Glarus Mitte plant seine Kernverwaltung

Die drei Bereiche Gemeindekanzlei/Einwohneramt, Bau und Umwelt sowie Finanzwesen sollen in der künftigen Gemeinde Glarus (Mitte) den Kern der künftigen Verwaltung bilden. Dies empfiehlt die Teilprojektgruppe – und wendet sich nun demnächst auch den Standortfragen zu.



Bereits am 7. November indessen wird sich die Projektgruppe Verwaltung auch dem Thema Standorte zuwenden (Bild: jhuber)
Bereits am 7. November indessen wird sich die Projektgruppe Verwaltung auch dem Thema Standorte zuwenden (Bild: jhuber)

Am Orientierungsanlass vom 8. Oktober gab die Projektleitung Glarus Mitte einen Gesamtüberblick zu allem, was bisher geschah. Ab heute soll an dieser Stelle in loser Folge der Zwischenstand der einzelnen Teilprojekte geschildert werden. Heutiges Startthema: die künftige Kernverwaltung von Glarus Mitte.

Der Netstaler Landrat und Gemeinderat Matthias Auer betont vorweg, dass es erst Empfehlungen sind, welche die von ihm geleitete Projektgruppe Verwaltung vorlegt: Auch zur Verwaltungsorganisation werden die definitiven Weichenstellungen ganz und gar den Organen der künftigen Gemeinde zustehen.

Drei Kernbereiche

Für das Organigramm der Gemeindeverwaltung empfiehlt die Projektgruppe die Aufteilung in drei Bereiche: 1. Gemeindekanzlei/Einwohneramt; 2. Bau und Umwelt. 3. Finanzwesen.

Chef des Bereichs Gemeindekanzlei/Einwohneramt soll der Gemeindeschreiber sein; dieser soll also keine separate Stabsstelle des Gemeindepräsidiums bilden. Ihm untersteht einerseits der Gemeindeschreiber-Stellvertreter, der zugleich den Kanzleibereich führt. Bei ihm soll auch der Rechtsdienst angesiedelt sein, für den die Variante einer gesonderten präsidialen Stabsstelle ebenfalls verworfen wurde. Der andere Direktunterstellte des Gemeindeschreibers wäre dann der Leiter des Einwohneramtes.

Der Bereich Bau und Umwelt soll gegliedert sein in Hochbau und Tiefbau, wobei letzterem auch die Sparten Umwelt und Raumordnung zugedacht sind. Dem dritten Bereich schliesslich, das heisst dem Finanzwesen, sollen auch die finanztechnischen Belange jener Sparten, zugeordnet sein, die nicht zur Kernverwaltung gehören (ausgenommen die Werkbetriebe).

Weitere Tätigkeitsgebiete

Selbstverständlich werden zur künftigen Organisationsstruktur noch weitere Tätigkeitsgebiete gehören, die aber von andern Projektgruppen bearbeitet werden. Zu erwähnen sind hier namentlich das Forst- und Alpwesen, die Werkbetriebe, die Sicherheit und last but not least die Bildung.

Auch wenn erst an der kommenden Landsgemeinde über ein neues Bildungsgesetz entschieden wird, sind auf Stufe Glarus Mitte die Vorarbeiten zum Bildungsbereich im Gange. Es geht insbesondere um die Koordination zwischen den Projekten Volksrechte und Schulwesen, damit die Zuständigskeitsbedürfnisse der Schule mit der einzigen vom Kanton zwingend vorgesehenen Kommission in die Gemeindeordnung aufgenommen werden können.

Schnittstellen wird es zwischen der Bauverwaltung sowie den als selbständige öffentlich-rechtliche Anstalt gedachten Gemeindewerken geben: Das Wasser soll in Gemeindehoheit bleiben, aber via Leistungsauftrag von den Werkbetrieben betreut werden. Der Abwasserbereich wird der Hauptabteilung Bau und Umwelt zugeschieden. Noch nicht abschliessend geklärt ist die Frage der Verrechnung der Abwassergebühren; hier bieten sich zwei Möglichkeiten an: Verrechung entweder durch die Werkbetriebe oder durch die Abteilung Finanzen.

In Bearbeitung sind zurzeit die künftigen Stellenbeschriebe. Darüber und zum weiteren Vorgehen in personeller Hinsicht sollen aber die heutigen Gemeindebediensteten von Netstal, Riedern, Glarus und Ennenda am Personalanlass vom 24. November als erste Näheres erfahren.

Start für die Standortfragen

Bereits am 7. November indessen wird sich die Projektgruppe Verwaltung auch dem Thema Standorte zuwenden und dabei vorweg alle in Frage kommenden Gebäulichkeiten näher in Augenschein nehmen. Auf konkrete Prognosen zu den Standortempfehlungen will sich Matthias Auer naturgemäss nicht einlassen. Dass die glockenganze Verwaltung an einen einzigen Ort kommen wird, glaubt er eher nicht. Wegleitend für die Standortwahl müssten aber einzig und allein die Zweckmässigkeit der künftigen Verwaltungsstruktur und natürlich die Benutzerfreundlichkeit sein.

*Ruedi Hertach ist Informationsbeauftrager des Projektes Glarus Mitte.