Glarner Heimatschutz: der Rückblick als Ausblick

Der von Fridolin Beglinger, Mollis, präsidierte Glarner Heimatschutz (GLH), Vereinigung für unseren Lebensraum, ist am Samstag im Jenny-Fabrikareal in Ziegelbrücke zu seiner gut besuchten Hauptversammlung zusammengetreten und liess sich anschliessend durch das durchgestaltete Industrieareal führen.



Heimatschutz-Präsident Fridolin Beglinger. (Bild: Jann Etter)
Heimatschutz-Präsident Fridolin Beglinger. (Bild: Jann Etter)

Der Jahresbericht war dem 80-Jahr-Jubiläum des GHL gewidmet: eine reich illustrierte, repräsentative Broschüre von über 100 Seiten.

Wie es beim Heimatschutz Tradition ist, beinhaltete der Jahresbericht 2011/12 auch Rückblicke auf viele Aktivitäten, Erfolge, aber auch Misserfolge in den letzten Jahren, versehen mit geistreichen Kommentaren und informativen Fotos – Rückblicke, die auch Ausblicke waren, beispielgebend, wie man es machen kann oder auch nicht (mehr) machen soll.

Manches bleibt noch offen oder befindet sich mindestens in der Phase der Entscheidung. Der Heimatschutz geht zwar konsequent vor, «donnert» aber nicht, sondern sucht Lösungen im Einvernehmen mit den direkt(er) Betroffenen. Wir geben zwei Beispiele: Überbauung des früheren Güterschuppen-Standortes in Ennenda, wo ein Neubau unbedingt ins Gesamtbild mit Gemeindehaus, GH und Kirchweg passen muss, oder der Bleiche-Hänggiturm in Glarus, der sinnvoll zu erhalten ist. Es gibt auch Wünsche, etwa zur Platzgestaltung in Glarus – und die Qual der Wahl lösen die total 35 allesamt guten Projekte für den Fussgängersteg über den Linthkanal aus.

In seinen mündlichen Ergänzungen lobte Beglinger das Erbe seiner Vorgänger Leuzinger, Speich und Zweifel, die als Architekten einen sicheren Blick für das Erhaltenswerte und das neu zu Gestaltende hatten. Ihm selber kommt seine Ausbildung als Landschaftsarchitekt zugute.

Erfreulich sei, dass nun der erste Band der Kunstdenkmäler im Entstehen ist. Noch fehlen die Ortsbildkommissionen, die Wertvolles zum Heimatschutz beitragen werden.

Bildungsdirektorin Christine Bickel zeigte sich vom Jubiläums-Jahresbericht beeindruckt. Es brauche immer wieder Leute, die von einer Idee «angefressen» seien.