Glarner Spital- und Rehabilitationsplanung 2012

Der Regierungsrat wird dem Landrat die Glarner Spital- und Rehabilitationsplanung 2012 zur Kenntnisnahme unterbreiten. Nachdem der Regierungsrat bereits im Dezember 2011 den Spitalplanungsbericht «Autsomatik» und die entsprechenden Leistungsvereinbarungen genehmigte sowie die Spitalliste 2012 für Akutspitäler erliess, genehmigte er die Spitalplanungsberichte, Leistungsvereinbarungen und Spitallisten in den Bereichen «Rehabilitation» und «Psychiatrie».



Kantonsspital Glarus. (Bild: jhuber)
Kantonsspital Glarus. (Bild: jhuber)

Gegenstand der Glarner Spital- und Rehabilitationsplanung 2012 ist die Sicherstellung der stationären akutsomatischen, rehabilitativen sowie psychiatrischen Versorgung der Glarner Bevölkerung. Sie erfüllt die Bundesanforderungen an eine leistungsorientierte Spitalplanung. Die Pflegeheimplanung ist kein Bestandteil.

Akutsomatik (pro memoria)

Die im Dezember 2011 genehmigte Glarner Spitalliste 2012 «Akutsomatik» gewährleistet die umfassende medizinische Versorgung der Glarner Bevölkerung. Neben der Kantonsspital Glarus AG als Hauptanbieterin erhielten folgende zwölf Akut-Spitäler einen Leistungsauftrag in einzelnen Leistungsgruppen: Kantonsspitäler Graubünden, St. Gallen und Luzern, Universitätsspital Zürich, Stadtspital Triemli Zürich, Uniklinik Balgrist Zürich, Schulthess-Klinik Zürich, Schweizerisches Epilepsiezentrum Zürich, Kinderspital Zürich, Klinik Hirslanden Zürich, Klinik im Park Zürich, Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil.

Rehabilitation

Ob sich die Rehabilitationspatienten inner- oder ausserhalb des Kantons behandeln lassen, bestimmt wesentlich die geografische Verteilung der leistungsgruppenspezifischen Angebote. So wurden in der muskuloskelettalen Rehabilitation 2010 82 Prozent der Glarner Patienten innerkantonal behandelt, weil die RehaClinic in Glarus eine gut ausgebaute Rehabilitationsabteilung (Reha on the Top, 8. Stock KSGL AG) führt. Dagegen werden in der pulmonalen sämtliche und in der kardiovaskulären Rehabilitation rund 93 Prozent der Fälle in ausserkantonalen Rehabilitationskliniken behandelt.

Neun Leistungserbringer erhalten einen Listenplatz. Die RehaClinic erbringt an seinen zwei Standorten im Kanton jährlich 60 Prozent aller stationären Leistungen für Glarner Patienten. Ausserkantonale Institutionen (nebst RehaClinic) sind: Rehaklinik Bellikon (AG), Rehabilitationszentrum Valens (SG), Rehabilitationszentrum Seewis (GR), Zürcher Höhenkliniken Davos (GR) und Wald (ZH), Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil, Universitätsklinik Balgrist (ZH) und Kinderspital Zürich. Zudem wird RehaClinic mit sämtlichen Standorten für die Leistungsgruppen der muskuloskelettalen, neurologischen, angiologischen, internistisch-onkologischen und psychosomatischen-sozialmedizinischen Rehabilitation auf die Spitalliste «Rehabilitation» aufgenommen. In der Rehabilitation werden auf drei Jahre befristete Leistungsaufträge erteilt.

Psychiatrie

2010 beanspruchten 299 Glarner Patienten 9534 Pflegetage in neun Kantonen resp. 17 Psychiatriespitälern oder -abteilungen. Rund 75 Prozent der Fälle entfielen auf die vier Diagnosegruppen: affektive Störungen (30%), Schizophrenie (20%), neurotische Störungen (14%) und Störungen durch Alkohol (11%). Im Durchschnitt waren die Patienten rund 41 Jahre alt. Die mittlere Aufenthaltsdauer betrug 27,6 Tage. Ambulante und halbstationäre Psychiatrieangebote spielen eine massgebende Rolle, hierin besteht eine erhebliche Unterversorgung. Der künftige stationäre Behandlungsbedarf ist deshalb schwer abschätzbar. 50 Prozent leisteten bisher das Kantonsspital Glarus. Mit 16 respektive 18 Prozent tragen das Psychiatrische Zentrum Appenzell Ausserrhoden sowie die Psychiatrischen Dienste Graubünden massgebend zur psychiatrischen Versorgung bei.

Für die «Psychiatrie» stehen neun Leistungserbringer auf die Spitalliste: Neben Kantonsspital Glarus, Psychiatrisches Zentrum Appenzell Ausserrhoden in Herisau, Psychiatrische Dienste Graubünden in Chur und Cazis, Psychiatrische Universitätsklinik in Zürich und Kinder- und Jugendpsychiatrie in Chur erhalten neu die Privatklinik Clienia Littenheid (TG), das Kinderspital Zürich, die Privatklinik Meissenberg (ZG) sowie das Zentrum für Essstörungen des Universitätsspitals Zürich (ZH) Leistungsaufträge. Die Leistungsaufträge der Kinder- und Jugendpsychiatrie wie jene für spezialisierte psychiatrische Angebote sind bis 31. Dezember 2015 befristet.

Die Spital- und Pflegeheimliste 1998 für die Leistungsbereiche «Rehabilitation» und «Psychiatrie» wird aufgehoben. Strukturbericht und Spitallisten werden auf der Website veröffentlicht und liegen bei der Hauptabteilung Gesundheit zur Einsicht auf.