glarnersteg – begleitet leben und arbeiten

Der glarnersteg ist eine Stiftung für Menschen mit Behinderung. Victoria Romeo Martin Hefti präsidiert den Stiftungsrat. Im Mai des vergangenen Jahres fand das Eröffnungsfest des Wohn- und Werkgebäudes im Mühleareal Schwanden statt; dies nach jahrelangen Vorarbeiten und einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren. Die Präsidentin und viele Mitverantwortliche wissen, dass sich der grosse, umfassende Aufwand positiv auswirkt.



glarnersteg – begleitet leben und arbeiten

Dem Stiftungsrat gehören mit der Präsidentin die Stadtglarner Daniel Mann (Vizepräsident, Ressort Finanzen); Jacques Hauser (Bau) und Gäbi Leuzinger (Personal) sowie Gertrud Hüsken, Netstal (Personal); Karin Werner Zentner, Matt (Öffentlichkeitsarbeit) und Iris Schweizer Karrer, Oberurnen (Ressort Qualität und Bildung) an. Die Gesamtleitung des glarnersteg liegt bei Franz Horat.

Victoria Hefti befasst sich in ihrer Einleitung zum sorgsam ausgestalteten Jahresbericht nochmals mit der Einweihung, an der sich Regierungsrat Röbi Marti, Mathias Vögeli, Gemeindepräsident von Glarus Süd; Walter Schmid, Vertreter der Berghilfe, und weitere Personen zu Wort meldeten. Das neue Wohnhaus und das umgebaute Werkgebäude haben sich bewährt. Leben und Alltag sind für Bewohner und Beschäftigte einfacher geworden.

Aktuell wohnen 19 Personen im neu erstellten Bau. Im Werkgebäude befinden sich die gesamte Verwaltung, die Tagesstätte und der Therapiebereich. Neun verschiedene Ateliers stehen, über zwei Stockwerke verteilt, 45 Teilnehmenden während des ganzen Tages oder stundenweise zur Verfügung. Wäscherei und Küche bieten weitere Arbeitsplätze. Im dritten Stock befindet sich das Restaurant müli. Es steht allen offen. Zu einem Besuch im Mühleareal sind alle gleichermassen herzlich eingeladen. Sorgfältig hergestellte Teigwaren und anderes können gekauft werden. Es sei in diesem Zusammenhang an die köstlichen Teigwaren aus Hätzingen erinnert.

Susanne Zobrist-Trümpy demissionierte nach 40-jährigem Wirken im September des vergangenen Jahres als Präsidentin des Stiftungsrates. Somit war sie schon dabei, als 1976 die Werkstätte für Behinderte und sieben Jahre später die erste Wohngruppe in Netstal eröffnet wurde. Sie präsidierte die AW Linth und setzte sich nachhaltig für die Fusion mit der Stiftung Schwerbehindertenheim zum heutigen glarnersteg ein. Ab 2004 präsidierte sie den glarnersteg. Ihr nachhaltiges Engagement für den Um- und Neubau in Schwanden wird mit viel Anerkennung erwähnt. Die Institution setzt sich aus dem Zentrum in Schwanden, den Werkstätten in Luchsingen und Hätzingen und sechs auf Hätzingen, Luchsingen, Mitlödi, Glarus und Netstal verteilte Wohngruppen zusammen. Der glarnersteg geniesst verdient grosse Wertschätzung. Die Institution ist bestens vernetzt und wird nachhaltig unterstützt.

Gesamtleiter Franz Horat befasst sich in seinen Ausführungen unter anderem mit dem fordernden Bezug der Räumlichkeiten im Mühleareal. Die Mithilfe der Zivilschutzleute war sehr willkommen. Es können mehr Menschen mit einer Beeinträchtigung neue Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten werden. Zum Restaurant gehören 80 Plätze.

Hier können problemlos Anlässe für Vereine, Gesellschaften und Firmen durchgeführt werden. In allen Betreuungsbereichen sind die Verantwortlichen gleichermassen kompetent und engagiert tätig, Das ist für den Gesamtverantwortlichen Grund für einen verdienten, umfassenden Dank.

Projektleiter Jacques Hauser befasst sich eingehend und kompetent mit Baulichem. Er wertet das Erstellen des Neu- und Umbaus im historischen Mühleareal als einmalige Chance, die überzeugend genutzt werden konnte. Der Kauf der Liegenschaft erforderte 2 592 000 Franken, Um- und Neubau hatten Kosten von 26 060 000 Franken zur Folge.

Beni Hunziker, Fachstelle für berufliche Grundbildung, stellt in einem weiteren Berichtteil die verschiedenen Ausbildungen vor, die im glarnersteg angeboten sind. Erwähnt seien beispielsweise die Bereiche Küche, Gesundheit und Soziales, Sozialpädagogik, Fachperson Gesundheit FaGe und praktische Ausbildungen (Küche, Betriebsunterhalt, Service, Industrielle Montage). Wegen der dezentralen Organisation des glarnersteg finden die Ausbildungen in verschiedenen Teilen unseres Kantons statt. Dies bedingt eine gute Vernetzung.

Die vielen Fotos zeigen in willkommener Weise wie gearbeitet wird und was am einen oder anderen Ort spürbar positiv empfunden wird. Mit einem Interview wird in offener Weise verdeutlicht, wie fordernd und belastend das Wirken fürs Personal und die Lernenden zuweilen sein kann. Zahlreiche Geschäftsbesitzer, Industrieverantwortliche und weitere Kreise setzen sich nachhaltig für einen hohen Beschäftigungsgrad in den beiden Werkstätten und der Wäscherei ein.

In weiteren Berichtsteilen sind Arbeitsjubiläen, Finanzielles, Ausbildungserfolge, und Kennzahlen mit Stand 31. Dezember 2016 aufgeführt. Das betrifft beispielsweise 73 Mitarbeitende in den Werkstätten mit leicht mehr als 100 Prozent Auslastung; 67 Bewohnende; 45 Teilnehmende in den angebotenen Tagesstrukturen; 128 Angestellte (davon 85 Vollzeitstellen) und zwölf Lernende, Praktikanten und Zivildienstleistende.

Auf weiteren, die vielen Informationen abschliessenden Seiten sind die Öffnungszeiten in Hätzingen und Schwanden, die Angebote im glarussell, Glarus und der Touristinfo in Niederurnen und verschiedene Voranzeigen zu Veranstaltungen enthalten.