Glarus Mitte greift allmählich zusammen

An der Gemeinde Glarus Mitte wird zielstrebig gearbeitet. Das Thema der politischen Struktur wird dieses Jahr auch öffentlich ins Zentrum rücken. Daneben geht es laufend darum, bereits für praktische Synergien in den Sachbereichen zu sorgen.



Sonnenaufgang der neuen Gemeinde: Die Arbeiten an der neuen Gemeinde in Glarus Mitte kommen zügig voran (Bildmontage: jhuber)
Sonnenaufgang der neuen Gemeinde: Die Arbeiten an der neuen Gemeinde in Glarus Mitte kommen zügig voran (Bildmontage: jhuber)

Mit dem neuen Gemeinderecht, das die Landsgemeinde verabschieden soll, wird auch Glarus Mitte über eine gesicherte Basis für den Aufbau der politischen Organisation der neuen Gemeinde verfügen. Die Arbeitsgruppe Volksrechte und Behörden, die am 28. Februar ihren Kick-Off hatte, plant dazu intensive Vorarbeiten im Sommer – aber auch den intensiven Einbezug der Öffentlichkeit mit Orientierungsversammlung, Internetplattform und Konsultativabstimmungen im zweiten Semester.

Bausteine der neuen Gemeinde


Schon weit fortgeschritten sind die Vorarbeiten zu Name und Wappen der künftigen Gemeinde (siehe unten).


In etlichen Teilprojekten konnten für den Ausbau der neuen Gemeinde die Bestandesaufnahmen bereits abgeschlossen werden. So wird im Sektor Energie und Versorgung im April die zweite Phase (Strategie und Organisation) gestartet – wiederum unter Beizug derselben Beratungsfirma, die auch von den Projektleitungen Nord und Süd beauftragt wurde.


Im Bereich Bildung wurde bislang vor allem das künftige Profil der Schulleitung erörtert; sobald im Mai der kantonale Schlussbericht zum Schulwesen vorliegt, können die Arbeiten auch hier intensiviert werden.


Die beiden Feuerwehren Glarus/Ennenda/Riedern sowie Netstal arbeiten seit Mitte 2007 in zwei Arbeitsgruppen Vorschläge aus; diese werden der Projektleitung bis Mitte 2008 im Hinblick auf eine Fusion vorliegen.

Konkrete Weichen richtig stellen


Damit die Gemeinde Glarus Mitte zu einem funktionsgerechten Ganzen wird, geht es für die Projektleitung neben der Arbeit an den künftigen Organisationsstrukturen laufend auch um aktuelle Weichenstellungen in den einzelnen Sachbereichen: Es soll sichergestellt werden, dass bei konkret anstehenden Fragen bereits jetzt so disponiert wird, wie es für die künftige Gesamtgemeinde sinnvoll ist. Dazu einige Beispiele:

– Finanzverwaltung: Hier ging es in jüngster Zeit konkret um zweckmässige personelle Dispositionen nach dem Rücktritt des Glarner Finanzverwalters Marcel Kistler. Inzwischen liegt ein entsprechendes Modell vor, laut dem die Leitung der Finanzabteilungen der Gemeinden Ennenda und Glarus dem Ennendaner Amtsinhaber Jakob Streiff übertragen werden soll, flankiert durch weitere personelle Umdispositionen. Der Ball zur abschliessenden Vereinbarung liegt nun wieder bei den Gemeindebehörden.


– Altersheime: Die Neubesetzung der Pfrundhaus-Leitung erfolgt befristet bis Ende 2010, damit auch im Führungsbereich der Altersheime der Handlungsspielraum der künftigen Gemeinde gewahrt bleibt.


– Spitex: Seit Anfang dieses Monats arbeiten die Spitex-Organisationen Ennenda und Netstal eng zusammen, und die bereits entstandenen personellen Synergien sollen weiter verstärkt werden.


– Schiesswesen: Hier geht es um anstehende Investitionen samt aufwändigen Kugelfangsanierungen. Konkrete Vorschläge werden noch diesen Monat der Projektleitung unterbreitet. Eile tut hier not, damit die Bundessubventionen rechtzeitig abgeholt werden können.


– Alpen: Für aktuelle Fälle von Alpverkäufen im hinteren Klöntal (Verkauf durch einen Privaten) und in Linthal (Absicht der Gemeinde Ennenda, Alp Altenoren zu verkaufen) konnten gute Lösungen gefunden werden. Insbesondere wird für Altenoren die Möglichkeit eines Verkaufs an den Tagwen Linthal Dorf unterstützt. Für ein Alpkonzept Glarus Mitte wird nach einer Bestandesaufnahme das nötige Kartenmaterial beschafft. (pd)


Sie leiten Teilprojekte von Glarus Mitte

Die aktuelle Zuteilung der Teilprojektleitungen für die Gemeinde Glarus Mitte lautet:

– Finanzen/Stiftungen: Dieter Elmer, Glarus.

– Volksrechte/Behörden: Christian Marti, Glarus.

– Verwaltung: Andrea Bettiga, Ennenda.

– Werkhof/Forstbetriebe: Rolf Blumer, Glarus.


Peter Rufibach, Riedern, Vorsitzender der Projektleitung, führt die Arbeitsgruppen Personelles, Feuerwehren sowie Schiesswesen.


Frank P. Gross, Netstal, stellvertretender Vorsitzender, führt die Arbeitsgruppen Ablauforganisation/Informatik, Schulwesen, Altersheime, Korporationen, Energie/Versorgung sowie Raumentwicklung. (pd)


«Glarus» als Name vorgeschlagen

Die Namen- und Wappenkommission Glarus Mitte, der (nach dem letztjährigen öffentlichen Mitwirkungsaufruf an Interessierte) je drei Mitglieder auf Glarus und Netstal, zwei aus Ennenda und eines aus Riedern angehören, beantragt einstimmig, die künftige Gemeinde solle Glarus heissen. Sie verwarf geschichtlich begründete Vorschläge (z. B. Glaronia, Turseron), ebenso Zusammenfügungen wie Glarinenda oder Glarineten.

Zum Wappen der neuen Gemeinde wird die Kommission ihren Vorschlag demnächst der Projektleitung unterbreiten. Aus rund zwei Dutzend Vorschlägen wird sie dabei drei oder vier zur Weiterleitung auswählen. (pd)