wenige Monate – mit demselben Ergebnis. Dass dem Entscheid des Souveräns so wenig Respekt, Zeit und Sorgfalt entgegengebracht wurde, empfanden viele der Anwesenden als störend und nicht vertrauensbildend. Auch dass, wie beim Planungskredit, nicht über die Sanierung der Badis Glarus und Netstal in einer gemeinsamen Vorlage abgestimmt wird und so ein gesamtheitliches Bild der finanziellen Kosten und strategischen Ausrichtung entschieden werden kann, irritierte die Freisinnigen massiv.
Sodann entschied die Versammlung mit deutlicher Mehrheit, den Verpflichtungskredit mit der Auflage zurückzuweisen, dass beide Badi-Projekte zusammen, Netstal und Glarus, einer nächsten Gemeindeversammlung vorzulegen seien.