Glarus gewinnt gegen Muri

Vor heimischem Publikum demontierte die erste Mannschaft des Handballclubs Glarus im letzten Spiel den Zweitliga-Absteiger TV Muri mit 29:21. Eine geschlossene Mannschaftsleistung und der sichere Rückhalt von Keeper Lienhard waren verantwortlich für den überraschend hohen Erfolg der Glarner.


Die letzten Resultate der Freiämter sprechen eine deutliche Sprache. Mit dem bei Weitem besten Torverhältnis waren die Aargauer ins Glarnerland angereist. An das Hinspiel erinnerten sich die Glarner dann auch nicht gerne. Dabei konnte der TV seine Stärke gegen die mit einem reduzierten Kader angetretenen Glarner damals voll ausspielen. Mit einer auf Tempogegenstösse ausgelegten Spielweise fegten sie den HC Glarus mit 31:14 vom Parkett. Für diese Schmach wollten sich die Gastgeber vom letzten Samstag nun revanchieren.

Wie erwartet gestaltete sich die Partie von Anfang an temporeich und auf ansehnlichem Niveau. Kein Abwarten oder Abtasten. Obwohl die Abstimmung in der Defensive beim Heimteam nicht ganz von Beginn an klappte, konnten die Glarner mithalten und lagen nach zwölf Minuten beim Zwischenstand von 5:5 gleichauf mit dem Favoriten. Dass dieser dabei bereits sein Time-out einlöste, zeigte doch eine gewisse Unzufriedenheit mit der eigenen Leistung aus Sicht der Gäste. Diese agierten fortan zwar mit der einen oder anderen positionellen Umstellung und vermehrt mit abwechslungsreichen Spielzügen, doch die Platzherren bekundeten damit kaum Probleme. Im eigenen Angriff war Glarus variantenreicher und gefährlicher. Vielfach lief der Ball über mehrere Stationen und der Abschluss erfolgte dann aus aussichtsreicher Position. Und diese waren mit viel Übersicht verteilt bis hinaus zu den Flügelspielern. In der laufenden Auseinandersetzung konnten die Glarner dann auch mal wieder zufrieden mit der Chancenauswertung sein. Denn diese war sicher auch der Schlüssel um gegen die Aargauer überhaupt an Punkte denken zu können. Und erfreulicherweise verlief die erste Hälfte der Partie zugunsten des Gastgebers. Dieser diktierte das Spielgeschehen und verteidigte den Vorsprung bis zum Pausenpfiff. Auch wenn es sich nur um ein oder zeitweise zwei Treffer handelte, war es doch wichtig, dass die Glarner diesen konstant verwalten konnten und nicht in Rückstand gerieten. 12:11 zeigte die Matchuhr nach 30 Minuten zugunsten des Heimteams an. Entschieden war also noch überhaupt nichts.

Spielertrainer Sana war bei der Halbzeitanalyse zufrieden mit der gebotenen Leistung seines Teams, forderte jedoch noch mehr Einsatz für den zweiten Abschnitt. Mit dieser Einstellung liefen die Glarner dann wieder aufs Spielfeld.

Was die Zuschauer dann nach dem Seitenwechsel zu sehen bekamen, war oberstes 3.-Liga-Niveau. Der agile Angriff seitens der Glarner forderte die Gäste vermehrt zu Interventionen, die vom Unparteiischen geahndet wurden und zu Penaltys für das Heimteam führten. Es schien dann auch so, als bekundete der TV Muri Probleme mit der Situation, als sich ihr Rückstand allmählich vergrösserte. Routiniert konzentrierte sich Glarus auf sein eigenes Spielverhalten und behielt das Leder sicher in seinen Reihen. Dadurch kamen die Aargauer auch nicht zu den gefürchteten Gegenstosstreffern. Dennoch blieb die Partie temporeich und spannend. Muri gab sich noch nicht geschlagen, konnte aber taktisch nicht reagieren und biss sich fortan an Lienhard die Zähne aus, der mit Paraden seinen Beitrag zum bevorstehenden Erfolg leistete. Dass es besser geht, zeigten die Platzherren. Mit weniger Fehlwürfen und einer 100% Chancenauswertung der Penaltys war der Aussenseiter den Gästen deutlich überlegen. Mit sieben verwandelten Penaltys zusätzlich zu seinen vier Treffern aus dem Spiel war Marc Feldmann neben Keeper Lienhard die tragende Stütze des Glarner Teams. Im Handball ist so einiges an Toren innerhalb kurzer Zeit möglich. Doch der Erfolg für die Glarner schien sich allmählich abzuzeichnen. Beim Ertönen der Schlusssirene war dann aber die Freude über den Erfolg gross und sicherlich verdient. Von solch einer Reaktion auf das Hinspiel hatten die Spieler nur geträumt. Und manchmal werden Träume wahr.

Bereits am nächsten Samstag wird ein weiterer harter Brocken den Glarner gegenüberstehen. In der Kantihalle trifft der HC Glarus auf den Tabellenzweiten HSV Säuliamt. Und gegen eine weitere Überraschung hätten die Glarner bestimmt nichts einzuwenden.