Glarner Wirtschaftsarchiv – Gönnerverein

Die Mitglieder des Gönnervereins waren zur Teilnahme an der ordentlichen Mitgliederversammlung so eingeladen, wie es durch Corona vorgegeben war. Persönlich konnte man sich nicht treffen. Man war gebeten, zu den einzelnen Traktanden schriftlich Stellung zu nehmen. Die Erledigungen der gewohnten Aktivitäten waren nicht möglich (Jahresversammlung, Exkursion). Nachhaltig unterstützt wird das in der Öffentlichkeit zu wenig bekannte Glarner Wirtschaftsarchiv.



(Bild: zvg)
(Bild: zvg)

Seinen Rücktritt als Präsident hatte August Rohr bereits im Jahre 2018 angekündigt. Dieser Schritt wurde nun vollzogen. Die Nachfolge liess sich bisher nicht in der gewünschten Form regeln. Die Vizepräsidentin, Karin Marti-Weissenbach, springt ein. Es ist zu hoffen, dass dieses Problem bis zur nächsten ordentlichen Versammlung gelöst werden kann. Glücklicherweise ergaben sich keine weiteren Rücktritte. Heini Hertach, Aktuar; Ruth Meli-Hösli, Finanzen; Rolf Kamm und Mathias Zopfi (Beisitzer) behalten die jeweilige Charge. Ursula Stoksa wird von der Stiftung Glarner Wirtschaftsarchiv delegiert, im Vorstand des Gönnervereins wirkt sie weiterhin mit. Hans Luchsinger und Hans Blumer amten weiterhin als Revisoren.

Dem Gönnerverein gehören etwas mehr als 210 Personen an. Im «Neujahrsboten für Glarus Süd» wurden der Gönnerverein und damit auch das Glarner Wirtschaftsarchiv vor geraumer Zeit der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Dass das Team des Glarner Wirtschaftsarchivs engagiert tätig ist, geht aus dem Jahresbericht des vorletzten Jahres hervor. Sibyll Kindlimann und den weiteren Helferinnen wird mit viel Anerkennung gedankt. Mit der Erfassung, Lagerung und Erhaltung von Druckmodeln, Textilien und Dokumenten gab und gibt es viel zu tun. Das Glarner Wirtschaftsarchiv befindet sich im Mühleareal in Schwanden.

Mit einem Besuch des Wirtschaftsarchivs kann man sich umfassend über die frühe Industrialisierung des Kantons Glarus und die vielen, weit über die Kantonsgrenzen hinausreichenden Handelsbeziehungen informieren. Im Archiv, den Räumen der ehemaligen Textildruckerei Blumer, sind sehenswerte, kostbare Funde präsentiert. Die Geschichte des Kantons wird aus wirtschaftlicher Sicht verdeutlicht. Man findet Exponate zur Entwicklung der Therma, Dokumente zum Glarner Fabrikgesetz, Informationen und Gegenstände der frühen und heutigen Globalisierung. So warten Zeitzeugen aus verschiedensten Epochen auf interessierte Besucherinnen und Besucher. Das Wirtschaftsarchiv kann jeweils im letzten Samstag des Monats ohne Voranmeldung besucht werden. Es ist von zwei bis fünf Uhr nachmittags offen. Ausserhalb dieser Zeitspannen sind Führungen angeboten. Wer sich vertiefend informieren will, orientiert sich auf der Homepage «www.glarnerwirtschaftsarchiv.ch».

Es sind Exponate ab dem 18. Jahrhundert präsentiert. Das Archiv besteht seit 2002. Für Forschung und Öffentlichkeit ist es zugänglich. Äusserer Anlass war die Produktionseinstellung der damaligen Firma P- Blumer & Jenny im Jahre 1980, dies nach 150 Jahren weltweiter Tätigkeit. Die damaligen Leiter, Heinz und Urs Kindlimann, waren gewillt, die industriellen Kulturgüter für die Nachwelt zu erhalten. So kam es zur Gründung dieses Archivs, es war die private Stiftung der Geschwister Kindlimann. Heinz Kindlimann war ab Gründungsjahr bis 2009 der erste Stiftungspräsident. Die Stiftung sorgte in verdankenswerter Weise für die Räumlichkeiten, bereitete die Archivierung vor, die samt organisatorischem Aufbau und der elektronischen Erfassung der Bestände. Das Konzept beinhaltet den Aufbau zahlreicher Glarner Firmenarchive. Wissenswertes zu diesem Archiv, das sich im Hänggiturm befindet, ist auch im Internet nachzulesen.