Glarner Tambouren erreichen Nationales Mittelfeld

Der Glarner Tambourenverein Näfels startete nach 20 Jahren am «Eidgenössischen» in Interlaken wieder in der Höchstklasse der Sektionswettkämpfe und massen sich mit den besten Vereinen der Schweiz. Der hohe Probeaufwand wurde mit einer guten Platzierung im Mittelfeld belohnt. Im Einzel errangen die Näfeler gleich fünf eidgenössische Kränze.



Platzierung im Mittelfeld erreichten die Tambouren aus Näfels.
Platzierung im Mittelfeld erreichten die Tambouren aus Näfels.

Vom 18. bis 20. Juni 2010 fand das Eidgenössische Tambouren- und Pfeiferfest in Interlaken statt. Am Freitag starteten sieben Glarner äusserst erfolgreich in der Einzelkonkurrenz. Fünf Teilnehmer holten sich eine Kranzauszeichnung: Cédric Landolt (7.) und Michael Knobel (14.) ertrommelten sich die Auszeichnung in der zweithöchsten Jungtambourenkategorie (U20). In der höchsten Jungtambourenkategorie verpasste Seth Müller mit dem herausragenden 4. Rang nur knapp das Podest. Pascal Grossmann musste sich mit nur 0,3 Punkten Rückstand von seinem Vereinskameraden geschlagen geben, erreichte aber ebenfalls einen hervorragenden 6. Rang. In der Elitekategorie der besten Schweizer Aktiv-Tambouren blieb der gewünschte Exploit der Glarner zwar aus, die Leistungen lassen sich aber trotzdem sehen: Das Niveau der 168 Spitzentambouren war extrem hoch und die Abstände äusserst knapp. Marc Hobi erreichte in einer der drei Vorrundengruppen den 16. Rang und gewann somit auf Anhieb eine Kranzauszeichnung beim ersten Start in der Höchstkategorie. Stefan Hösli verpasste mit seinem 21. Gruppenrang die Auszeichnung mit dem ärgerlichen Minimalrückstand von 0,1 Punkten. Pascal Genhart schlitterte mit einem Rückstand von 0,3 Punkten ebenfalls nur haarscharf am eidgenössischen Kranz vorbei.

Sektionswettspiel vom Samstag

Die Startliste der Sektionen ergibt sich jeweils in umgekehrter Reihenfolge der Rangliste vom vergangenen «Eidgenössischen» – weil die Glarner seit 20 Jahren in dieser Kategorie nicht mehr antraten, mussten sie wohl oder übel den frühen und damit äusserst nachteiligen fünften Startrang von 24 Startenden akzeptieren – es galt also, das Feld von hinten aufzurollen. Die Glarner mussten früh aus den Federn, um bereits um 06.30 Uhr – nicht zur Freude aller Einwohner Interlakens – mit dem Eintrommeln zu beginnen. Der anhaltende Regen setzte den Instrumenten nachteilig zu, nicht aber der Laune und schon gar nicht dem ehrgeizigen Sektionsleiter, André Hauser. Bereits um 8.28 Uhr leitete er das Trommelcorps beim ersten Jury-Gericht durch die schwierigen Passagen des Basler-Marsches. Dieser Start gelang allerdings nicht optimal – es schien, als ob die schlechten Schlafbedingungen im 600-Personen-Massenschlag des Eisstadions und der akustisch schlechte Wettspiel-Raum seine Spuren auf den Trommelfellen der Näfeler hinterliess. Die zweite Jury bot den Wettspielern einen akustisch hervorragenden Saal. Das motivierte die Glarner natürlich, ihr Potenzial auf höchstem Niveau vorzutragen. Dies gelang ihnen hervorragend: Mit einer sehr guten Leistung ertrommelten sie an diesem Jurygericht den 6. Zwischenrang. Auch bei der abschliessenden dritten Jury kämpften sich die Glarner in die TopTen. Leider war der nicht optimale Start eine zu grosse Hypothek, sodass sich der GTV Näfels mit dem 14. Rang im Mittelfeld platzierte. Mit dem Erreichten können André Hauser und seine Tambouren sicher zufrieden sein, schliesslich mussten sie sich insgesamt nur von 13 Tambourenvereinen der Schweiz geschlagen geben. Gleichzeitig haben sie sich als viertbester Tambourenverein der Ostschweiz etabliert. Das Potenzial für eine Steigerung ist vorhanden und der bessere Startplatz fürs nächste «Eidgenössische» in vier Jahren haben sich die jungen Glarner bereits gesichert.

Schliesslich veranstalteten die Glarner Tambouren am Sonntagabend nach der Rückkehr einen Umzug durch Näfels und liessen das intensive Wochenende mit einer kleinen Feier im Restaurant Schützenhof ausklingen. Die Glarner Aktiv-Sektion hat nun ein bisschen Erholung verdient. Für sie ist der nächste Auftritt erst Ende Oktober am Zürcher Hirschengraben-Konzert. Für die Jungen (U20) des GTV Näfels gibt’s nach dem grossen Fest alles andere als Erholung. Für sie gilt es nun, sich für das ostschweizerische Jungtambourenfest in Kreuzlingen vom 18./19. September vorzubereiten – unter der Stabsführung von Pascal Genhart gilt es hier, den Titel in der Höchstkategorie zu verteidigen!