Glarner Gemeindepräsidenten gegen Gemeindestrukturreform

Die Konferenz der Glarner Gemeindepräsidenten lehnt die vom Regierungsrat vorgeschlagene Gemeindestrukturreform ab, wie sie in einem Communiqué mitteilte. Die Reform sieht vor, dass die Zahl der Glarner Gemeinden von 27 auf 10 reduziert wird.



Ratshaus in Glarus (Bild: J. Huber)
Ratshaus in Glarus (Bild: J. Huber)

Die Glarner Landsgemeinde wird im kommenden Mai über das Reformvorhaben entscheiden, das zu den wichtigsten des Kantons seit Jahrzehnten gilt. Vorgesehen ist, dass die noch vorhandenen 21 Schul- und 10 Tagwensgemeinden in den künftigen zehn Gemeinden integriert werden. Die Fürsorgegemeinden sollen aufgehoben und das Fürsorge- und das Vormundschaftswesen kantonalisiert werden.

Die Gemeindepräsidenten halten die angeblichen Vorteile der Reform - wie weniger Kosten, mehr Effizienz, mehr Professionalität, grössere Attraktivität für Neuzuzüger und Firmen sowie besserer Service public - für wenig überzeugend, wie sie in ihrer Mitteilung schreiben.

Angezweifelt werden vor allem die erwarteten Einsparungen von 4,5 Millionien Franken pro Jahr. Es sei auch nicht nachvollziehbar, wie durch Fusionen die Behördenarbeit professioneller werde. Zwangsfusionen werden von den Gemeindepräsidenten als "undemokratisch" bezeichnet. Sie frustrierten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger und leisteten der Staatsverdrossenheit zusätzlich Vorschub.