Glarner Stunt-Leute in Zürcher Film

Sie sind die heimlichen Helden jedes Actionfilms: die Stuntmen. Sie halten ihren Kopf immer dann hin, wenn es für die Stars zu gefährlich wird. Und sie haben ihren Job richtig gut gemacht, wenn man nicht merkt, dass sie es gemacht haben.



Die Stuntmen Goran Milicevic (rechts) und Mario Scirocco zeigen eine Kampfsequenz (Bilder: d.laupper)
Die Stuntmen Goran Milicevic (rechts) und Mario Scirocco zeigen eine Kampfsequenz (Bilder: d.laupper)

Zwei Glarner versuchen diesen Weg einzuschlagen. Seit sie die Filme von Chackie Chan gesehen haben, hat sich dieser Traum in ihnen festgesetzt. Mario Scirocco und Goran Milicevic haben früher Boxen und Kickboxen gemacht und darauf mit sechs weiteren Leuten Stunts einstudiert. Aus Neugierde haben sie versucht, die gesehenen Stunts nachzumachen. Logisch, das dies nicht immer ohne Verletzungen verlaufen ist. Aber um Stuntman zu werden, darf einen dies nicht einschüchtern.

 



Erste Teilnahme an einem Filmdreh

Von den anfänglich acht Leuten blieb mit der Zeit nur der harte Kern übrig: Goran und Mario. Sie trainierten alleine weiter und wurden von Marios Bruder auf ein Casting aufmerksam gemacht. Ein Zürcher Regisseur suchte Stunt-Leute für einen Low-Budget-Film. Sie meldeten sich und wurden genommen. Sie überzeugten den Regisseur so sehr, dass er sie immer mehr Ideen einbringen und ihnen bald freie Hand liess. Das Resultat ist Ende des Jahres in Zürcher Kinos zu sehen. Dann feiert “Nightcast” Premiere.


„Stunts und Kampfszenen haben viel mit Tanzen gemeinsam“, so Goran, „ man muss auf den Rhythmus achten und auf den Partner eingehen und ihm vertrauen können.“ Mario und Goran verstehen sich blind und wissen, was der andere denkt. Seit vielen Jahren sind sie dicke Freunde und fast unzertrennlich.

Leben als Stuntman ist sehr schwierig

In der Schweiz kann man mit ihrer Tätigkeit kaum Geld verdienen. „Das nächste Ziel wäre natürlich ins Ausland zu gehen, zum Beispiel nach Deutschland. Aber das ist sehr schwierig“, antwortet Mario auf die Frage nach Zukunftspläne. Naheliegender wäre da ein Musikclip mit den Rappern von „Luut und Tüütli“ oder selbst einen kleinen Film zu drehen.


Wichtig ist ihnen, dass mehr Leute ihr Interesse an dieser Tätigkeit finden, damit sie nicht nur zu zweit trainieren müssten. Deshalb suchen sie Interessierte, die ihre Leidenschaft teilen, um gemeinsam den Traum leben zu können.

Links:

Weitere Informationen zum Film "Nightcast", Screenshots und Teaser finden Sie unter: http://www.nightcast.net.