Glarner Sagen erleben eine Renaissance

Seit dem letzten Freitag hat die Kreativ-Fabrik des Baeschlin Verlags in Ziegelbrücke ihre Türen wieder geöffnet. Gleichentags hatte Verlagsleiterin Gaby Ferndriger ihre Leserschaft und Gäste zur Vernissage des überarbeiteten Buchs «Glarner Sagen» im 2. Stock der Textilfabrik Fritz & Caspar Jenny eingeladen. Mit der grafisch gefälligen Neuauflage erlebt die Literaturszene im Glarnerland eine erfreuliche Renaissance. Die erste Auflage des erfolgreichen Buches, verfasst von den beiden Schriftstellern Kaspar Freuler und Georg Thürer, stammt aus dem Jahre 1952.



Glarner Sagen erleben eine Renaissance

Ein motiviertes Dreierteam aus Fridolin Jakober, Steve Nann und Fridolin Hauser in Kooperation mit Verlagsleiterin Gabi Ferndriger haben der alten Version «Glarner Sagen» ein tolles Facelifting verpasst. FRIDOLIN-Chefredaktor Fridolin Jakober hat das Buch geschickt und einfühlsam lektoriert, teils sprachlich einige Anpassungen eingebracht, ohne dabei am Schreibstil der beiden Autoren Freuler und Thürer gross herumzuschrauben. Steve Nann, Mitglied der Academia Glaronensis, hat mit Argusaugen darauf geachtet, dass die Glarner Mundart korrekt und grammatikalisch richtig im neuen Buch wiedergeben wird. Als Höhepunkt der Buchvernissage rezitierten Jakober, Nann und Hauser einige Müsterchen aus dem neuen Buch «Glarner Sagen».

Näfelser Sagen sind eine spezielle Gattung

Um es vorwegzunehmen: Die Neuauflage des Buches «Glarner Sagen» ist keinesfalls alter Wein in neuen Schläuchen. Inhaltsmässig wurden sämtliche Geschichten und Erzählungen sowohl von der ersten als auch von der zweiten Edition telquel übernommen. Hinzu kommen im neuen Buch höchstspannende Sagen und Geschichten vom Näfelser Sagenschreiber, Lehrer, Historiker und alt Gemeindepräsident Fridolin «Osterhazy» Hauser. Als Meister der Erzählung von Sagen und Dorfgeschichten plauderte Hauser frisch und frei aus dem Nähkästchen. Inspiriert zum Sagen schreiben und erzählen habe ihn sein Vater, Lehrer Hermann Bühler und das Glarner Heimatbuch. Stutzig auf Sagen geworden sei er wegen einer Sammlung mit Schüleraufsätzen, welche dieses Thema behandelte und letztlich sein Sekundarlehrer Rinaldo Gerevini, der im Jahr 1939 diese Aufsätze anlässlich der Landesausstellung in Zürich in Buchform eingereicht hatte. Später habe er alle Sagen auf seiner Homepage verewigt. Als krönender Abschluss rezitierte Fridolin Hauser die Sagen vom «Dr Sülzipuur» und «Dr Söligaischt».

Das neue Schmuckstück in der Glarner Literatur dürfte eigentlich in keiner Schul- oder Hausbibliothek fehlen. Das Buch «Glarner Sagen» ist ab sofort im Baeschlin Verkaufsladen an der Hauptstrasse 32 in Glarus sowie auf dem Schweizer Büchermarkt erhältlich. Für knisternde Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite gesorgt!