Der Aufschrei war gross im Kanton, als öffentlich wurde, dass die Rega die Basis Mollis im Sommer schliessen möchte. Angst und Unsicherheit machte sich breit, die Landratsfraktionen reichten ein Postulat ein und Franziska Buff sammelte Unterschriften für den Erhalt. Am letzten Dienstag konnte sie Kisten mit über 9000 Unterschriften an Ernst Köhler, CEO Rega Schweiz, überreichen. Antrieb bei den Politikern als auch der Bevölkerung war vor allem die Befürchtung, dass bei Unfällen im Sommer im Gebirge die Rettung durch die Rega nicht schnell genug von Statten gehen könnte. Diese Angst konnte Kohler den Anwesenden im Landratssaal nehmen. „Neben der Basis in Mollis gibt es noch weitere vier Stückpunkte, von welchen ein Helikopter innerhalb von einer Viertelstunde vor Ort ist.“ Damit gehöre das Glarnerland zu einer der Regionen, welche am besten von der Rega abgedeckt werden.
Überregionales Rettungssystem
Die Rega hat ein dynamisches, kantonsübergreifendes Dispositiv. „Einsätze im Glarnerland werden jetzt schon nicht nur von der Basis Mollis aus durchgeführt.“ Je nach Situation werde beurteilt, welcher verfügbare Helikopter am schnellsten eingreifen kann. „ Falls also der Heli von Mollis bereits im Einsatz ist, kommt jetzt schon ein Helikopter von einem anderen Stützpunkt zum Einsatz.“ Während die Rega im Winter auch weiterhin auf den Partnerstützpunkt in Mollis nicht verzichten kann, ist die Zahl der Einsätze in den Sommermonaten so klein, dass diese auch von den anderen benachbarten Stützpunkten übernommen werden können. Desweiteren werden die Angestellten von Mollis während dieser Zeit in den anderen Gebieten beschäftigt. „ Die Unterschriftenaktion zeigt eine starke Verbundenheit der Bevölkerung mit der Institution Rega, welche mich sehr freut.“ Sie zeige aber auch, dass die Kommunikation in dieser Situation fehlerhaft war. „Wir hätte hier besser informieren müssen,“ gibt Kohler zu. Er räumt jedoch auch ein, dass der Glarner Regierungsrat hier aktiver hätte sein sollen. Als Entgegenkommen wird die Rega in den Monaten Juli, August und September an den Wochenenden jeweils einen zweirotorigen Helikopter als Pikett in Mollis stationieren. Ausserdem wird die Heli-Linth in den nächsten zwei Monaten mit einem neuen, speziell für die Rettung ausgestatteten Helikopter im Wert von 10 Millionen Franken ausgerüstet. „Nach europäischen und eidgenössischen Bestimmungen ist ein solches Modell für Rettungseinsätze obligatorisch,“ beendete Kohler seine Ausführungen. Trotz der saisonalen Schliessung des Stützpunkts Mollis ist die Sicherheit im Kanton Glarus von der Rega auch weiterhin gut abgedeckt.
Glarnerland bleibt eine der am besten abgedeckten Regionen
Am letzten Dienstag hat Franziska Buff über 9000 Unterschriften für den Erhalt der Rega Basis Mollis an Ernst Kohler, CEO Rega Schweiz, übergeben. Kohler erklärte nochmals die Gründe für die Schliessung des Betriebs im Sommer und bot dem Glarnerland ein kleines „Zückerchen“.