Glarus Nord auf dem Präsentierteller

Rund hundert Bürgerinnen und Bürger der entstehenden Gemeinde Glarus Nord nahmen am Samstag Einblick in den Stand der Dinge. Der Stadtpräsident von Rapperswil-Jona riet dazu, für das Personal möglichst schnell Klarheit zu schaffen.



Frau Landammann Marianne Dürst im Gespräch Peter Lienhard
Frau Landammann Marianne Dürst im Gespräch Peter Lienhard

Benedikt Würth, der Stadtpräsident von Rapperswil-Jona, trat als Gastreferent am Tag der offenen Tür von Glarus Nord vom Samstag in Niederurnen auf. Er freue sich, mit der neuen Gemeinde einen starken Partner in der Nachbarschaft zu erhalten, erklärte er dem gut hundertköpfigen Publikum. Würth sprach über die Fusionserfahrungen seiner Gemeinde um empfahl insbesondere Entscheidungen, die das Personal betreffen, möglichst schnell zu fällen und die neu gewählten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rasch in den Fusionsprozess einzubeziehen. Denn im Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürger müsse die neue Gemeinde vom ersten Tag an funktionieren. Mit anderem, wie etwa der Vereinheitlichung von Bauordnungen oder Zonenplänen, habe man sich dagegen in Rapperswil-Jona Zeit gelassen. „Der Personalbereich ist der Bergpreis der Fusion“, meinte Würth.

Informationen aus erster Hand

Vor dem Referat von Benedikt Würth konnten sich die Besucher in der Schul- und Mehrzweckanlage Linth-Escher in Niederurnen an verschiedenen Tischen über den Stand der Arbeiten in den einzelnen Gruppen orientieren. So war etwa zu erfahren, wie man sich die Organisation der Gemeindewerke oder des Forstes vorstellt, wo die zukünftige Feuerwehr stationiert werden soll oder wie die Energieversorgung funktionieren soll. Zur Auflockerung konnten die sich Besucher am Stand der Arbeitgruppe „Jugend“ am Tischfussballkasten betätigen oder an jenem der Arbeitsgruppe „Kultur“ ihr Wissen über die Gemeinde testen.

Parlament mit Fleisch am Knochen

Drei Arbeitsgruppen stellten ihre Tätigkeiten in Referaten eingehender vor, die jeweils von rund 40 Personen besucht waren. Über den Stand der Ausarbeitung der Gemeindeordnung berichtete Bruno Gallati, Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Volksrechte und Behörden“. Er legte dar, dass es vorgesehen ist, dem Gemeindeparlament relativ grosse Kompetenzen zu erteilen, damit dieses nicht zu einer Alibiinstitution wird. So soll es beispielsweise über einmalige Ausgaben bis 2,5 Millionen Franken abschliessend und bis 5 Millionen Franken unter Referendumsvorbehalt entscheiden können. Der Entwurf der Gemeindeordnung geht in den nächsten Tagen in eine Vernehmlassung. Am 18. Mai findet eine Orientierungsversammlung statt und am 10. Juni befindet die Gemeindeversammlung darüber.

Aus der Arbeitsgruppe „Schulwesen“ berichtete Eva Carmenati. Sie erläuterte die Empfehlungen zu den zukünftigen Schulstandorten und den Aufgaben der Schulleitungen. In der Diskussion zeigte sich insbesondere, dass der Entscheid, auf dem Kerenzerberg nur noch in Obstalden eine Schule zu führen, nach wie vor umstritten ist. Dritter Referent war Fridolin Hauser, der den Stand der Arbeiten in der Arbeitsgruppe „Kultur in den Dörfern“ vorstellte.

Daniel Fischli, Kommunikationsbeauftragter der Projektleitung von Glarus Nord