Glarus Nord – auf Sand, Schutt und Trümmern?

Wussten Sie, dass die Bewohner von Glarus Nord nach der Wortschöpfung von Dr. Mark Feldmann «Molasser», «Karboner» und «Silikater» sind? Dem ist so, wenn man sie nach der geologischen Entstehungsgeschichte des Glarner Unterlandes benennt.



Die «Glarus-Nördler» nach geologischem Untergrund benannt in «Silikater»
Die «Glarus-Nördler» nach geologischem Untergrund benannt in «Silikater»

Es ist ein aussichtsloses Unterfangen, als Laie das hoch kompetente und mit viel Bildmaterial dargestellte Referat von Dr. Mark Feldmann, mit einem kleinen Pressebericht einfangen zu wollen. Was er aber im «kulturforum brandluft», diesmal im vollen «Kaffi Zigerribi» in Oberurnen hingelegt und ermöglicht hat, sind atemberaubende Eindrücke über die «Biografie» unserer Landschaft, speziell der Gemeinde Glarus Nord.

Mark Feldmann schlug immer wieder Brücken zur globalen Entwicklung unseres Planeten Erde, der Entstehung der Kontinente und unserer kleinen von Bergen umkreisten Welt des Glarner Unterlandes. Dabei hat er die diversesten Schichten nach Alter und Entwicklung aufgezeigt und auf die Erosionen hingewiesen. Die Zeiträume der Entwicklung sind gemessen an einem kleinen Menschenleben immens. Spuren führen 300 Millionen Jahre zurück. Gewaltige Umwälzungen und Druckverhältnisse haben unsere Landschaft gebildet. Sehr schön erklärte der Referent wie die kürzlich so auffällig dargestellte und ins UNESCO-Naturerbe aufgenommene Überschiebung möglich war. Wussten Sie, dass es Gestein in unserer Gemeinde gibt, das radioaktiv strahlt? Das Publikum erwies sich denn auch als fragefreudiges und hochinteressiertes Auditorium. Mark Feldmann blieb keine Antwort schuldig und sparte nicht mit ironischen Seitenhieben auf unsere aktuelle Situation.

Sinnigerweise erhielt er denn auch eine fünfzigfränkige Cremeschnitte, deren Schichten er studieren könne. Er verteilte sie aber in Tranchen an das wissbegierige Publikum. Schliesslich durfte er den «goldenen Oberseefrosch» auf eine Gesteinsart geleimt, die er bislang noch nie erforscht hatte, einem Bauziegel, entgegennehmen.

Das «kulturforum brandluft» hat am 10. Juni 2010 um 18.00 Uhr Statuten beschlossen und ist damit (wieder) eine juristische Person, die mit kulturellen Veranstaltungen zum Zusammenwachsen der Dörfer in Glarus Nord beitragen möchte.