Glarner Feinbäckerei versüsst Jungbürgerfeier

Alljährlich lädt die Gemeinde die jüngsten Stimmberechtigten zu einer Feier mit wechselndem Rahmenprogramm ein. Die Glarner Feinbäckerei in Engi öffnete ihre Türen und gewährte Einblicke hinter die Verkaufstheke.



Alt aber bewährt: Der Geschäftsführer erklärt den Jungbürgern, dass diese Rührmaschine seit über 50 Jahren zuverlässig arbeitet. (zvg)
Alt aber bewährt: Der Geschäftsführer erklärt den Jungbürgern, dass diese Rührmaschine seit über 50 Jahren zuverlässig arbeitet. (zvg)

Rund ein Viertel aller in Glarus Süd wohnhaften Schweizerinnen und Schweizer mit Jahrgang 2004 folgten der Einladung der Gemeinde zur Jungbürgerfeier. Dieses Jahr trafen sie sich in der Glarner Feinbäckerei in Engi. Begrüsst wurden sie von Gemeindepräsident Mathias Vögeli und Gemeinderat Kaspar Luchsinger. Anschliessend übernahm Geschäftsführer Ulrich Fäs das Wort.

Von der Backstube …

Als Erstes informierte Fäs über die im Betrieb geltenden Hygienevorschriften. Nachdem sich alle einer gründlichen Händereinigung unterzogen hatten, begann die Führung durch den Betrieb. Der erste Raum überraschte mit grossen Knet-und Hackmaschinen. Sie sind seit über 50 Jahren im Einsatz. Trotz des Alters, arbeiten sie nach wie vor zuverlässig und sind vor allem einfach zu reparieren. «Diese Maschinen sind kraftvoll und darum gefährlich. Wir legen grossen Wert auf Sicherheitsmassnahmen», erklärte Fäs. Der angrenzende zentrale Raum ist die Backstube mit Tischen, Backgestellen und weiteren Maschinen modernerer Zeiten. Ein Jungbürger durfte Gebäcke auf einem mannshohen, fahrbaren Gestell in einen riesigen Backofen hineinschieben.

… in die Patisserie

Der nächste Raum riecht nach Schokolade und ist angenehm kühl. Die Besucher lernten Wissenswertes über den Umgang mit Schokolade. In der Feinbäckerei werden Schokoladenwürfel geschmolzen, mit Nüssen oder anderen Zutaten gemischt und in Formen gegossen. Wichtig ist eine langsame, gleichmässige Abkühlung, damit das Produkt keinen Graustich bekommt. Hier entstehen unter anderem Bruchschokoladen und Pralinés-Packungen werden abgefüllt. Die Feinbäckerei stellt verschiedene weitere Esswaren her, welche bei tieferen Temperaturen zu lagern sind. Die Jungbürger entdecken im minus 18 Grad kalten Lagerraum Torten oder Halbfabrikate von Glarner Pasteten. Die Produkte warten auf die weitere Verarbeitung oder werden weltweit an Grosskunden verkauft. Unter anderem produziert die Feinbäckerei auch exklusive Backwaren, wie die in der Westschweiz beliebten Savarin-Ringli.

Erlebnis für alle Sinne

Auf dem Rundgang gab es viel zu sehen und zu hören. Die Krönung war das Verkosten der unterschiedlichsten Eigenprodukte beim anschliessenden Apéro. Nebenbei erzählte Fäs über den zweiten Betriebsstandort im Vorderdorf in Engi. Dort werden unter strengen Auflagen koschere Lebensmittel produziert. Rund 95 Prozent dieser Waren gehen ins Ausland. Anhand einer Präsentation brachte der versierte Geschäftsführer den Anwesenden das jüdisch orthodoxe Speisegesetz näher. Als alle Bäuche der Jungbürger gefüllt waren, erfragte der Gemeindepräsident das politische Wissen. Nachdem sie über ihre neuen Rechte und Pflichten informiert waren, erhielten sie drei kleine Geschenke zum Mitnehmen: Ein Süsses, ein Nützliches und ein Lehrreiches.