Glarner! -Man muss sie einfach lieben, oder?

Kennen sie das auch, das Lächeln eines „Städters“, wenn sie sagen, sie seien aus dem Glarnerland? Kein unfreundliches, eher ein sympatisches Lächeln.


Und doch hat man das Gefühl, nicht ganz ernst genommen, vielleicht sogar als Landei abgestempelt zu werden. Ob wir uns wohl in einer Weltstadt, wie zum Beispiel Zürich, zurecht finden und nicht staunen, welche technischen Errungenschaften es dort unten schon hat?

Das Ganze hat aber auch seine Vorteile. So kann man als Glarner ruhig vor einer Ampel die Spur wechseln - spätestens beim Blick auf das Nummernschild verblasst der Ärger des Geschnittenen. Es ist ein Glarner, der kennt so etwas halt nicht. Wie sollen wir auch, bei nur zwei im Kanton verstreuten Ampeln!

Aber wie kommt es zu diesen Vorurteilen? Haben wir nicht das erste Fabrikgesetzt geschaffen? Ja klar, wir haben aber auch die letzte Frau als Hexe hingerichtet und wir sind einer der letzten Kantone, die noch die Landsgemeinde haben. Das heisst noch lange nichts. Vielleicht erklärt das unsere Lebensart, unsere charmante Komplexität. Diese Gratwanderung zwischen Tradition und Fortschitt - gleich wie bei der Glarner Pastete - zwischen süss und sauer.

Ich bin stolz auf meine Komplexität und ich bin stolz darauf Glarnern zu sein. Und ich denke, so geht es den meisten Glarnern. Ich habe jedenfalls noch keinen Glarner erlebt, der sich in der „Fremde“ beschämt und verängstigt als Glarner geoutet hätte. Und das ist auch gut so! Obwohl wir ein kleiner Kanton in einem kleinen Land auf einem kleinen Kontinent sind, haben wir doch Einiges, das wir vorzuweisen haben. Sei es der Ziger, das Elmer Citro oder die „Glarner Tüechli“. Und ausserdem ist unser Dialekt verdammt sexy!