Glarner Mellifera-Bienenpopulation in Gefahr

Drei Glarner Imker-Ehepaare widmen sich dem Erhalt der Mellifera-Bienenpopulation im Schutzgebiet Glarnerland. Diese Population ist weltweit einzigartig und perfekt an unser Klima angepasst. Die Interessensgemeinschaft «IG Glarner Biene» setzt sich dafür ein, dass die dunklen Bienen nicht aussterben oder sich ihre Population nicht mit anderen vermischt.



Mellifera-Bienenpopulation im Schutzgebiet Glarnerland. (Bild: zvg)
Mellifera-Bienenpopulation im Schutzgebiet Glarnerland. (Bild: zvg)

Die drei Glarner Ehepaare Michèle Heer und Michael Sutter, Annamarie und Kaspar Disch-Kistler und Ursula und Jacques Rhyner-Tresch haben im Jahr 2013 die IG Glarner Biene gegründet, mit dem Ziel, die dunkle Bienenpopulation Mellifera zu retten. Die Glarner Bienen werden als bedeutsames, genetisches Reservoire weit über die Glarner und sogar Schweizer Grenze hinaus gesehen. Um die heimische Bienenpopulation zu retten, setzen sich die drei Imker-Ehepaare für deren Schutz ein und ziehen deshalb Königinnen mit der sogenannten «Better Queen-Methode», um bestehende Bienenstöcke damit neu zu bestücken. Bei dieser Methode wählen die Bienenvölker aus verschiedenen potenziellen Königinnen im Ei- oder Larvenstadium selbst aus, welche davon ihre Königin werden soll. Mit den so gezogenen Königinnen wird zum einen das Fortbestehen der Mellifera-Population gesichert und zum anderen auch eine weitere genetische Durchmischung mit anderen Bienenrassen verhindert.

Die glarnerische Bienenpopulation ist perfekt an die klimatischen Verhältnisse im Kanton angepasst und kann im Winter geringere Verluste vorweisen als andere Bienenrassen.

Die IG Glarner Biene ist bestrebt, dass sich das Gebiet der Mellifera-Bienen vergrössert, um somit die Art zu retten. Um ihr Ziel zu erreichen, werden die Königinnen den Imkern im Glarnerland gratis und in der näheren Umgebung sehr günstig abgegeben. Damit die Kosten für diese langjährige Arbeit gedeckt sind, hat die Interessensgemeinschaft eine Crowdfunding-Aktion gestartet und versucht finanzielle Unterstützung in einer Höhe von 16 000 Franken zu bekommen. Mit diesem Geld kann das Projekt für die nächsten paar Jahre weitergeführt und die Bienenpopulation vor dem Aussterben bewahrt werden. Jeder Unterstützer des Projekts wird auch belohnt: von 500 Gramm feinstem Glarner Bienenhonig bis zu einem Besuch beim Königinnenbelegplatz auf dem Maienboden in Elm inklusive Verpflegung ist alles dabei.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: wemakeit.com/projects/schutz-der-glarner-biene oder www.biene.gl