Vorbereitung passt
Am Vortag war Glaronia noch im Wallis im Einsatz gewesen. Trainer Brzeziński wollte sich diese Meisterschaftspunkte holen, aber sein Team für die Cuppartie schonen. Keine einfache Aufgabe, doch ihm gelang das Kunstwerk. Gegen Visp gab es viel Spielzeit für junge Spielerinnen, die ohnehin weniger physische Probleme haben, wenn sie zwei Spiele in kurzer Folge austragen müssen. Trotzdem gewann Glaronia mit 3:0.
Taktisch gut auf Toggenburg vorbereitet
Glaronia begann wie geplant: Selbstbewusst agierte das Team um Captain Tina Lenzinger von Anfang an mit viel Druck. Auf der Toggenburger Seite hatte man Topscorerin Maggie Nedoma und die Tochter des Trainers Annouk Erni als gefährlichste Spielerinnen ausgemacht. Natürlich beobachtete man auch die beiden ehemaligen Glaronia-Spielerinnen, die flinke Libera Romina Schnyder und die vielseitige Nora Sacher.
Schnelle Partie
Es ging alles mindestens zwei Ticks schneller als am Vortag in Visp, doch Glaronia fand den Rhythmus schnell und die vielen angereisten Toggenburger Fans staunten über den souveränen Glarner Auftritt. Lautstark unterstützten sie ihr Team, aber das Glarner Publikum hielt dagegen und es entstand eine tolle Ambience. Glaronia holte sich dank einer fehlerlosen Leistung den ersten Satz.
Toggenburg überrascht die Glarnerinnen
Trainer Marcel Erni reagierte: Er brachte die am Vortag aus den USA eingeflogene Borup Taylor ins Spiel, die am Netz sofort ein Zeichen setzte. Glaronia versuchte, die kräftige Angreiferin mit dem Service zu verunsichern, doch die Amerikanerin liess sich nicht beeindrucken.
Nerven liegen blank
Glaronia führte im zweiten Satz mit 7:6 Punkten, als Captain Tina Lenzinger aufgrund von Kreislaufproblemen das Feld verlassen musste. Die Mitspielerinnen waren offensichtlich erschüttert und der Faden riss. Die Annahmen liefen ins Leere, das Glarner Spiel war nicht mehr aggressiv und man liess die Gäste gewähren. Toggenburg sicherte sich den zweiten Satz problemlos.
Lenzinger wieder im Spiel
«Sie ist unsere Heldin», meinte Glaronias Passeuse Mariah Mandelbaum nach dem Schlusspfiff. Denn die Glarner Kapitänin stand trotz gesundheitlichen Problemen im dritten Satz wieder auf dem Feld und was sie zeigte, war brillant: Mit fehlerlosen Aufschlägen setzte sie Toggenburg unter Druck und legte das Fundament für den Satzgewinn.
Doch kein früher Sieg
Das Spiel lief bestens für die Glarnerinnen, sie waren schneller und ihre Mittelblockerinnen spielten besser als ihre Toggenburger Gegenüber. Glaronia führte mit 23:18 Punkten und der Sieg war in Griffweite. Der Matchball ging schliesslich Zentimeter hinter die Grundline und am Ende sprach das Momentum für Toggenburg, das ein Tiebreak erzwang.
Glarnerinnen souverän
Glaronia behielt die Nerven, wankte in der Annahme nicht mehr und konnte im Angriff auf eine überragende Brzezińska zählen. Die Polin war punktemässig zwar weniger erfolgreich als die Topscorerin von Toggenburg, doch was Brzezińska auf dem Feld insgesamt leistet, ist beeindruckend. Es war aber Bulajic, die die Partie mit einem Knaller abschloss und Glaronia zum Sieg brachte.
Schweizer Cup 1/8 Final:
VBC Glaronia NLB –Raiffeisen Volley Toggenburg NLA 3:2 (25:16, 14:25, 25:21, 25:27, 15:11) Halle: Kantonsschule Glarus - Zuschauer: 250 – Spieldauer: 111 Min. – Schiedsrichter: M. Sieber, M. Krättli
Glaronia: Reuther, Brzezińska, Reiser, Bulajic, Cembranos, Werfeli, Lenzinger, Mandelbaum, Coluccello, Salvati, Zweifel. Coach: F. Brzeziński, K. Aebli.
Toggenburg: Wirz, Mazzoleni, Nedoma, Kellenberger, Sacher, Wenger, Erni, Tays, Borup, Schnyder. Coach: M. Erni, P. Brunner
Bemerkungen: Glaronia ohne Schoop (Ausland) und Schädler (für Cup nicht spielberechtigt).
Meisterschaft NLB Frauen
VBC Visp–VBC Glaronia 0:3 (19:25, 22:25, 20:25)