glarnerSach – gut gerüstet in die Zukunft

Für einmal fand die Bilanzpressekonferenz der glarnerSach nicht in den eigenen Räumen, sondern im Museum vom Kraftwerk Löntsch statt. Die Finanzlage, die Elementarschäden und das Kostenmanagement sind drei zentrale Herausforderungen für die Versicherung. Eingehend wurden die anwesenden Pressevertreter über das neue Messsystem mit insgesamt 18 Messstationen orientiert.



glarnerSach – gut gerüstet in die Zukunft

Mit Prämienrabatten für alle Kunden, dem Jubiläumsprojekt «Glarus brennt» und Feierlichkeiten wurde das 200-Jahr-Jubiläum würdig und feierlich begangen, meinte VR-Präsident, Landesstatthalter Andrea Bettiga bei seiner kurzen Begrüssung. «2011 geht als besonderes Jahr in die neuere Geschichte der glarnerSach ein.» Mit den neuen gesetzlichen Grundlagen nach Corporate Governance-Grundsätzen konnte der Start in die Zukunft gut gerüstet in Angriff genommen werden.

Drei zentrale Herausforderungen

«Bereits seit einigen Jahren zeichnen sich für die Versicherungsbereiche drei zentrale Herausforderungen ab; die Finanzlage, die Elementarschäden und das Kostenmanagement. Dabei wies Hansueli Leisinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung, darauf hin, dass die bescheidene Performance von 0,7 Prozent auf allen Wertschriftenanlagen im Branchenvergleich sogar als Erfolg bezeichnet werde. «Die glarnerSach verfügt zurzeit über eine erfreulich hohe Liquidität. Nun sollen, auf der Basis einer neuen Anlagestrategie und mit neuem Anlagereglement neue Impulse in der Bewirtschaftung der Reserven gesetzt werden.»

Auch wenn das Schadensjahr für die glarnerSach bezüglich Elementarschäden ansprechend war, die weltweite Zunahme von Schadensereignissen und Intensitäten lassen aufhorchen. Dies haben auch der harte Wintereinbruch im Oktober und Dezember, die Kälteperiode im Januar/Februar und die ungewöhnlich heftigen Föhnstürme der vergangenen Tage unterstrichen. «Wirkungsvolle Massnahmen in der Elementarschadenprävention sind unabdingbar. Die glarnerSach wird ihren Beitrag leisten».

Beim Kostenmanagement müsse jedes Unternehmen die Entwicklung seiner Kosten aufmerksam verfolgen und gegebenenfalls rechtzeitig reagieren. «Dies ist auch bei der glarnerSach so. Im Falle der Rückversicherungsprämien ist dies besonders anspruchsvoll.» Wie er weiter ausführte, seien die Feuer-Rückversicherungsprämien auf tiefem Niveau stabil geblieben, dagegen hätten sich diese Prämien für die glarnerSach in den letzten Jahren verdoppelt.

Gesamtschadenbilanz 2011

Die Gesamtschadenbilanz 2011 dürfe als «erfreulich» bezeichnet werden. Wie Hansjörg Hefti, Leiter Dienste, betonte, liege sie mit 4,2 Millionen Franken mehr als 40 Prozent unter dem hohen Vorjahreswert und auch unter dem langjährigen Durchschnitt. «Dazu beigetragen hat vor allem ein ereignisarmes erstes Halbjahr.» Die Sommer- und Herbstmonate waren um einiges intensiver, wofür vor allem die Starkniederschläge vom 10. Oktober und der Sturm «Joachim» vom 16. Dezember verantwortlich sind. «Die 1060 registrierten Schadenfälle liegen leicht unter den Werten der letzten Jahre», so Hefti weiter.

Die Feuerschäden würden bezüglich der Schadenskosten die Spitzenposition einnehmen, gefolgt von den Wasser- und den Elementarschäden. Die übrigen Schäden (Diebstahl, Glasbruch) würden in der Gesamtschadenbilanz eher eine untergeordnete Rolle spielen. «Die Kulturschäden stammen hauptsächlich aus dem Ereignis vom 10. Oktober.»

18 neue Wetterstationen – Optimierung des Frühwarnsystems


Zusammen mit der Fachstelle für Naturgefahren und SF Meteo habe die glarnerSach ein kantonsweites Messnetz für Wetterdaten erstellt. An 11 Standorten im Siedlungsgebiet und an 7 Extremstandorten oberhalb 1000 Meter wurden Messstationen eingerichtet. «Diese messen Niederschlag, Windstärke, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und Sonnenscheindauer», erklärte Josef Gisler, Feuerwehrinspektor, den anwesenden Pressevertretern. Die Übermittlung der Messwerte erfolge online auf einen zentralen Datenserver. Auf diesem Server kann das Prognoseteam der Fachstelle für Naturgefahren und andere Nutzer wie die Wasserkraftwerkbetreiber zugreifen, Daten anfragen und Fallanalysen erstellen. «Mit diesem Standard, über den wir heute verfügen, sind wir vermutlich schweizweit führend.» Wie Gisler während der Besichtigung der Messestation in Netstal weiter ausführte, diene dieses Messsystem der glarnerSach zudem zur Beurteilung von Sturmereignissen. «Damit steigt in der Schadenserledigung nicht nur die Objektivität, sondern auch die Rechtssicherheit.»

Für alle Interessierte sind die aktuellen Wetterdaten der letzten 24 Stunden aller Wetterstationen auf der Homepage www.glarnersach.ch/Wetterstationen einsehbar.