Glaronia kann sich auch gegen Lugano Experimente leisten

Glaronia bleibt auch mit einem neuen Coach ungeschlagen. Im Lugano können die Glarnerinnen locker aufspielen, ohne je ernsthaft in Bedrängnis zu geraten.



Dal Fuoco erhält von Greso letzte Instruktionen für ihren Einsatz (Bild: peter aebli)
Dal Fuoco erhält von Greso letzte Instruktionen für ihren Einsatz (Bild: peter aebli)

Die Glarner Volleyballerinnen haben eine spezielle Vorbereitungswoche hinter sich. Weil Trainerin Tuokko ihren Rücktritt auf Ende Saison angekündigt hat, führte probehalber der Slowake Drahoslav Greso die Mannschaft. Ein optimaler Test war dies, weil dieser auch gerade das Coaching eines Ernstkampfes übernehmen konnte. Wenn auch vieles noch nicht klappte und vom zweiten Satz an mit der Aufstellung experimentiert wurde – einmal produzierten die Glarnerinnen sogar einen Positionsfehler – so konnte man doch den Einfluss des slowakischen Juniorennationaltrainers feststellen. Taktische Überlegungen flossen vermehrt ins Spiel ein, und die Glarnerinnen wurden gut auf den Gegner eingestellt. Die Diagonalschläge der gefährlichsten Tessiner Angreiferin, der ehemaligen BTV-Luzern-Spielerin Fontana wurden schnell durchschaut und mit der Zeit abgeblockt. Mit kurzen Aufschlägen brachten die Glarnerinnen den Tessiner Annahmeriegel zur Verzweiflung und kamen alleine deshalb nie in Gefahr, einen Satz abgeben zu müssen.

Im dritten Satz nahm Captain Marti erstmals in dieser Saison auf der Ersatzbank Platz. Ihre Position würde von Denise Dal Fuoco übernommen, die bisher nur zu kurzen Teileinsätzen im Aussenangriff gekommen war. Greso scheint sie jedoch für eine potenzielle Mittelangreiferin zu halten. Die Oberurnerin zeigte denn auch gute Ansätze im Zusammenspiel mit Passeuse Labudova, auch wenn man ihr die noch fehlende Spielpraxis anmerkt.

16:16 stand der dritte Satz, als Rocha Oliveira am Service mit einer Serie kürzester Anschläge die Vorentscheidung herbeiführte. Fünf Punkte buchte sie, und Lugano wird nach dieser Heimniederlage um den Abstieg wohl kaum mehr herumkommen. Spielertrainerin Lynch sieht dies realistisch: „Im Moment fehlt die Bereitschaft, hart genug zu trainieren. Unter diesen Umständen hat meine Mannschaft keinen Platz in der NLB.“

Telegramm:

PV Lugano – Glaronia 0:3 (17:25, 21:25, 19:25)
Halle: Lambertenghi Lugano – Zuschauer: 30 – Spieldauer: 63 Min. – Schiedsrichter: Y. Süess, G. Rota
Glaronia: Steklacova, Hösli, Bäbler, Vahe, Labudova, Marti, Rocha Oliveira, Oswald, Rüegg, Pfyl, Dal Fuoco. Coach: D. Greso, P. Aebli
Lugano: R. Quadranti, Geiser, M. Quadranti, Notari, Fontana, Morelli, Hubmann, Bigolin, Rossigni, Ribello. Spielertrainerin: S. Lynch
Bemerkungen: Glaronia ohne Gmür und Hernandez