Glarner Schachpieler bitten zu Tisch und essen gleich selber

Nicht besonders gastfreundlich setzt sich Glarus gegen Aadorf nach lebhaftem Geschehen auf allen sechs Brettern mit 4:2 durch. Der zweite Sieg in der noch jungen Saison bringt den Glarner Schachspielern die Tabellenführung.



Die jüngste Verstärkung: Gülüzar Hüseynova brachte Glarus vorentscheidend mit 3:1 in Führung. (Bild: Daniel Jenny)
Die jüngste Verstärkung: Gülüzar Hüseynova brachte Glarus vorentscheidend mit 3:1 in Führung. (Bild: Daniel Jenny)

Ausser dass man sich an einem Tisch gegenübersitzt, haben ein Restaurant und ein Schachmatch wenig gemeinsam. Zum Beispiel weiss man vor dem Match nie so recht, was einem serviert wird. Eventuelle Menuerwartungen der Thurgauer Gäste durchkreuzend, ersetzte Glarus gleich drei Stammspieler. Dass dies aber kein Nachteil sein musste, bewies Danny Pinggera. Kurzfristig aufgeboten, traf er leicht verspätet zum Match ein, nahm in Kürze seinen Gegner auseinander und war als Erster mit der Partie fertig. Fast Food kann auch glücklich machen und Martin Dürst lieferte gleich den zweiten Gang im gleichen Stil. In einer wilden Angriffspartie mit nur 17 Zügen spielte Dürst seinen Gegner schwindlig und brachte Glarus damit 2:0 in Führung.

Käse und weitere Glarner Spezialitäten

An den hinteren Brettern wurden verschiedene Geschmacksrichtungen bedient. Während der Schreibende sich unverhofft der Milchverarbeitung widmete und auf seinem Brett einen veritablen Käse produzierte, mundete die Partie von Gülüzar Hüseynova den Glarnern schon viel besser. Gülüzar baute ihre Bauernmehrheit im Endspiel souverän aus und holte den dritten Sieg für Glarus. Kein Käse, schon eher ein Glarner Pastetli. «Süess oder suur» galt auch für die letzten beiden Partien. Zunächst schmeckten beide Partien süss. Guido Neuberger erspielte sich Vorteil um Vorteil und und auch bei Oswald Bürgi sah es gut aus. Neuberger setzte schliesslich den Thurgauer, der auch in chancenloser Stellung nicht aufgeben wollte, matt. Bürgi hingegen verlor plötzlich den Faden und kam unter Druck. In Zeitnot beging er den entscheidenden Fehler, was zum Schlussresultat von 4:2 für Glarus führte.

So kann es weitergehen

In den ersten beiden Runden die vermutlich stärksten Teams der Gruppe besiegt und schon allein an der Tabellenspitze – der Saisonstart verläuft fast verdächtig gut. In der nächsten Runde zeigt sich gegen Engadin, ob Glarus weiterhin auf der Erfolgswelle schwimmt. Die Chancen stehen gut, jedenfalls hat sich das erneuerte Team bis jetzt in einer guten Spiellaune gezeigt. Gerne nimmt man da noch einen weiteren Bissen vom Erfolg.