Glarus Nord bewilligt einige namhafte Kredite

Die Gemeindeversammlung von Glarus Nord bewilligte am Freitagabend in Näfels Kredite von rund zwei Millionen Franken für schulische Zwecke und Werkleitungen. Auch die Jahresrechnungen der Gemeinde und der öffentlich-rechtlichen Anstalten wurden gutgeheissen.



Bericht von der Gemeindeversammlung Glarus Nord vom 14. Juni 2019 (Archivbild: e.huber)
Bericht von der Gemeindeversammlung Glarus Nord vom 14. Juni 2019 (Archivbild: e.huber)

Die Gemeinde Glarus Nord wächst. Das bringt wie Gemeinderätin Sybille Huber an der Gemeindeversammlung vom Freitag erläutert auch mehr Schülerzahlen. So hat die Schulraumplanung für den Schulkreis Näfels-Mollis-Kerenzerberg ergeben, dass es von heute rund 50 Klassen im Jahre 2034 zirka 72 Klassen geben wird. Das hat den Gemeinderat bewogen, für den schulischen Bereich verschiedene Vorlagen auszuarbeiten.

Billigere Variante für Pavillons gefordert

Ein erster Kredit für schulische Zwecke von 195 000 Franken betrifft Massnahmen im Schulhaus am Bach in Mollis. Diese sind notwendig, weil bis 2024 weiterhin Näfelser Schüler in Mollis unterrichtet werden müssen. Der Kredit ist unbestritten.

Der zweite Kredit von 410 000 Franken, vorgestellt von Kaspar Krieg, soll für provisorischen Schulraum in Form eines Pavillons beim Schulhaus Schnegg in Näfels für die Jahre 2020/21 eingesetzt werden. Albert Ackermann ist der Meinung, dass es hier günstigere Varianten gäbe und beantragt Rückweisung des Kredites. Dieser wird mit 92 zu 68 Stimmen angenommen.

Den grössten Brocken benötigt ein Architekturwettbewerb für ein neues Primarschulhaus mit Kindergarten und Turnhalle beim Schulareal Schnegg. Der Kredit von 440 000 Franken wird stillschweigend genehmigt.

Einmal Ja, einmal Nein

Die Grüne Partei Glarus Nord hat zwei Anträge auf Änderung der Gemeindeverordnung eingereicht. Bei einem Antrag geht es daran, die Frist vor allem bei komplexen Vorlagen zu verlängern, um Bulletins zu erstellen und die Bevölkerung zu informieren. Dazu brauche es mehr Zeit als in der heutigen Gemeindeverordnung vorgeschrieben sei, begründen die Grünen. Der Gemeinderat ist mit dieser Verordnung einverstanden, und die Versammlung folgt dem Antrag diskussionslos.

In einem zweiten Antrag fordern die Grünen bei wichtigen Vorlagen separate Informationen durch die Geschäftsprüfungskommission (GPK). Die GPK soll sogar den Stimmberechtigten Bericht und Antrag stellen können, wenn sie aufgrund ihrer Prüfungen eine Beschlussfassung derselben für erforderlich hält. Der Gemeinderat hält diesen Antrag für unnötig, wie Gemeinderat Dominique Stüssi argumentiert. Landrätin Priska Müller verteidigt den Antrag, der zum Zweck habe, die Informationspflicht der GPK klarer zu regeln und nur in wenigen dringenden Einzelfällen zur Anwendung komme. Sie wird im Namen der SVP unterstützt von Landrat Thomas Tschudi. Die Versammlung folgt jedoch dem Gemeinderat und lehnt den Antrag ab. 

Keine Fokusgruppen

Stefan Gasser aus Bilten fordert in einem Antrag die Bildung von Fokusgruppen für die Ortschaften Bilten, Niederurnen, Oberurnen, Näfels, Mollis, Filzbach, Obstalden und Mühlehorn. Diese hätten den Zweck, die regionale Bevölkerung im Rahmen örtlicher Veranstaltungen über die jeweils anstehenden Sachgeschäfte der Gemeindeversammlungen vorgängig zu informieren. Gemeinderat Hansjörg Stucki beantragt Ablehnung. Die Bevölkerung von Glarus Nord werde jetzt schon in geeigneter Weise informiert. Stefan Gasser sieht keine Chance für Genehmigung und stellt zu Handen der nächsten Gemeindeversammlung einen Abänderungsantrag.

Infrastrukturaufgaben und Jahresrechnungen

Gemeindevizepräsident Bruno Gallati befasst sich mit den beiden Kreditvorlagen für Werkleitungen. Der Verpflichtungskredit für den Ersatz der bestehenden Quellableitungen von den Quellen Mäuerli und Rütisbrunnen in Mollis in der Höhe von 393 000 Franken wird stillschweigend gutgeheissen. Unbestritten ist auch der hohe Verpflichtungskredit von 1,050 Mio. Franken für den Ersatz von Wasserleitungen ab Reservoir Paradiesli.

Schliesslich hat die Gemeindeversammlung auch verschiedene Jahresrechnungen zu genehmigen. Gemeindepräsident Thomas Kistler nennt die wichtigsten Eckzahlen der Gemeinderechnung 2018, die mit einem Ertragsüberschuss von 107 000 Franken abschliesst. Gutgeheissen werden die Jahresrechnungen der Alters- und Pflegeheime Glarus Nord (APGN) sowie der Technischen Betriebe Glarus Nord (TBGN).

Keine Wortmeldungen gibt es zudem zu einer Leistungsvereinbarung mit der Schul- und Gemeindebibliothek Niederurnen.