Am 11. März 2012 haben die Stimmberechtigten klar Nein zum Bausparen gesagt – und dies gerade im Kanton Glarus besonders deutlich. Trotzdem muss die Stimmbevölkerung am 17. Juni nochmals über das gleiche Thema abstimmen. Der Glarner Mieterverband bekämpft auch diese zweite Bausparvorlage, weil ein solches Bausparen nicht die erhoffte Förderung des Wohneigentums bringen, sondern im Gegenteil grosse Ungerechtigkeiten und hohe Steuerausfälle verursachen würde.
Es gibt keinen vernünftigen Grund, weshalb der Erwerb von Wohneigentum über steuerliche Abzüge gefördert werden soll. Denn auf diese Weise profitieren vor allem Personen mit hohen Einkommen, die gar nicht gefördert werden müssen, weil sie ohnehin genügend Kapital haben, um zu bauen. Das vorgeschlagene Bausparen ist daher ungerecht gegenüber denjenigen Bevölkerungsschichten, die kein Wohneigentum kaufen können oder wollen.
Auch diesmal fallen in Abstimmungs-Inseraten der Befürworter wohlklingende Schlagworte wie «Steuervergünstigung», «Erfüllung des Traums vom Wohneigentum» und «Förderung von KMU». In Tat und Wahrheit handelt es sich aber um dieselbe Mogelpackung wie schon in der März-Abstimmung: Um eine Steuervorlage zugunsten von Wohlhabenden auf hohe Kosten der Staatskasse und nicht um eine wohnpolitische Vorlage. Unter anderem aus diesen Gründen ist z.B. der Glarner Regierungsrat wie der Bundesrat gegen das Bausparen und auch alle Glarner Parteien mit Ausnahme der SVP haben im März Nein-Parolen beschlossen.
Zentral ist: Die nun vorliegende zweite Vorlage geht gar wesentlich noch weiter als diejenige vom März. Sie sieht eine zwingende Einführung des Bausparens vor und dies nicht nur auf Kantonsebene, sondern auch beim Bund. Allein schon deshalb ruft der Glarner Mieterverband das Stimmvolk auf, auch diesmal überzeugt Nein zur Bauspar-Zwängerei zu stimmen.
Glarner Mieterverband sagt wiederum Nein zum Bausparen
Der Mieterinnen- und Mieterverband Glarus hat auch für die zweite, am 17. Juni zur Abstimmung kommende Bauspar-Initiative die Nein-Parole beschlossen. Er ruft das Stimmvolk auf, auch diesmal, wie bereits am 11. März, die Bauspar-Initiative mit wuchtigem Mehr abzulehnen. Dies insbesondere, da auch mit der zweiten Vorlage massive Steuerausfälle auf Gemeinden, Kanton und Bund zukämen und wiederum nur Personen mit sehr hohen Einkommen vom Bausparen profitieren könnten.