Glarner Fischer kämpfen für ihre Gewässer!

Kürzlich fand in Panoramasaal der lintharena in Näfels die 119. ordentliche Generalversammlung des Kantonalen Fischereiverbandes Glarus statt. Im Zentrum der Verhandlungen stand die Besorgnis aller Fischer, dass mit dem Bau weiterer Klein-Wasserkraftwerke an unseren Gewässern das ökologische Gleichgewicht ins Wanken gerät. Die Fischer befürchten deswegen eine weitere Dezimierung des Fischbestandes an Bächen und Flüssen. Diese und andere Themen standen im Zentrum der 119. ordentlichen Delegiertenversammlung.



Glarner Fischer kämpfen für ihre Gewässer!

Kürzlich trafen sich die Delegierten des Kantonalen Fischereiverbandes im Panoramasaal der lintharena in Näfels zur 119. ordentlichen Delegiertenversammlung. Verbandspräsident Bruno Denzler konnte nebst den anwesenden Delegierten Gemeindepräsident Glarus Nord Martin Laupper, Roland Seiler, Präsident des Schweizerischen Fischereiverbandes, Dr. Christoph Jäggi von der Jagd- und Fischereiverwaltung des Kantons Glarus sowie Fischereiaufseher Andreas Zbinden begrüssen.

Hervorragende Wasserqualität im Obersee

Als gelungene Ouvertüre zur Generalversammlung präsentierte eingangs Olivier Scheurer von der Abteilung Umweltschutz und Energie sowie Roland Ammann, Leiter Produktion TBGN, eine interessante Studie mit Zahlen und Fakten über den Obersee. Hier zeigte sich, dass der Obersee einerseits eine hervorragende Wasserqualität aufweist, andererseits gerade wegen des grossen Einzuggebiets und seiner Grösse wegen bei einem extremen Elementarereignis wegen grossen Erosionen ein ernsthaftes Problem hat. Die Gemeinde Näfels wird aber gemäss Aussagen von Gemeindepräsident Laupper alles Menschenmögliche daransetzen, dieses Kleinod der Alpen unserer Nachwelt zu erhalten.

Fischen mit zwei Ruten verpönt

In gewohnt souveräner Manier führte Verbandspräsident Denzler durch die weiteren Verhandlungen. Das ausführliche Protokoll der letzten Delegiertenversammlung in Schwanden, verfasst von Thomas Schuler, sowie die saubere Buchführung von Kassier Kurt Eggli für das Jahr 2011 fanden die uneingeschränkte Zustimmung der Delegierten. Unter dem Traktandum «Anträge» schmetterten die Glarner Fischer gleich eingangs zwei Anträge mit praktisch gleichem Inhalt deutlich ab. Es ging den Antragstellern darum, das Fischen mit zwei Ruten gleichzeitig zu legalisieren. Ehrend gedachte die Versammlung im Anschluss in einer Schweigeminute ihrem engagierten Fischerkameraden und Vorstandsmitglied Hanspeter Weber-Pfiffner. Der Verstorbene hatte sich für das Fischereiwesen im Kanton sehr engagiert und sich dabei grosse Verdienste erworben. Der Dank aller Fischer ist ihm übers Grab hinaus gewiss.

Bewährter KFVG-Vorstand

Die Versammlung verdankte den Jahresbericht des Präsidenten mit Applaus.
Neu in den Vorstand zieht für den verstorbenen Hanspeter Weber vom Fischerverein Kerenzen Stefan Kamm. Anstelle des langjährigen Revisors Peter Oswald, welcher mit grossem Applaus verabschiedet wurde, ist neu René Frei für die Prüfung der Finanzen des Verbandes zuständig.

Sorgen um den Fischbestand

«Alle AKW abschalten», wurde gefordert. «Nur noch erneuerbare Energien wie Windkraft, Solar, Geothermie und so weiter einsetzen, dafür aber jeden Tropfen aus der Zitrone «Wasserkraft» herauspressen – so nicht, liebe Freunde. Wollen wir unseren Nachkommen eine noch intakte Umwelt hinterlassen, müssen wir jetzt handeln!» Mit diesem eindringlichen Appell an die Delegierten eröffnete Verbandspräsident Bruno Denzler seinen Jahresbericht. Sein Appell ist in Anbetracht der Probleme mehr als berechtigt! «Wie sieht es mit der Fischerei aus, wenn nur noch Klein-Wasserkraftwerke an unseren Flüssen und Bächen stehen, aber praktisch kein Leben darin?», stellt sich Verbandspräsident Denzler besorgt diese Frage. Dass es auch anders geht, beweist der Neubau der Fischtreppe in Zusammenarbeit mit dem Projekt «Linth 2000» mit finanzieller Beteiligung der Firma Caspar Jenny in Ziegelbrücke. Umgehungsgewässer beim Jenny-Weiher, eine Supersache für die Fischer und die Natur. Bereits stiegen kapitale Seeforellen in die Glarner Bäche auf. Denzlers aufrichtiger Dank geht an alle, die in diesem Projekt involviert waren. Anlässlich einer ausserordentlichen Vorstandssitzung wurde eine Petition vorbereitet und dem Regierungsrat sowie dem Schweizerischen Fischereiverband zugestellt. Die Fischer kämpfen für ihre Gewässer. Ein äusserst schwieriges Unterfangen, zumal das Fukushima-Syndrom als neuer Energievirus grassiert. Mit einem verbindlichen Dank an Regierungsrat und Departementsvorsteher Röbi Marti und seinen Mitarbeitern Christoph Jäggi und Andreas Zbinden vom Amt für Umwelt beendigte Denzler seinen mit Applaus genehmigten Jahresbericht für das Jahr 2011.

Fischer-Börse war ein grosser Erfolg

Die zweite Fischer-Börse beim Fischerei-Museum in Netstal war ein voller Erfolg. Wer einen Einkauf machen wollte, musste früh bei den Verkaufsständen sein. Die Artikel gingen dabei weg wie frische Semmeln. Hingegen könnte das gut geführte und interessante Fischerei-Museum bei der Fischbrutanstalt in Netstal gut und gerne noch einige Besucher mehr aufnehmen. Immer am letzten Sonntag im Monat sind dort die Tore geöffnet und die Verantwortlichen heissen jetzt schon jeden Besucher herzlich willkommen.

Für 2012 ein kräftiges «Petri Heil!»

Die Fischersaison 2012 ist bereits in vollem Gange. Seit dem 1. April stehen sie alle wiederum mit ihren Fischerruten, geduldig auf Beute wartend, an Bächen, Flüssen und Seen. Wir benutzen an dieser Stelle die Gelegenheit, allen unseren Glarner Fischern, welche notabene einen nicht unbedeutenden Beitrag an das ökologische Gleichgewicht unserer fliessenden Gewässer und Seen leisten, ein kräftiges «Petri Heil!» zu wünschen!