Glarner Senioren besuchen das Bündnerland

Dass sich Senioren des bündnerischen und glarnerischen Verbandes einmal pro Jahr gegenseitig besuchen, bei gemütlichen Gesprächen und Informationen zum jeweiligen Aufenthaltsort verweilen, ist zu einer willkommenen Tradition gewachsen. Letztes Jahr weilten die Bündner in Elm, diesmal war Seewis Ziel für die etwas mehr als 30 Glarnerinnen und Glarner und beinahe gleich viel Bündner – nach einem Kaffeehalt in Landquart. In Seewis referierte Edy Walser, Journalist und Lokalhistoriker.



Glarner Senioren besuchen das Bündnerland

Das Wetter zeigte sich von seiner beinahe besten Seite, als im Niederer-Car am frühen Morgen ab Linthal bis Ziegelbrücke Platz genommen wurde. Landquart war bald erreicht. In Seewis wurden alle von Hans Joss, Präsident des bündnerischen Seniorenverbandes, begrüsst und ganz kurz auf die Geschichte des Hotels Scesaplana hingewiesen. Gastgeberin Doris Aebli, Hoteldirektorin, ergänzte kenntnisreich. Die Aussicht ins Prättigau war grandios. Im Hotelgarten hätte man noch lange verweilen können. Nach einem währschaften Mittagessen gab es Grussworte vonseiten des Gemeindepräsidenten. Die Gastfreundlichkeit samt spendiertem Apéro wurde mit herzlichem Applaus verdankt. Von präsidialer Seite wurde klargestellt, dass der Fusionseifer der Glarner nicht bis nach Seewis gelangt sei, dass Seewis durch das Reha-Zentrum überregionale Bedeutung geniesse, GF, im Tal gelegen, 150 willkommene Arbeitsplätze anbiete und mit andern Gemeinden Zweckverbände bestünden.

Edy Walser, Landwirt, Journalist und Lokalhistoriker in Personalunion, verfügt über spürbar grosse Kenntnisse und Erfahrungen, die er gerne preisgibt. Die Zeit reichte bei Weitem nicht, um alles Wissenswerte zu erfahren. Walser klammerte vieles aus, was Seewis direkt betraf, seien das aktuelle Probleme, Geschichtliches, aktuelle Formen der Beschäftigung samt Arbeitsangeboten, Vergangenes und Zukünftiges, Belastendes und Erfreuliches. Dass er leidenschaftlicher Pferdezüchter ist, war einleitend zu erfahren. Was in einem Tagebuch um 1916 stand, nahm dann ganz viel Raum ein. Walser wies auf damals bedrohliche Folgen von Missernten, Kriege, fehlende Importmöglichkeiten, Lebenskosten und gar knappe Löhne hin. Er zeigte auf, was es damals zu ernten und ganz allgemein zu meistern galt, wie man gemähtes Gras zum Trocknen auf den Heinzen schichtete, wie streng und fordernd der Alltag und die Arbeit waren. Man konnte Parallelen zum Alltag in anderen Gegenden ziehen, Vergleiche anstellen. Ein Brand zerstörte im Jahre 1863 das Dorf. Dank vieler Spenden war der rasche Aufbau möglich. So lebte in vielen Zuhörern Bekanntes wieder auf. Dass einige ins Reich der Träume eintauchten, hatte nicht selten zur Folge, dass mit einem dezidierten Schubs Abhilfe geschaffen wurde.

Kaspar Zimmermann, Präsident des glarnerischen Seniorenverbandes, hatte allen Grund, ganz herzlich und anerkennend zu danken und auf den Gegenbesuch im kommenden Jahr aufmerksam zu machen. Sehen werde man sich auf Kerenzen. Dass der bündnerische Bär das Glarnerland gar nicht richtig besucht habe, sei wohl dem Geschmack des Ziegers zuzuschreiben oder dass die Senioren im September im Engadin weilen würden, das Reha-Zentrum auch Glarner aufnehme, wurde angemerkt.

Man dankte den Hotelverantwortlichen gerne für den offerierten Kaffee, fand noch Zeit für einen kurzen Rundgang durchs Dorf und schon war es Zeit für die Heimreise – im Wissen, dass zu durchaus interessanten Begegnungen eingeladen wird und dass man sich auf der neu geschaffenen, noch nicht in allen Teilen fertig gestellten Homepage www.glarner-seniorenverband.com vertiefend informieren kann.