Glarner Gemeinnützige haben sich etabliert

Die Glarner Gemeinnützige blendete an der Mitgliederversammlung auf ihr erstes Vereinsjahr zurück. Alle Geschäfte wurden im Sinne des Vorstandes verabschiedet.



links Präsident Jakob Trümpi
links Präsident Jakob Trümpi

«Das Jahr 2010 kann man als Übergangsjahr bezeichnen», erklärte Präsident Jakob Trümpi am vergangenen Mittwochabend in Glarus anlässlich der ersten Mitgliederversammlung der Glarner Gemeinnützigen (GG). Der Verein war vor einem Jahr gegründet worden mit der Fusion der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Glarus (GGG) und der Evangelischen Hilfsgesellschaft des Kantons Glarus (EHG). Die Versammlung hatte die Jahresberichte und die Rechnungen der verschiedenen Institutionen, Heime, Stiftungen oder Legate zu genehmigen, die alle in schriftlicher Form den Mitgliedern zugestellt worden waren. Auch eine Statutenänderung passierte vorerst diskussionslos.

Neues Logo

Esther Feldmann orientierte über ihren Auftrag für den Verein GG einen neuen Auftritt zu gestalten und präsentierte ein neues Logo. Dieses wirkt äusserst modern und hebt in den Glarner Farben schwarz/rot die beiden G hervor. Dabei werden das Heilpädagogische Zentrum Glarnerland und die Schule an der Linth ihre Eigenständigkeit und ihre Logos bewahren.

Am Schluss der Versammlung wurde der grosse Einsatz von Ruedi Hertach, langjähriger Präsident der GGG, gewürdigt und verdankt, und der Präsident fand auch Dankesworte für einige ausgeschiedene Vorstandmitglieder aus den beiden früheren Institutionen.

Unter Verschiedenem wollte Heiri Schmid, Landwirt aus Bilten, wissen, wer nun befugt sei, über die zahlreichen Gebäulichkeiten und Ländereien der GG zu befinden. Das falle allein in die Kompetenz des Vorstandes wurde ihm mitgeteilt, was nun Peter Bertschinger erstaunte. Mit dem Wörtchen «er» in den Statuten könnte auch die Mitgliederversammlung gemeint sein. Er kündigte an, einen entsprechenden Antrag für eine klarere Regelung einzureichen.

Gemeinnütziges und Freiwilligenarbeit

Zu Beginn der Versammlung hielt Annemarie Huber-Hotz, ehemalige Bundeskanzlerin und Präsidentin der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft, über das Thema «Freiwilligkeit als Chance» ein Referat. Sie befasste sich vorerst mit den Unterschiedenen von Gemeinnutz und Eigennutz. Die Finanzkrise 2008/09 habe gezeigt, wo blindwütiger Eigennutz hinführen kann. «Eigennutz ist nicht primär schlecht, wenn er nicht übertrieben, zur Sucht, zur Gier wird.»

Die gemeinnützige Idee habe ihre Wurzeln im frühen Liberalismus, der vom humanistischen Denken geprägt war. Gemeinnutz und Freiwilligenarbeit machten durchaus Sinn und seien für Staat, Wirtschaft, Zivilgesellschaft wichtig. «Wenn Gemeinnutz und Freiwilligenarbeit zu einer besseren Welt beitragen, gewinnen wir alle», meinte die Referentin zum Schluss.