Glarner Jäger wollen keine neuen Schongebiete

Im Zentrum der 10. Hauptversammlung im Saale des Hotels Schwert in Näfels standen Diskussionen im Zusammenhang mit der Schaffung von zusätzlichen Wildasylen sowie Anträge im Zusammenhang mit dem Abschuss von Gamswild, Rotwild, Rehwild und anderen Wildarten. Zu guter Letzt ehrte die Versammlung ihr verdientes Vorstandsmitglied Madeleine Stüssi für ihr langjähriges, grosses Engagement für den Glarner Jagdverein mit der Ehrenmitgliedschaft.



Glarner Jäger wollen keine neuen Schongebiete

Rund 70 Mitglieder des Glarner Jagdvereins trafen sich am vergangenen Freitagabend im Saale des Hotels Schwert in Näfels zur 10. Hauptversammlung. Für einen jagdgerechten musikalischen Auftakt sorgte die Jagdhorngruppe Bertini-Spichtig. Als Vorsteher «Wald und Landwirtschaft» der Gemeinde Glarus Nord hiess Vizepräsident Ruedi Menzi, selbst Mitglied im Glarner Jagdverein, seine Jagdkolleginnen und -kollegen auf seinen Huben herzlich willkommen. Durch die elf Punkte umfassende Traktandenliste führte souverän und speditiv Tagespräsident Stefan Imhof. Einen speziellen Willkommensgruss entbot dieser Franco Scodeller, Vorstandsmitglied von «JagdSchweiz», Christoph Jäggi, Abteilung Jagd und Fischerei des Kantons Glarus und selbstverständlich allen anwesenden Jägerinnen und Jäger. In einer Schweigeminute gedachte man den im letzten Jahr verstorbenen Jagdkollegen Arnold Bissig aus Schwanden und Peter Hösli aus Ennenda. Dazu intonierte die Jagdhorngruppe die Melodie «Jägers Abschied».

Jäger wollen keine zusätzlichen Wildasyle


Die Mitglieder erteilten dem Vorstand die Kompetenz, die Möglichkeiten eines Memorialantrages gegen die Schaffung von neuen Wildasylen zu prüfen und gegebenenfalls ein solcher einzureichen. Sie sind einstimmig gegen die Schaffung zusätzlicher Wildasyle. Im Zusammenhang mit den kantonalen Jagdvorschriften werden zuhanden der Jagdkommission diverse Anträge eingereicht. Bei diesen geht es vor allem um das Bejagen von Gamswild, Rotwild, Rehwild und anderen Wildarten.

Gamswild

Die Jagd auf Gamswild soll zwei Woche dauern. Das Kontingent pro Jäger beinhaltet das Schiessen eines Bocks und einer Geiss, beide im zweiten Lebensjahr oder älter. Dazu braucht es eine Zusatzmarke für eine Geiss im 14. Lebensjahr oder älter. Ebenso braucht es eine Zusatzmarke für Gämsen unter 13 Kilogramm.

Rotwild


Offenes Jagdgebiet ist für zwei Wochen offen. Dabei ist sämtliches Rotwild jagdbar. Das Jungtier ist vor dem Muttertier zu erlegen. Es gibt keine eingeschränkten Gebiete mehr! Die Freiberg-Jagd ist beizubehalten. Bei widerrechtlichem Abschuss eines Spiessers im 1. Kopf soll die Busse entfallen. Der Wertersatz aber bleibt!

Rehwild


Hier sieht das Kontingent pro Jäger folgendermassen aus: ein Bock im 2. Lebensjahr oder älter, eine nicht laktierende Geiss im 2. Lebensjahr oder älter sowie ein Kitz. Am 1./2. Oktober ein Bock und eine Geiss; vom 4. bis 6. Oktober ein Bock und eine Geiss; 8./9. Oktober ein Bock und eine Geiss; 11. – 13. Oktober ein Bock und eine Geiss; 16./16. Oktober Bok und Kitz und am 18. – 20 Oktober Bock und Kitz. Bei sämtlichen Daten ist die laute Jagd gestattet. Es gibt keine Abgabe von Zusatzmarken!

Andere Wildarten


Das Rehwild soll analog den Betriebsvorschriften 2014 und 2015 bejagt werden. Zusätzlich sollen alle Hasenschutzgebiete ausserhalb der Eidgenössischen Jagdbanngebiete aufgehoben werden.

Alte Hasen werden Veteranen


Aufgrund ihrer 30-jährigen Zugehörigkeit zu einem Glarner Jagdverein wurden Werner Eberle aus Näfels, Roman Kistler aus Matzingen, Jakob Küng-Waser aus Oberurnen, Kurt Küng aus Niederurnen, Ruedi Menzi aus Filzbach, Walter Mettler aus Mühlehorn sowie Heinz Züger aus Oberurnen in den Kreis der illustren Veteranen aufgenommen. Verdiente Ehrung fand auch Vorstandsmitglied Madeleine Stüssi. Als leidenschaftliche Jägerin und «Mädchen für alles» im Glarner Jagdverein hat sie über viele Jahre hervorragende Dienste für das Jagdwesen im Kanton Glarus geleistet. Die Versammlung honorierte dies mit der Verleihung der verdienten Ehrenmitgliedschaft.

Gesucht wird ein Präsident

Nach dem Ausscheiden von Madeleine Stüssi und Martin Schneider gehen dem Vorstand zwei engagierte und langjährige Vorstandsmitglieder verloren. Deshalb sucht die Parteiführung dringend einen neuen Präsidenten sowie zwei Vorstandsmitglieder. Falls keine neuen Vorstandsmitglieder gefunden werden, könnte es Einbussen im Vereinsbetrieb geben. Abschliessend richtete Franco Scodeller, Vorstandsmitglied von «JagdSchweiz» noch einige Worte an die Versammlung. «JagdSchweiz» setzt sich vehement und mit aller Kraft für die Erhaltung einer freien Volksjagd ein. Eine repräsentative Umfrage zeigt ganz klar, dass die Schweizer Bevölkerung die Leistungen und den Nutzen der Jagd anerkennt. Dies soll für alle Jägerinnen und Jäger Motivation und Auftrag sein für einen weiteren Einsatz, für eine nachhaltige und tierschutzgerechte Art.