Glarner Kuhmaler stellt in Indien aus

Der Glarner Künstler Walter Lehmann stellt im April seine farbigen Kuhbilder in New Delhi aus, referiert dort am Kunst-Event zum «Tag der deutschen Sprache» und gibt an der Uni einen Malkurs für indische Studenten, die Deutsch lernen.



Walter Lehmann malt in seinem Atelier in Glarus die letzten Kuhbilder für Indien.( Bild mb.)
Walter Lehmann malt in seinem Atelier in Glarus die letzten Kuhbilder für Indien.( Bild mb.)

Er freut sich unbändig, ist aufgewühlt, verspürt ein Kribbeln: Das Abenteuer Indien ist für Walter Lehmann jetzt schon ein einmaliges Erlebnis. Wieder in Glarus wohnhaft, malt er in seinem Atelier an der Asylstrasse derzeit die letzten Kuhbilder in Acryl auf Leinwand, die er nach New Delhi mitnehmen wird.

Keine braunen Kühe

Die Kühe für Indien sind gelb, rot, blau oder grün – nur nicht braun. «Die Farbe soll auf eine freie und ausdrucksstarke Art – wenn auch gegenstandsfremd – die Viecher dem Betrachter näher bringen. Es ist die Poesie von Farben und Formen, die mich durch ihre Expressivität begeistert», sagt der Künstler dazu. Im Vordergrund platziert er «als Verstärkung des ländlichen Ausdrucks» Hunde, Katzen, Ziegen, Vögel usw. Und auf jedem Bild findet man mindestens ein Schweizerkreuz – das durch Drücken teils sogar Musik ertönen lässt.

Walter Lehmanns Kuhbilder erfreuen die Betrachter. Man findet sie in ständigen Ausstellungen in Glarus, Schwyz, St. Moritz, Zürich und im deutschen Oberstdorf. Ab 6. Februar präsentiert er Originale und Leinwanddrucke auch im Restaurant Schützenhaus in Glarus (Vernissage: 17 Uhr) – und dann bereitet er sich auf Indien vor.

Ausstellung, Vortrag und Malkurs

ie kommt ein Glarner Kuhmaler dazu, in New Delhi auszustellen? Da spielte der Zufall mit. Eine Frau, die für die Schweizer Botschaft in New Delhi arbeitet, kaufte ein Kuhbild des Glarners in Zürich und nahm es mit nach Indien. Das Bild löste in der Botschaft Begeisterung aus. Und so wurde er angefragt, ob er am 10. April, am «Tag der deutschen Sprache», seine Bilder gemeinsam mit drei indischen Kuhmalern am Kunst-Event «Call a cow a cow» im India International Center in New Delhi zeigen würde. Mit dabei werden die Botschafter der Schweiz, von Österreich und Deutschland sein.

Walter Lehmann referiert an der Vernissage zudem über das Thema «Mit der Kuh auf du und du» und legt dabei unter anderem dar, weshalb er nur Kühe mit Hörnern malt. Wer weiss zum Beispiel, dass die Milch enthörnter Kühe anders aussieht als diejenige von Kühen mit Hörnern?

Nach dem grossen Kunst-Event transportiert der Glarner seine zwölf Originalbilder zur Gallery Artoholics in New Delhi, wo sie bis 21. April ausgestellt bleiben. Während dieser Zeit gibt er an der Uni einen Malkurs für indische Studenten, die Deutsch lernen – ebenfalls eine besondere Freude für den Künstler, der auch Erwachsenenbildner ist. Und selbstverständlich geht es auch dabei um Kühe.