Glarner Turnveteranen tagten

Elf Mitlödner Turnveteranen – eine lose Zweckgemeinschaft ohne Vorstand - luden zur 80. Tagung der Glarner Turnveteranen in die Mitlödner Gefilde ein, wo die 139 Stimmberechtigten mit grosser Mehrheit für die Öffnung der Vereinigung für die Turnveteraninnen stimmten.



Glarner Turnveteranen tagten

Um es gleich vorwegzunehmen: Eine Jahrestagung muss nicht unbedingt trockene Materie sein. Das hat Obmann Kaspar Elmer eindrücklich bewiesen. Humorvoll, mit viel Schalk und einem guten Unterhaltungswert, aber trotzdem sachlich, führte er souverän durch die elf Traktanden der 80. Jahrestagung in der Turnhalle Mitlödi.

Begrüsst wurden die 139 Tagungsteilnehmer, Gäste (speziell die Vertreter befreundeter Verbände aus den Kantonen St. Gallen, Graubünden und Zürich) nach dem Apéro durch die Musikgesellschaft Engi, unter der Stabführung von Monika Elmer.

Die Grüsse der Gemeinde Glarus Süd überbrachte Gemeinderat Kaspar Luchsinger, Schwanden, welcher auf die Problematik und die hohe Hürde des Finanzausgleichs innerhalb der drei Gemeinden verwies und betonte, dass zufriedene Bürger halt auch Geld kosten. Die vier Rücktritte in der Gemeinde Glarus Süd (Gemeindepräsident und Gemeinderäte) erfolgen aber nicht aus Frust über dieses Problem.

Statutarische Geschäfte

Nachdem die Tagung 2020 in Mollis coronabedingt nicht hatte stattfinden können, passierten sowohl der informative Jahresbericht des Obmannes, der Kassabericht (mit einem Vorschlag) von Ruedi Jakober wie auch der Revisorenbericht von Ruedi Jenny und das Budget für das Jahr 2021/2022 diskussionslos und wurden einstimmig genehmigt. Der Mitgliederbeitrag wird wie bisher belassen. Ebenfalls einstimmig genehmigt wurde das Protokoll der 78. Jahrestagung vom 26.Oktober 2019 in Matt.

Kaspar Elmer bedankte sich nicht nur bei den Protagonisten, sondern forderte auch auf, sich intensiv um neue Mitglieder zu bemühen, damit die Weiterführung der Vereinigung nicht plötzlich ins Stocken gerät, denn das Durchschnittsalter der einzelnen Sektionen reicht von 65 Jahren (Oberurnen) bis zu 78 Jahren (Näfels).

Ehrung der verstorbenen Turnkameraden

Seit der letzten Tagung in Matt im Jahre 2019 mussten sich die Turnveteranen von 13 verdienten Kameraden für immer verabschieden. Als Symbol der Verbundenheit wurde für jeden Verstorbenen eine Rose in eine Vase gestellt, welche der Ortssektion Netstal übergeben wurde, damit sie auf dem Grab des als letztem Turnveteran verstorbenen Gilbert Schwizer niedergelegt werden.

Fritz Steiner als Tagungsältester

Durch den Ausfall der Tagung im 2020 erfolgte die Ehrungen für die Jubilare im Glarner Turner bereits schriftlich.
Laut Etatführer Willy Bissig durften in diesem Jahr sage und schreibe 50 Veteranen geehrt werden. Bei den 70-Jährigen stiessen 3, bei den 75-Jährigen 7, bei den 80-Jährigen 12 und bei den Ehrenveteranen (80+) sogar 28 mit einem Glas Wein an.
Der rüstige, 94-jährige Fritz Steiner, Bilten, ist der Beweis dafür, dass Turnen bis ins hohe Alter ein Jungbrunnen ist. Er durfte als Tagungsältester ein besonderes Präsent entgegennehmen.

Öffnung der Vereinigung für Turnveteraninnen

Dieses Thema stand schon im Jahre 2017 auf der Traktandenliste und endete damals in einem Fiasko. 44 Tagungsteilnehmer waren damals bereits für eine Aufnahme, 81 stimmten gegen dieses Vorhaben und 57 enthielten sich der Stimme. Obmann Kaspar Elmer betonte, dass es für ihn während seiner Amtsführung kein nächstes Mal in dieser Angelegenheit mehr gebe.

In den befreundeten Sektionen ist dieses Thema kein Thema mehr, weil die Frauen bereits seit Längerem integriert sind. Leo Kuoni (GR), Ernst Wildhaber (SG) und Heinz Zollinger (ZH) geben ihre Statements ab.

Fritz Marti, Schwanden, setzte sich vehement für eine längst fällige Aufnahme der Frauen ein, denn man(n) sei aufeinander angewiesen. Der SAC habe sich ja auch geöffnet, und warum sollen sich die Turnveteranen nun selber im Weg stehen und sich aus dem Rennen nehmen?

Hans Becker seinerseits plädierte auf Ablehnung. Wenn zwei Schwache sich zusammentun, werden sie noch schwächer.

Wie es sich für einen Landsgemeinde-Kanton gehört, entschlossen sich die Tagungsteilnehmer, das Ganze demokratisch, also in einer offenen Abstimmung, zu entscheiden. Mit 94 Ja und 31 Nein gab es ein deutliches Verdikt zugunsten der Frauenaufnahme und auch sehr zur Freude des Obmannes, welcher froh ist, dass die verkrustete Organisation abgelegt werden kann. Eine Statutenrevision ist bereits angekündigt.

Es läuft wieder einiges

Der Sommer-Event im Niederurner Täli (mit 39 Teilnehmern) das 2-stufige Angebot auf Mettmen, aber auch der Jassnachmittag in Netstal (mit einem Ennendaner Doppelerfolg) gehen als gelungene Anlässe in die Annalen ein. Nachdem die Wanderung auf dem Kerenzerberg ausgefallen ist, steht sie im kommenden Juni wieder auf dem Programm. Ebenfalls das Jassturnier (am 12. März 2022, mit hoffentlich mehr Teilnehmern). Und als Höhepunkt sicherlich das GLA-BÜ-Turnfest vom 24. bis 26. Juni mit 4000 Turnenden in Näfels und Filzbach. Vorgesehen ist dort am 25. Juni, 14.00 Uhr ein Apéro im sgu, um dann den Turnenden bei ihren Vorführungen zuzusehen.

Als Tagungsort im kommenden Jahr hat sich Netstal bereits zum achten Mal bereit erklärt, den Anlass durchzuführen und erwartet die Teilnehmer am Samstag, 29. Oktober 2022. Die Kandidatur für 2023 in Niederurnen ist leider noch auf des Messers Schneide, da noch kein geeigneter Termin für die Benutzung der MZH gefunden werden konnte.

Dank

Nach Grussbotschaften von Fritz Weber, Vizepräsident GLTV, Heinz Zollinger und Heinrich Speich, OK-Präsident der gastgebenden Sektion Mitlödi, dankte der Obmann allen Helferinnen und Helfern vor und hinter den Kulissen, der Gemeinde Glarus Süd für den offerierten Kaffee, Fritz Trümpi für den Apéro, den weiteren Sponsoren und seinen Kollegen in der Obmannschaft für die aktive Mitarbeit und Unterstützung.

Das obligatorische Turnerlied, inbrünstig gesungen, leitet dann nach über dreistündiger Tagung zum gemütlichen Teil und zum Nachtessen über.