Glarner Handelskammer lehnt AHV-Initiative ab

Der Vorstand der Glarner Handelskammer lehnt die Initiative für ein flexibles AHV-Alter ab, weil sie zu teuer ist, nichts nützt, der Bevölkerungsentwicklung widerspricht und der mittel- bis langfristigen Sicherung der AHV entgegen¬steht.



Der Vorstand der Glarner Handelskammer lehnt die Initiative für ein flexibles AHV-Alter ab
Der Vorstand der Glarner Handelskammer lehnt die Initiative für ein flexibles AHV-Alter ab

Der Vorstand der Glarner Handelskammer hat sich an seiner letzten Sitzung unter anderem mit den Vorlagen der nächsten Volksabstimmung befasst. Vom Verbandsbeschwerderecht und den übrigen Vorlagen hat er Kenntnis genommen ohne sich zu diesen Vorlagen zu äus­sern.Die Initiative des Gewerkschaftsbundes für ein flexibles AHV-Alter lehnt er einstimmig ab.Diese verlangt, dass alle Erwerbstäti­gen mit einem Einkommen unter 120'000 Franken bereits ab 62 und nicht erst ab 65 Jahren eine ungekürzte Rente beanspruchen können, wenn die Erwerbstätigkeit aufgegeben wird. Unter diese Einkommensgrenze fallen ca. 90% der Er­werbstätigen. Durch diese Senkung des AHV-Alters würde die AHV-Kasse jährlich mit 1,5 Milliarden Franken zu­sätzlich belastet, was die Renten gefährdet und den Bestrebungen für eine mittel- bis langfristige Sicherung der AHV zuwiderlaufen. Die Initiative verbaut zudem die Mög­lichkeit, branchengerechte Lösungen zu schaffen und widerspricht der Be­völke­rungsentwicklung gerade in doppelter Hinsicht: einerseits verschlechtert sich das Verhältnis zwischen Erwerbstätigen und Rentenbezügern in den nächsten 20 Jahren massiv, ande­rerseits nimmt die Lebenserwartung der Bevölke­rung ständig zu und die Tendenz des durchschnittlichen Pensionierungsalters, welches heute im Durchschnitt zwischen 65 und 67 Jahren liegt, ist steigend (Deutsch­land, Grossbritannien), vielfach auch dort, wo es heute tiefer liegt (Osteu­ropa). Zudem ist der Nutzen fraglich. Bei den unteren Einkommen würden die Ergän­zungs­lei­stungen im Ausmasse der Erhöhung der AHV-Rente wegfallen und Leute mit höheren Einkommen würden beschenkt, ohne dass sie darauf angewiesen wä­ren. Der Wirt­schaft aber würden wertvolle Arbeitskräfte entzogen, weil die Frührentner kein ins Gewicht fallendes Einkommen mehr erzielen dürfen.

Der AHV geht es zur Zeit noch gut, sie soll nicht durch enorme Zusatzkosten zum Nachteil der jüngeren Generation gefährdet werden.