Die Ergebnisse sind zwar zahlenmässig sehr gut, jedoch die Zusammensetzung der Jagdstrecke mit dem sehr hohen Anteil männlicher Tiere und dem geringen Anteil in der Jugendklasse beim Gamswild und Rotwild sind unbefriedigend. Beim Rotwild kann die Zusammensetzung der Jagdstrecke während der Herbstjagd ab November noch verbessert werden.
Insgesamt haben 2008 im Kanton Glarus 392 Jäger das Jagdpatent gelöst und es wurden für die Hochwildjagd vom 1. – 14. September 24 Jagdgäste eingeladen, die zusammen 52 Jagdtage bestritten. Die Hochjagd verlief ohne grössere Zwischenfälle und unfallfrei, was für die gute Ausbildung und Disziplin der Glarner Jägerschaft spricht. Es ist zu hoffen, dass auch die jetzt beginnende Niederwildjagd und die folgende Herbstjagd unfallfrei bleiben.
Zu viele Böcke und zu wenige Jungtiere erlegt
In diesem Jahr wurde das Abschussziel für Gämsen auf 550 Tiere festgelegt, wobei je 275 männliche und weibliche Tiere erlegt werden sollten. Mit den 542 erlegten Tieren wurde zwar das Abschussziel praktisch erreicht, jedoch wurden weit mehr Böcke geschossen als Geissen, nämlich 327 Böcke und lediglich 177 Geissen. Auch ist der Jährlingsanteil mit 38 Tieren oder lediglich 7% der Jagdstrecke weit unter den Erwartungen. Nach wildbiologischen Kriterien wurden die Gämsen auch in diesem Jahr nicht nachhaltig bejagt.
Ein knappes Dutzend Jäger haben gemeldet, dass sie Gämsen mit Anzeichen der Gamsblindheit erlegt haben und auch die Wildhüter haben in diesem Jahr schon einige Tiere mit dieser Augenkrankheit erlegen müssen. Dies sind im Kanton Glarus seit mehreren Jahren wieder die ersten Fälle.
Herbstjagd auf Hirsche notwendig
Die Jagd auf das Rotwild verlief gut, so wurden während der Hochwildjagd mit 75 Tieren fast die gleiche Anzahl Hirsche erlegt wie im letzten Jahr während der Hochwild- und der Herbstjagd zusammen (79 Hirsche). Trotzdem wurde das Abschussziel von rund 145 Tieren deutlich verfehlt und auch die Jagdstreckenzusammensetzung mit rund doppelt so vielen erlegten Stieren wie Kühen und lediglich 10 Kälbern entspricht nicht den Zielvorgaben. Entsprechend wird auch in diesem Jahr eine Herbstjagd auf das Rotwild notwendig sein, um dessen Bestände am Lebensraum in den Wintereinstandgebieten anzupassen und so die Schäden am Wald und der Landwirtschaft zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, werden auch Abschüsse in den Jagdbanngebieten vorgenommen. Wie bereits in den letzten drei Jahren können sich die Jäger auch in diesem Jahr unter der Leitung der Wildhüter in den Jagdbanngebieten Abschüsse beteiligen.
Mit 78 erlegten Murmeltieren wurden heuer deutlich weniger Tiere erlegt als im Vorjahr (132 Stück). Diese Abnahme liegt aber im jährlichen Schwankungsbereich der Jagdstrecke.