Erster Satz ans siegesgewohnte Lugano
Der Spielbeginn lief gut für die Glarnerinnen, obwohl die Gäste immer wieder zeigten, wie stark sie in Annahme und Verteidigung sind. Auch die wuchtigen Schläge von de Azevedo Camargo wurden pariert, und es brauchte immer mehrere Anläufe, um zu Punkten zu kommen. Das gut eingespielte Tessiner Team holte den Glarner Anfangsvorsprung auf und setzte sich schliesslich knapp durch.
Kämpferische Glarnerinnen
Captain de Azevedo Camargo gab den Tarif an, leistete ein riesiges Pensum und war ihrem Team ein Vorbild. Lugano schien den zunehmenden Druck zu spüren, beging nun selbst Fehler, und auch ohrenbetäubendes Kreischen half nicht weiter. Eine negative Überraschung war das Verhalten von drei der vier auf dem Feld stehenden Italienerinnen: Was sie sich an verbalen Entgleisungen leisteten, war dicke Post. Für ihre Beleidigungen wären die drei in Italien wohl vom Platz gestellt worden. Glaronia tat jedoch das einzige Richtige, liess sich nicht auf die Provokationen ein, reagierte mit noch mehr Kampfgeist.
Zwischentief im vierten Satz
Nach dem Ausgleich auf 1:1 Sätze startete Glaronia wieder mit viel Druck und legte gleich einige erfolgreiche Aktionen vor. Lugano konnte noch eine Zeit lang gut annehmen und so über die Mitte angreifen, dass Glaronia da keine Chancen hatte. In allen anderen Spielsituationen war Glaronia jedoch überlegen. Dass sich die Glarnerinnen nicht auch den vierten Satz sichern konnten, lag an schlechten Annahmen und in dieser Phase mangelndem taktischem Geschick. Die Moral war aber da, um auch im Tiebreak zu reüssieren.
Spannendes Tiebreak
9:5 führte Glaronia, als Aebli gut servierte und Marjanovic am Netz war. So hätte man eigentlich den Sieg ins Trockene bringen müssen, aber es häuften sich wieder Fehler. Passeuse Rroco produzierte einen Fehlpass, korrigierte diesen aber mit zwei direkten Punkten zum 14:13 und dann zum 15:14. Nach einem letzten Fehler von Lugano hatten die Glarnerinnen ihre Heimschwäche definitiv überwunden, denn als bisher einziges Team konnten sie Lugano schlagen.
Glaronia – Volley Lugano 3:2 (22:25, 25:20, 25:19, 24:26, 16:14) Halle: Kantonsschule Glarus – Zuschauer: 110 Spieldauer: 121 Minuten – Schiedsrichter: G. Gigante, S. Spöri
Glaronia: Rroco, de Azevedo Camargo, Aebli, Marjanovic, Marxer, Hauri, Kamer, Schnyder, Rusterholz. Trainer P. Küng
Lugano: E. Romaneschi, Pulcini, Marzullo, L. Romaneschi, Bernasconi, Lamartina, Rigon, Brioli, Rathlef. Trainer: M. Amiens
Bemerkungen: Glaronia ohne Lenzinger und Ablondi (Einsatz mit Jona 2. Liga), Kubli (Schule)
Glaronia schlägt als erstes Team Leader Lugano
Nach 121 Minuten intensivem Kampf können sich die Glarner Volleyballerinnen feiern lassen – sie bezwingen den Tabellenführer Lugano.