Seit 1998 in Mels haben nur noch die drei Überschwinger Jörg Abderhalden, Stefan Fausch und Arnold Forrer das NOS-Schwingfest gewonnen. An dieser Dynastie änderte sich auch 2011 nichts. König «Nöldi» von Nyon unterstrich seine Ambitionen bereits im Anschwingen als der den 100-fachen Kranzträger Martin Grab mit Brienzer abfangen konnte und äusserst schnell bezwang. Auch die folgende Gegnerschaft Fridolin Beglinger (Gammen), Beat Clopath (Brienzer und Nachgehen im Bur), Benedikt Notz (Kurz) sowie Pascal Gurtner (Gammen), konnten den Ausnahmekönner und Sieger von Filzbach nicht aufhalten. Im Schlussgang trat Forrer mit einem Viertelpunkt Vorsprung gegen den Toggenburger Verbandskamerad Andi Büsser an, im Wissen, dass ihm ein Gestellter zum Festsieg reichen würde. Büsser griff immer wieder an, in der elften Minute erneut, Forrer konterte mit Kreuzgriff/Lätz und erlangte mit sechs gewonnenen Gängen seinen nunmehr fünften NOS-Sieg.
Büsser ist zurück
Andi Büsser führte bis am Mittag mit dem Punktemaximum dank Siegen über Frederic Berset, Emil Giger sowie Edi Philipp. Im Duell der zwei Führenden stellte er im vierten Gang gegen den letzten Nicht-St. Galler im Spitzenfeld, Fabian Kindlimann. Mit einer weiteren Zehn über Mario Schneider schaffte es Büsser erstmals an einem NOS in den Schlussgang vor und bewies trotz der Niederlage gegen Forrer deutlich ansteigende Form, nach einer Schulteroperation über den Winter. Auf den Ehrenrang schaffte es schliesslich der Bündner Publikumsliebling Beat Clopath, der sich einzig Forrer in einem packenden Gang beugen musste und erst noch mit der Tiefstnote schlecht bezahlt wurde. Die übrigen fünf Duelle gewann er, so auch im Anschwingen über Martin Glaus, und zuletzt gegen Mitfavorit Daniel Bösch, Letzterer jedoch sichtlich lädiert an der Rippe. Die Verletzung zog sich der bis am Mittag ebenfalls gross auftrumpfende Bösch bereits im vierten Gang gegen Stefan Burkhalter zu, er könnte nun für längere Zeit dem NOS-Verband fehlen.
Sieben von acht möglichen Gästekränze
Ebenfalls noch vor Finalist Büsser landete der zweite Bündner Edi Philipp und der beste Gast, Christian Schuler. Philipp unterlag einzig gegen Büsser bei fünf gewonnenen Duellen. Schuler war der Einzige, der acht Gäste, der den ersten Gang gewinnen konnte, mit einem Blitzsieg über Michael Bless. Nach der Niederlage gegen Daniel Bösch im zweiten Gang war auch der letzte Gast vom Festausgang verdrängt. Mit vier Erfolgen, zuletzt über Jakob Roth, zeigte Schuler seine Vielseitigkeit. Am Abend holten nebst Schuler auch sechs weitere Gäste den Kranz.
Chancen wären vorhanden gewesen
Für die Glarner war der Bodensee keine Reise wert, zwar schwangen zuletzt noch vier ums Eichenlaub, allesamt tauchten sie. 14 Tage nach dem eigenen Kantonalen sind sie auf den Boden der Realität zurückgeholt worden. Peter Horner nach einer Auftaktsniederlage gegen Hans Notz, und drei aufeinander folgenden Siegen schwang gar zweimal um den Kranz. Gegen Roman Bösch vergab er die erste gute Chance mit einem Remis, und zuletzt verlor er gar gegen Nationalratssohn Remo Büchler hach hartem Gefecht. Florian Beglinger verlor beide Gänge im Anschwingen gegen Reto Büsser und Martin Koller. Nach drei aufeinander folgenden Siegen war er zuletzt gegen Mario Schneider chancenlos. Ueli Rychen schwang mit drei Siegen und zwei Niederlagen gegen Michael Rhyner sowie Marco Pedrazi ansehnlich, zuletzt war er gegen Marcel Kuster überfordert. Die beste Möglichkeit der vier, die um den Kranz kämpften, bot sich Christian Elmer, der mit ebenfalls drei Gewonnenenen und zwei unabwendbaren Pleiten gegen Benedikt Notz sowie Joel Niederberger zuletzt auf den jungen Weesner Simon Kid traf, aber innert kürzester Gangdauer verlor.
Der Beste ist weit hinten zu finden
Fridolin Beglinger bezwang zwar im Anschwingen Claudio Hosang (der ihm zugeteilte Bruno Fäh fehlte wegen Rückenproblemen), doch mit Niederlagen gegen Arnold Forrer und Lukas Roth schwang er zuletzt gar nicht mehr um den Kranz. Mit einem abschliessenden Erfolg über Rene Artho wurde er letztlich, jedoch sehr weit hinten mit 55,50 Zählern im Rang 13f bester Glarner. Ruedi Luchsinger war bis am Mittag mit zwei Geputzten und einem Remis bester Glarner, mit der Niederlage gegen Michael Rhyner gings aber nur noch bergab. Roger Rychen blieb mit drei Siegen im Soll. Positiv zu werten ist einzig, dass zumindest alle neun Glarner den Ausstich überstanden, denn auch Peter Reich und Reto Landolt konnten zweimal als Sieger vom Ring. Landolt bezwang mit Pius Näf im vierten Gang gar einen Kranzschwinger.
