Glarner helfen blinden und augenkranken Menschen

Die Glarnerinnen und Glarner zeigen Solidarität mit blinden und augenkranken Menschen in Armutsgebieten. Im vergangenen Jahr spendeten sie 9982 Franken für die Augenarbeit der CBM Christoffel Blindenmission, was 200 Operationen am Grauen Star entspricht.



Die Familie freut sich, kann Allen bald sehen. (Bildnachweis: CBM)
Die Familie freut sich, kann Allen bald sehen. (Bildnachweis: CBM)

Die Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Glarus vertrauten der CBM Christoffel Blindenmission im Jahr 2020 gesamthaft 19 944 Franken an. Davon waren 9982 Franken für die Augenarbeit der CBM bestimmt. Dieser Betrag entspricht 200 Grauen-Star-Operationen, die komplett und teilweise erblindeten Menschen in Armutsgebieten die Sehkraft zurückgebracht haben.

Von den weltweit rund 43 Millionen blinden Menschen sind 17 Millionen Personen am Grauen Star erblindet. Diese Personen leben vor allem in den Armutsgebieten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Beim Grauen Star trübt sich die Augenlinse langsam ein, bis die betroffene Person schliesslich erblindet. Der Graue Star ist die global häufigste Ursache für Blindheit – obwohl er korrigierbar wäre: Die trübe Augenlinse kann in einer Operation entfernt und durch eine künstliche, klare Linse ersetzt werden. Dieser Routineeingriff kostet vor Ort umgerechnet nur rund 50 Franken. Für in Armut lebende Familien sind diese Kosten dennoch zu hoch.

Im letzten Jahr ermöglichte die internationale CBM-Föderation 197 000 Graue-Star-Operationen. Die Zahl fiel tiefer aus als 2019 (589 000 Operationen), weil die CBM-geförderten Augenkliniken ihre Dienste während der sich wiederholenden Lockdowns jeweils stark reduzieren bzw. auf die Corona-Nothilfe umstellen mussten. Insgesamt wurden im Jahr 2020 rund 2,4 Millionen Menschen augenmedizinisch untersucht und 900 000 behandelt.

Wieder sehen und zur Schule gehen

Dank CBM-Spenderinnen und -Spendern hat auch Allen aus Uganda ihr Augenlicht wiedererlangt. Das neunjährige Mädchen war beinahe blind, weshalb sie von der Schule gewiesen worden war. Erst wenn ihre Sehschwäche behoben sei, dürfe sie wieder in die Schule kommen, hiess es. Doch ihre alleinstehende Mutter verdient auf einem Steinbruch und mit Gartenarbeiten gerade genug zum Überleben. «Ich möchte sehen können wie alle anderen und endlich wieder zur Schule gehen», sehnte sich Allen. Eines Tages wurde ihrer Mutter die CBM-geförderte Augenklinik in Ugandas Hauptstadt Kampala empfohlen, welche dann die Kosten für Allens Operation übernahm. Schon am Tag nach der Operation am Grauen Star erkundete Allen die Klinikgänge. Und bei der Kontrolluntersuchung sieben Tage später verriet Allen: «Ich kann jetzt schon richtig schön schreiben und muss mir nicht mehr vorlesen lassen.» Endlich steht ihrem Schulbesuch nichts mehr im Weg. Das Augenlicht ebenso wie ein Schulabschluss sind gerade in Armutsgebieten der Schlüssel für eine selbstbestimmte Zukunft.

Die CBM dankt allen Spenderinnen und Spendern im Kanton Glarus herzlich für ihre grosszügige Unterstützung im vergangenen Jahr. Hansjörg Baltensperger, Geschäftsleiter der CBM Schweiz, sagt: «Unsere Spenderinnen und Spender sind auch während und trotz der Corona-Krise blinden und Menschen mit Sehbehinderungen tatkräftig beigestanden. Für ihre grosse Treue und Solidarität sind wir sehr dankbar.»