Glarner Pfarrer zum Zen-Lehrer ernannt

Im Rahmen einer speziellen Zeremonie ist am Samstag Pfarrer Hans-Walter Hoppensack zum Zen-Lehrer ernannt worden. Mit ihm gefeiert haben im Lassalle-Haus Bad Schönbrunn diverse Glarnerinnen und Glarner.



Hans-Walter Hoppensack (Mitte) wurde von Zen-Meisterin Anna Gamma und Zen-Meister Niklaus Brantschen zum Zen-Lehrer ernannt. (Bild: mb.)
Hans-Walter Hoppensack (Mitte) wurde von Zen-Meisterin Anna Gamma und Zen-Meister Niklaus Brantschen zum Zen-Lehrer ernannt. (Bild: mb.)

Das besondere Ereignis geschehe nicht alle Tage und auch nicht alle Jahre, sagte Zen-Meister Niklaus Brantschen an der «Transmission Zeremonie» im zugerischen Edlibach: «In elf Jahren durften wir sieben Zen-Lehrer ernennen.» Dass nun einem Glarner diese Ehre widerfuhr, freute auch die Glarner Delegation, angeführt vom Schwander Kirchenratspräsidenten Hansheinrich Hefti sowie von Andrea Trümpy, Rosmarie Figi, Susanna Graf und Peter Hofmann vom kantonalen Kirchenrat der Reformierten Landeskirche und Dekanin Almut Neumann.

Begegnung mit östlicher und westlicher Religion


Die rund 60 Anwesenden erlebten eine eindrückliche Zeremonie mit Einzug, einem buddhistischen und christlichen Teil, Übergabe der Insignien sowie Auszug. «Keine Ausbildung hast du so lange gemacht wie den Zen-Weg», sagte Zen-Meisterin Anna Gamma, bei welcher Hans-Walter Hoppensack nach Niklaus Brantschen Schüler war. 22 Jahre dauerte dieser Weg bis zur Übergabe der violetten Stola, Symbol für Buddhas Kleid, und des Lehrerstabs, Symbol für Buddhas Hände.

«Der heutige Tag ist für mich ein Höhepunkt und Endpunkt, aber auch nur ein Punkt auf dem Weg», meinte Hans-Walter Hoppensack in der christlichen Kapelle des Lassalle-Hauses, welches Brücken zwischen östlicher und westlicher Spiritualität baut.

Offenes Herz


Der ihm verliehene Name «Doshin» könne mit «Weg des geöffneten Herzens» umschrieben werden, so der neue Zen-Lehrer (Do: der grosse Weg, Shin: Herz-Geist). Der Name sei auch Programm: «Ich verbinde damit die Aufforderung, mit einem offenen Herzen allen Menschen und allem, was ist, zu begegnen und mein Herz nicht zu verschliessen.»

Die Ernennung sei für ihn eine besondere Ehre und Freude, «Startschuss für einen neuen Abschnitt in meinem Leben, offiziell und autorisiert Zen zu lehren». Neben seinem Beruf als Pfarrer in der reformierten Kirchgemeinde Schwanden wird er künftig auch Kurse im Lassalle-Haus leiten: So ist ein Einführungskurs Zen für 18./9. Juli und 16. bis 18. Oktober geplant. In Schwanden gibt es nach wie vor die Meditation im Pfarrhaus Post am Mittwochabend (im neuen Jahr ab 7. Januar) – «eine gute Möglichkeit, zu schnuppern und einzusteigen» – sowie am 24. Januar einen Meditationstag.

Auskunft: Hans-Walter Hoppensack, Tel. 079 200 51 59