Glarner Geschichte anhand einer Bergbauern-Familie

«Rudolf Zweifel verkauft am 5. Mai 1931 die Parzelle mit dem darauf stehenden Gebäude Gast- und Kurhaus «Fruttberg» an die Firma Kundert und Cie., Brauerei Adler, in Schwanden …», so vermerkt in einem Dokument des Grundbuchamtes des Kantons Glarus. Eine weiter keine Aufsehen erregende Notiz, doch der Enkel von «Post Ruedi» mit ebenfalls dem Namen Ruedi erforschte die Familiengeschichte und auch weshalb es zum Verkauf des Grundstückes kam.



Die Klausenpost musste nach 1
Die Klausenpost musste nach 1

Da nur wenige Dokumente familienintern vorhanden waren, begann für Rudolf Zweifel (1940*) eine Reise in die Vergangenheit durch die verschiedensten Archive und Schriften. Einzig sein Vater (1914-2012) vermochte seinem Sohn aus den verbliebenen Erinnerungen zu erzählen. Doch auch die waren spärlich genug, verliess er doch nach der Scheidung seiner Eltern zusammen mit seiner Mutter und den drei Geschwistern die Frutt.

Eine ganz normale Familiengeschichte

Nicht dass die erforschten Erkenntnisse an Besonderheiten überwiegten, «… sie verlief für die Region in den üblichen Bahnen … und erfüllt nahezu das Spiegelbild der Gesellschaft …», so das Fazit von Rudolf Zweifel am Ende seines Buches. Doch dies ist für die interessierten Leser das Faszinierende daran, dass über den Kanton hinaus eine Bergbauern-Familiengeschichte in den grösseren Zusammenhang mit dem regionalen, schweizerischen und europäischen Geschehen verwebt ist.

Vortrag mit anschliessender Diskussion

Am Donnerstag, 20. September 2012, wird Rudolf Zweifel sein Buch in Linthal vorstellen, aus seiner über 700 Jahre alten Familiengeschichte erzählen und – so hofft er – auch Neues erfahren über den letzten Bewohner des Gast- und Kurhauses Post auf der Frutt am Klausenpass. Denn einige Einwohnerinnen und Einwohner Linthals kannten den «Post Ruedi» noch persönlich. Leider nicht so der Autor.