Glarphila 2022 – eine sehenswerte Ausstellung für jedermann

Der Glarner Philatelisten Club hat schon zahlreiche Ausstellungen organisiert. An der Hauptversammlung 2019 sprachen sich die Mitglieder dafür aus bald wieder etwas auf die Beine stellen zu wollen. Der Aufhänger wurde im Jubiläum 111 Jahre Glarner Philatelisten Club gefunden. Später wurde das Vorhaben zur Glarphila 2020, dann coronabedingt zur Glarphila 2021 und schliesslich aus ebendiesem Grund zur Glarphila 2022. Das Organisationskomitee hat die Pinzette also noch nicht verworfen. Diesmal wird es klappen!



(Bilder: zvg)
(Bilder: zvg)

Die Ausstellung Glarphila 2022 wird ausschliesslich Glarner Themen gewidmet sein. Und siehe da, der kleine Kanton Glarus und die Walenseeregion haben philatelistisch erstaunlich viel zu bieten – jedenfalls mehr als genug, um eine Ausstellung zu dotieren. Ein Querschnitt durch mehr als 200 Jahre Postgeschichte! Von der Vorphilatelie bis zum Webstamp. An der Glarphila 2022 kann man auf 75 Rahmen sowohl Sammlungen mit Glarner Bezug sehen, die an nationalen Ausstellungen mit Höchstnoten bewertet worden sind, als auch Exponate, die von den Clubmitgliedern extra für diese Ausstellung angefertigt worden sind.

Der Vorstand hat die Bedürfnisse der Sammler ernst genommen. Es hat sich gezeigt, dass es etliche Philatelisten gibt, die die nationalen Ausstellungen meiden, weil sie sich weder als Aussteller in die Leitplanken der Reglemente und Vorschriften pressen lassen noch als Besucher die immer gleichen Exponate auf verschiedenen Stufen sehen wollen. Viele Philatelisten und Clubmitglieder verfügen über ausgezeichnete Sammlungen, die an jurierten Ausstellungen absolut chancenlos wären. Es ist schade, dass man diese kaum je zu Gesicht bekommt. Hier will die Glarphila 2022 eine Lücke schliessen. Viele Sammlungen enthalten Material, das zwar sehr interessant und wertvoll, aber aus gängiger Sicht nicht ausstellungswürdig ist. Und dann gibt es auch zahlreiche Sammler, die partout nicht ausstellen wollen und denen man mit einer nicht jurierten Ausstellung vielleicht auf die Sprünge helfen kann.

Eine Ausstellung wie die Glarphila 2022 ermöglicht auch die Präsentation von weitgehend unbekannten Sammelgebieten. Der Besucher wird überrascht von Themen wie Badekultur in Stachelberg oder Hüttenböschen. Einerseits erstaunt die Stempelvielfalt einer Postagentur in einem Hotel mit internationaler Kundschaft, andererseits beeindruckt die auf Ansichtskarten gezeigte frivole Badekultur am Walenseeufer vor dem 1. Weltkrieg. Ansichtskarten nehmen übrigens einen breiten Raum ein. Im Glarnerland gab es einige besonders innovative Ansichtskartenhersteller. Es werden auch grossformatige Entwürfe für lithografische Ansichtskarten der artistischen Anstalt F. Hauser, Näfels, gezeigt.

Das Museum des Landes Glarus stellt dem Glarner Philatelisten Club im ehemaligen Waffenmuseum geeignete Ausstellungsräume zur Verfügung. Es empfiehlt sich, den Besuch der Briefmarkenausstellung mit einem Rundgang im prächtigen Palast und im interessanten Museum zu verbinden.

Die Glarphila 2022 dauert vom 1. bis 18. April 2022. Der Ausstellungskatalog wird gratis abgegeben und ist an der Palastkasse erhältlich. Der bescheidene Eintrittspreis von 5 Franken berechtigt freundlicherweise auch zum Besuch des Museums. Die Öffnungszeiten der Ausstellung entsprechen jenen des Museums. Nähere Angaben siehe www.freulerpalast.ch. Am 2. April 2022 um 11 Uhr findet eine kurze Eröffnungszeremonie statt. Die Gäste werden mit der originalen Postkutsche Schwanden­Elm in Ziegelbrücke abgeholt. Eine Briefmarken- und Ansichtskartenbörse mit versierten Händlern wird am Wochenende vom 2. und 3. April 2022 veranstaltet. Am Ostermontag, 18. April 2022, um 14 Uhr findet dann die Ziehung der Wettbewerbsteilnehmer und eine öffentliche Briefmarkenauktion statt.

Das Organisationskomitee ist überzeugt, dass die Welt der Philatelie damit auch kulturinteressierten Personen zugänglich gemacht werden kann, die nicht unbedingt Briefmarken sammeln. Glarus – mal zackig. Der Glarner Philatelisten Club mit seinem Präsidenten Armando Lualdi freut sich auf zahlreiche Besucher.