Glarner Luftgewehrschützen sichern sich in extremis die Nationalliga-A-Zugehörigkeit

Die Luftgewehr-Mannschaftsmeisterschaft 2022/23 ist Geschichte. Und die Glarner haben einmal mehr ihr Kapitel zur Geschichte beigetragen. Trotz Ausfällen und Turbulenzen kurz vor dem Finale trotzten die Glarner den Gegnern.



Finaldurchgang: Vrnl: Rolf Lehmann, Frantisek Smetana, Gina Landolt, René Müller, André Eberhard, Tim Landolt, Silvan Lendi und Mischa Armati kämpften um jeden Zehntel
Finaldurchgang: Vrnl: Rolf Lehmann, Frantisek Smetana, Gina Landolt, René Müller, André Eberhard, Tim Landolt, Silvan Lendi und Mischa Armati kämpften um jeden Zehntel

Genau vor drei Jahren kehrten die Sportschützen Glarnerland, nach vierjähriger Abwesenheit, in die Nationalliga A zurück. Zuvor gehörten die Glarner elf Jahre zu den stärksten Teams der Schweiz und gewannen unter anderem auch den Schweizermeistertitel. Titelgedanken waren diese Saison weit gefehlt. Eher kämpften die Glarner die ganze Saison über, nicht in der Relegationsrunde antreten zu müssen. Dieser Wunsch blieb jedoch verwehrt und so musste das Team um Klaus Honold vergangenen Samstag in Stans gegen den Abstieg kämpfen.

Schlechte Vorzeichen

Einige Tage vor dem wichtigen Anlass begannen die Personalsorgen bei Coach Honold. Andreas Stüssi musste gesundheitsbedingt Forfait geben. Dem nicht genug, fielen Petr Smol und André Eberhard mit einer Grippe ebenfalls aus. Trotz des grossen Kaders musste Honold nun alle Hebel in Bewegung setzen, dass er das Team komplettieren konnte. Sabrina Betschart, René Müller und Rolf Lehmann vertraten die Abwesenden. Damit reiste das Glarner Ensemble ohne Ersatzschützen in die Innerschweiz. Auch bei anderen Teams fielen diverse Schützen aus, sodass Avry-sur-Matran den Startplatz an Feld-Meilen abgab.

Trotz Bammel gewonnen

Nicht nur bei den drei Glarner Ersatzschützen war die Anspannung spürbar, auch die nachnominierten Meiler Schützen hatten Nervenflattern. Genau dies machten sich die Glarner zunutze, denn die erste Begegnung lautete Glarnerland gegen Feld-Meilen. Frantisek Smetana zeigte mit 209,6 Zählern seine Klasse. Auch Gina Landolt (204,6), Mischa Armati (204,5), Tim Landolt (202,5) und Silvan Lendi (200,0) lieferten das Gewohnte. Rolf Lehmann kämpfte gut und erreichte 198,1 Ringe. René Müller konnte sich nach einem verhaltenen Start 189,0 Punkte gutschreiben lassen. Auch Sabrina Betschart steigerte sich im Verlauf des Wettkampfs (185,4). Mit 1593,7 Punkten gelang den Glarnern noch keine Meisterleistung. Doch der Gegner schoss gar 9,6 Ringe weniger. Und da Feld-Meilen auch die zweite Partie verlor, stand die Finalteilnahme für die Glarner bereits vor der Begegnung gegen Uri fest.

Befreiter zum Sieg

Da der Druck etwas nachliess und so gegen Uri befreit geschossen wurde, stiegen auch die Resultate. Bei Frantisek Smetana hätte man meinen können, dass dies nicht möglich ist, doch der Tscheche legte noch einen Zahn zu (210,9). Tim Landolt (205,6), Silvan Lendi (204,3), Gina Landolt (202,7), Mischa Armati (202,0), René Müller (198,4), Rolf Lehmann (197,9) und Sabrina Betschart (193,5) schraubten den Score auf 1615,3 Punkte hoch. Das war selbst für die Urner zu viel (1601,2). Damit gingen die Glarner als Gruppensieger in den kommandierten Final und trafen dort auf Uster, während Uri gegen Dielsdorf antreten musste. In letzter Minute stiess André Eberhard zum Final dazu, der Sabrina Betschart ersetzte. Die zehn Schuss die jeweils in 50 Sekunden abgegeben werden mussten, waren einmal mehr Dramatik pur. Die Glarner übernahmen nach den ersten beiden Schüssen die Führung, gaben diese dann aber ab. Es blieb ein Kopf-an-Kopf-Rennen, ehe Uster im Umgang 7 und 8 vier Zähler weniger erzielte und die Glarner die Führung wieder übernahmen. Vor dem letzten Schuss lagen die Glarner schliesslich noch 0,8 Punkte in Front. Dank eines Fehlschusses der Zürcherin Leonie Schärer (6,3) siegten die Glarner mit 793,4:789,2 Punkten. Frantisek Smetana führte auch hier das Team an (103,7). Silvan Lendi (101,3), Tim Landolt (100,1), Mischa Armati (99,6), André Eberhard (99,0), Gina Landolt (97,7), René Müller (96,7) und Rolf Lehmann (95,3) schafften im Globo zusammen mit Sabrina Betschart den Ligaerhalt. Dielsdorf bezwang Uri und verbleibt ebenfalls in der NLA. Der Schweizermeistertitel ging an Olten vor Gossau und Nidwalden.

Finaltag:

Vorrunden
Dielsdorf 1–Vully-Broye 1616,7:1584,8. Glarnerland 1–Feld-Meilen 1593,7:1584,1.
Vully-Broye–Uster 1575,1:1595,5. Uri–Feld-Meilen 1596,1:1593,2.
Uster–Dielsdorf 1598,2:1612,7. Glarnerland–Uri 1615,3:1601,2

Final

Dielsdorf–Uri 794,9:787,4
Glarnerland–Uster 793,4:789,2

Dielsdorf und Glarnerland verbleiben in der NLA