Glarus Nord - Arbeiten schreiten planmässig voran

An einer gut besuchten Informationsveranstaltung in der linth-arena sgu in Näfels orientierte das Projektteam über den Stand der Arbeiten in den zahlreichen Kommissionen. Verschiedene Arbeiten sind weit fortgeschritten und nab ist überzeugt, mit der neuen Gemeinde Glarus Nord am 1.1.2011 starten zu können.



Vielseitige Orientierung durch die Projektleitung Glarus Nord. V.l. Hans Leuzinger
Vielseitige Orientierung durch die Projektleitung Glarus Nord. V.l. Hans Leuzinger

Ziel des Projektteams sei es, so Projektleiter Willy Kamm an der gut besuchten Informationsveranstaltung vom vergangenen Montagabend in der linth-arena sgu in Näfels, auf den 1. Januar mit einer funktionsfähigen neuen Gemeinde starten zu können, bei der jedoch nicht gar alles perfekt sein müsse. Die Projektorganisation könne nur Leitplanken setzen und Vorgaben machen, jedoch keine Entscheidungen fällen. Ziel sei es daher, die Bevölkerung mit fundierten Informationen und Unterlagen zu beliefern, damit diese ihre Entscheide treffen könne. Ein grosses Anliegen des Projektteams sei es, dass all die Mitarbeitenden in den Gemeinden und damit viel Now how erhalten bleiben.

Projektorganisation für Parlament

Vizepräsident Beat Noser orientierte in Kürze über den Stand der Arbeiten in den zahlreichen Kommissionen von der Finanzverwaltung über die Raumentwicklung bis zum Personellen. Bruno Gallati informierte über die Grundzüge der Gemeindeordnung. Die Projektorganisation schlägt neben der Gemeindeversammlung auch die Schaffung eines rund 30-köpfigen Parlamentes vor. Glarus Nord liesse sich in ein bis drei Wahlkreise einteilen, so dass alle Gemeinden vertreten sein sollten. Ein Parlament böte einerseits eine breitere Abstützung und eine politische Vielfalt, andererseits ist damit ein gewisser Abbau der direkten Demokratie verbunden. Das Parlament würde Kosten von rund 100'000 bis 200'000 Franken verursachen.

Für und wider Gemeindeparlament


Die erste Diskussionsrunde wurde bereites rege benutzt. Landrat Thomas Kistler sprach sich im Namen der SP gegen eine zu grosse Machtballung von Gemeindepräsidenten und Gemeinderat aus, wünschte viel Transparenz und möglichst überall ein Miteinbezug der Bevölkerung. Landrat Fredo Landolt fragte nach den Pensen der neuen Gemeinderäte und Parlementarier und stellte die Frage, ob man für alle Ämter genügend Leute finden werde. Landrat Chrtistoph Zürrrer äusserste sich skeptisch zum Gemeindeparlament. Dieses sei nach dem jetzigen Gemeindegesetz systemfremd. Anderer Ansicht war da Landrat Peter Landolt, der die Qualität der politischen Arbeit eines Parlamentes erwähnte. Für oder gegen ein Gemeindeparlament äusserten sich weitere Votanten. Landrätin Christine Bickel schliesslich wünschte sich, dass die Stimmberechtigten frühzeitg mit einer breiten Vernehmlassung miteinbezogen werden.

Schule, Altenbetreuung und Kultur


Eva Carmenati als zuständige Leiterin orientierte über die Rahmenbedingungen für die neue Schule. Zur Zeit werden die Infrastrukturen der Schulen und Kindergärten sowie die vorhandenen Räume und Einrichtungen aufgenommen. Mit der Erfassung der Geburtenzahlen berechnet man die zu erwatenden Schülerzahlen der nächsten Jahre. Im Moment sind es in Glarus Nord rund 1860 Schulkinder.

Rita Niggs Arbeitsgruppe befasst sich mit der Altenbetreuung in der neuen Gemeinde. Auch hier wird eine Bestandesaufnahme gemacht, werden Standorte, gemeinsame Projekte, Wohnformen, Organisation und Rechtsform abgeklärt. Die Arbeitsgruppe von Fridolin Hauser befasst sich mit der Zukunft der Dorfkultur. Zu Zeit läuft in allen Gemeinden über die kulturellen Aspekte eine Umfrage. Dies wird die Arbeitsunterlagen für die Gruppe liefern.

Deutlicher Wappenentscheid


Gemeindeschreiber Steve Nann schliesslich informierte über das Gemeindewappen und den Gemeindenamen. Wie bereits kommuniziert, hat sich eine Mehrheit für den Namen «Linth» ausgesprochen. Bei den kürzlich präsentierten Vorschlägen für ein neues Gemeindewappen hat sich eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung für die Variante B entschieden. Dieses Wappen zeigt auf gelbem Grund blau die Linth und mit acht Sternen die acht zusammengeschlossenen Gemeinden.

Projektleiter Willy Kamm erwähnte gegen Schluss ein paar wichtige Meilensteine auf dem Weg zur neuen Grossgemeinde. Am 30. Juni 2009 soll über Wappen und Namen, über die neue Gemeindeordnung sowie eine Personal- und Besoldungsverordnung abgestimmt werden. Bis 30. September 2009 muss die neue Behörde gewählt sein, die dann am 1. Januar 2010 die Projektleitung und am 1. Juli 2010 auch die bestehenden Gemeinden übernimmt. «Wior sind auf dem Weg», erklärte Kamm am Schluss, dass die entsprechenden Vorlagen zeitgerecht der Bevölkerung unterbreitet werden könnten.