«Glarus brennt» übergibt Solidaritätsscheck für Maurer-Ausbildungskurse in Haiti

Der Solidaritätstaler zum Gedenkjahr «150 Jahre nach dem Brand von Glarus» wird eingelöst. Mit Freude überreicht der Verein «Glarus brennt» der Glarner Entwicklungshilfe-Organisation Grupo Sofonias einen Scheck über 20 000 Franken.



Für Maurer-Kurse in Haiti: «Glarus brennt» übergibt Grupo Sofonias 20 000 Franken; Heidi Luchsinger
Für Maurer-Kurse in Haiti: «Glarus brennt» übergibt Grupo Sofonias 20 000 Franken; Heidi Luchsinger

«Glarus brennt – 150 Jahre nach dem Brand von Glarus» bot im vergangenen Jahr Anlass für Gedenken und Vergegenwärtigung, aber auch für Solidarität. An zahlreichen Anlässen, sei es am Freilicht-Schauspiel, an speziellen Stadtführungen oder in der historischen Ausstellung kauften Besucher Solidaritätstaler für Haiti.

Taler-Erlös wurde aufgestockt

Hansueli Leisinger, Präsident von «Glarus brennt», durfte kürzlich Grupo Sofonias einen Scheck über 20 000 Franken überreichen. Präsident Kurt Willi, Geschäftsführer Kurt Rhyner und Vorstandsmitglied Bernardo Rhyner nahmen diesen für Maurer-Schulungen in Haiti entgegen. Rund 10 000 Franken kamen über den Taler-Verkauf zusammen. «Diesen Betrag hat der Verein verdoppelt», sagte Hansueli Leisinger dazu.

Für 50 Maurer eine Chance

Die seit 1979 bestehende und auf ökologische Bauprojekte spezialisierte Grupo Sofonias ist seit dem schweren Erdbeben 2010 in Haiti, dem ärmsten Land Lateinamerikas, für den Wiederaufbau aktiv. Mit Glarner Spenden errichtete sie eine Werkstatt für Baumaterialien, die zum Ausgangspunkt für zahlreiche weitere Hausbau-Projekte wurde.

Das Geld von «Glarus brennt» soll nun für Ausbildung auf dem Bau verwendet werden. Mit dem Geld von «Glarus brennt» will die Grupo Sofonias ein Kursprogramm für rund 50 Leute starten. Denn in Haiti gibt es laut Kurt Rhyner keine geordnete Lehrlingsausbildung für Maurer.

«Unsere Erfahrung aus dem Aufbau von Maurer-Berufsschulen in Nicaragua kann gut darin einfliessen», erklärte Bernardo Rhyner an der Scheckübergabe das Projekt näher. In einem Grundkurs sollen die wichtigsten Arbeitsschritte wie Einmessen, Armierungen oder gerades Mauern in Theorie und Praxis geübt werden. Das auf Baustellen angewandte Wissen müsse dann später in einem Wiederholungskurs mit Examen bestätigt werden.

«Schon viele hatten in Haiti einmal eine Maurerkelle in der Hand, um sich dann Maurer zu nennen», so Kurt Rhyner. Bereits mit wenig Schulung könnten typische Baufehler vermieden werden, berichtete der erfahrene Projektleiter.
Der Beitrag von «Glarus brennt» versetzt zwar keine Berge, doch eröffnet er für 50 Menschen eine Chance – für Einkommen und für erdbebensicheres Bauen.