Glarus Nord beantragt Steuererhöhung

Obwohl das Budget 2018 der Gemeinde Glarus Nord mit einem Ertragsüberschuss von rund 76 000 Franken rechnet, beantragt die Behörde einen Steuerzuschlag von zwei Prozent. Verschiedene Kostenfaktoren, vor allem die Beiträge an die lintharena sgu, belasten die Rechnung der Gemeinde.



Gemeindepräsident Martin Laupper und Alexandra Hefti
Gemeindepräsident Martin Laupper und Alexandra Hefti

Das Budget der Gemeinde Glarus Nord für 2018 rechnet mit einem Aufwandüberschuss von 76 247 Franken. Die Gemeinde plant Investitionen in der Höhe von brutto 11,7 Mio. Franken, was gegenüber 2016 eine deutliche Steigerung bedeutet. Trotz hoher Kostendisziplin ist es eine grosse Herausforderung, ein positives Betriebsergebnis zu erwirtschaften. Der gestiegene Personalaufwand der Gemeinde von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, höhere IT-Kosten, Abschreibungen sowie Forderungsverluste bei den Steuern wirken sich trotz prognostizierten höheren Steuereinnahmen (+2 Mio. Fr.) negativ auf das zu erwartete Ergebnis aus.

Kostenfaktor lintharena sgu

Die Finanzen von Glarus Nord werden vor allem auch belastet durch die lintharena sgu. Damit der Betrieb und die Liquidität der Anlage im kommenden Jahr sichergestellt werden kann, ist seitens der Gemeinde ein zusätzlicher Beitrag zu leisten. Die Beiträge an die lintharena sgu belasten das Ergebnis der Gemeinde mit mittlerweile 1,1 Mio. Franken. In den Jahren 2018–2022 sind zudem verschiedene richtungsweisende Grossprojekte zu erwarten. Neben der Sanierung der lintharena sgu sind dies auch die Stichstrasse, Hochwasserschutzmassnahmen und der Beitrag an den Abwasserverband Glarnerland.

«Mit all diesen externen Kostenfaktoren gelingt es einfach nicht, ein positives Betreibergebnis zu erzielen», erklärte Gemeindepräsident Martin Laupper an einer Medienorientierung, an der auch die neue Leiterin Finanzen der Gemeinde, Alexandra Hefti, anwesend war. Und dies ist nun seit Jahren so.

Steuererhöhung von 63 auf 65 Prozent

Der Gemeinderat will diesem Negativtrend entgegenwirken und beantragt zu Handen der Gemeindeversammlung eine Steuererhöhung von zwei Prozent. Mit den bisherigen 63 Prozent Gemeindesteuer hat Glarus Nord die tiefste Steuer pro Einwohner. «Die Erhöhung um zwei Prozent bringt der Gemeinde Einnahmen von rund 11,6 Mio. Franken», sagte die Leiterin der Finanzen.

«In der relevanten Gesamtbetrachtung sind die Kennzahlen der Gemeinde Glarus Nord jedoch weiterhin solide», betonte Laupper. Der durchschnittliche Selbstfinanzierungsgrad der Jahre 2014–2018 weist einen genügenden Wert von 94 Prozent aus. Vor allem in den Jahren 2019 und 2020 sinkt der Selbstfinanzierungsgrad infolge der voraussichtlichen Umsetzung verschiedener Grossprojekte, ehe dieser ab 2021 wieder auf über 80 Prozent steigt. Richtungsweisend wird das Jahr 2018 sein, da an der Landsgemeinde verschiedene Geschäfte behandelt werden sollen, welche einen direkten Einfluss auf die finanzielle Situation der Gemeinde haben könnten.