Glarner Jugend lässt sich nicht erpressen

Der Gemeinderat Oberurnen hat dem Verein Skatepark Glarnerland-Linth einen Beitrag von 20000 Franken für den Bau des Skateparks in Näfels in Aussicht gestellt. Die Unterstützung dieses Vorhabens verdient Anerkennung und ist begrüssenswert.



Das Modell des Skateparks (Bild: zvg)
Das Modell des Skateparks (Bild: zvg)

Ohne Notwendigkeit hat der Gemeinderat Oberurnen diesen Unterstützungsbeitrag aber mit der Abstimmung über die Gemeindestrukturreform verknüpft. Dass der Gemeinderat Oberurnen die 20000 Franken nur bei Ablehnung der Gemeindestrukturreform auszahlen will, riecht förmlich nach einem erpresserischen Versuch, die Glarner Jugend zu einem Nein zur Gemeindestrukturreform zu bewegen.

Bereits 2007 soll mit dem Bau des Skateparks begonnen werden. Ob mit oder ohne Gemeindestrukturreform wird Oberurnen zu diesem Zeitpunkt eine eigenständige Gemeinde sein. Gemeindebeiträge für das Jahr 2007 von der Abstimmung über die zukunftsweisende Strukturreform abhängig zu machen, zeugt von wenig Fingerspitzengefühl und ist im höchsten Masse unfair. Fakt ist, dass der Skaterpak und die Gemeindestrukturreform zwei von einander unabhängige Zukunftsprojekte für das Glarnerland sind.

Die beiden Vorhaben in einen direkten Zusammenhang zu stellen, ist unsinnig und erweckt den Verdacht, als wolle der Gemeinderat Oberurnen auf diese Weise die Glarner Jugend zu einem Nein am 7. Mai bewegen. Dieses unfaire Vorgehen verurteilt das Glarner Jugendkomitee scharf. Schliesslich ist es gerade die junge Generation, die den neuen Gemeindestrukturen positiv gegenüberstehen und die Notwendigkeit von Reformen erkannt haben. Bei einer vom Glarner Jugendkomitee „zukunft.gl“ durchgeführten Befragung, anlässlich der „Nüü Glaris“-Party von Mitte April, gaben drei von vier Jugendliche an, neue Strukturen im Glarnerland zu befürworten.

Druck von Aussen ist bei Jugendlichen in der Regel kein guter Ratgeber. Bleibt zu hoffen, dass sich die skatebegeisterten Jugendlichen an der Landsgemeinde von solchen politischen Spielchen aus Oberurnen nicht beeindrucken lassen und in der Gemeindestrukturreform zustimmen.