Glarner Kunstverein – Hauptversammlung mit drei Teilen

Das Untergeschoss des Kunsthauses eignet sich bestens für die Durchführung von Events aller Art, beispielsweise Konzerte, Kleinkunst, Lesungen, Hauptversammlungen – der Raum ist mit der vorhandenen Infrastruktur zweckmässig eingerichtet. Unlängst begrüsste Kaspar Marti erfreulich viele Mitglieder. Der Verein zählt deren 600, gut 40 waren anwesend.



Kaspar Marti
Kaspar Marti

Die drei Teile der 147. Versammlung wurden kurz vorgestellt: Behandlung von statutarisch Vorgegebenem, Performance und Apéro riche. Es gab einige Wortmeldungen zum Betrieb im Güterschuppen, der Teil der glarnerischen Kunstmeile werden soll und zur Festlegung der Limite für Veräusserungen aus der Sammlung des Kunsthauses.

Über die bald einmal beginnende Sanierung des Kunsthauses wird separat berichtet. Die Verantwortlichen des Kunsthauses sind kreativ, werden doch nicht bloss Ausstellungen im markanten Bau angeboten. Schulklassen sind zu Besuchen im Kunsthaus willkommen; in regelmässigem Turnus werden Teile der Sammlung präsentiert; geendet haben die Präsentationen in der Näfelser lintharena, sgu. Stärker ins Geschehen einbinden will man den Güterschuppen Glarus, der sich unweit des Kunsthauses befindet, Hinweise betrafen das Anna-Göldi-Museum, das demnächst eröffnet und sich in den Kulturbetrieb im Hauptort in willkommener Weise einfügen wird.

Dass im vergangenen Jahr gegen 5000 Personen das Kunsthaus besucht haben, ist sehr erfreulich, sind das doch 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Es wurden zahlreiche Gruppen und Schulklassen willkommen geheissen, die Museumspädagogin und Kunstvermittlerin Ursula Helg hatte viel zu tun. Das kulturelle Engagement ist vielfältig. Dass im Hauptsitz der GLKB regelmässig Kunstschaffende mit gar verschiedenen Richtungen gemeinsam präsentiert werden, stösst auf grosses Interesse. Kaspar Marti hatte allen Grund, gar vielen zu danken: Den weiteren Vorstandsmitgliedern, der administrativen Leiterin Silvia Orthwein-Erhard, dem Technischen Leiter Stefan Wagner, der zeitweilig tätigen , assistierenden Kuratorin Kathrin Bentele und allen, die an der Kasse/Aufsicht und beim Vorbereiten und dem Abbau von Ausstellungen tätig sind. Dass Vizepräsident Thomas Aschmann die riesige Arbeit von Kaspar Marti mit viel Anerkennung zu würdigen wusste, war ein mehr als verdienter Dank. Judith Welter, Direktorin des Kunsthauses, kam mit Bezug auf ihre Ausführungen und dem Rückblick auf ihr erstes, erfüllendes und forderndes Jahr, aufs Fällen zukunftsgerichteter, notwendiger Entscheide und auf mannigfaltige gute Erfahrungen zu reden. In verschiedenste Aufgaben und Begebenheiten habe sie sich umfassend einarbeiten können. «Ich bin angekommen», war eine überzeugende Erkenntnis. Die erste Ausstellung trug den Titel «Unruly Relations». Es schlossen weitere an (Gruppen, Einzelne, Bilder aus der Sammlung). Der Publikumspreis wurde zum zweiten Mal Marina Hauser verliehen.

Judith Welter sprach in Zusammenhang mit den Ausstellungen über Ambivalenz von Freundschaften, Dialoge im Neben- und Miteinander, Performances, Heilsversprechen zwischen Konsum und Religion, vermeintliche Selbstoptimierung, Kontraste, fantasievolle filmische Akzente, eine Installation mit Kamerafallen, die Verleihung des Fokus-Preises an die in Glarus lebende Künstlerin Lisa Eikrann und anderes. Das Veranstaltungsprogramm hatte unter anderem einen Ausflug in das Emma-Kunz-Zentrum in Würenlos und den Besuch der Manifesta Zürich und den Weihnachtsmarkt im Kunsthaus zum Inhalt. Die Webseite wurde komplett neu gestaltet. Vielen wurde für die nachhaltig grosse, willkommene finanzielle Unterstützung gedankt.

Zur Jahresrechnung äusserte sich Silvia Orthwein. Für die Veräusserung aus der Sammlung beantragte der Vorstand die Beibehaltung von 20 000 Franken. Dem erwuchs Opposition. Der Präsident zeigte auf, dass geschenkte Bilder nicht «einfach so» verkauft werden. Nach einigem Hin und Her wurde der Antrag des Vorstandes gutgeheissen.

Weitere Frage betrafen die Triennale im Klöntal und das Mittun der Kunsthaus-Verantwortlichen, die sich als Gastgeber sehen.
Im Amt bestätigt wurden die Revisorinnen Priska Geyer, Netstal, und die Ennendanerin Maya Schiesser. Die Jahresbeiträge bleiben mit Fr. 25.– (ermässigt), Fr. 50.– (Einzelmitgliedschaft), Fr. 75.– (Paare), Fr. 150.– (Gemeinden und Firmen) ab Fr. 500.– (Gönner) unverändert. Nach anderthalb Stunden war alles behandelt. Man wohnte im Anschluss den Performances bei und unterhielt sich beim Apéro riche – vom Kunstverein gespendet – recht lange.