Glarus Nord entscheidet für Basisschulstufe

Die Schulkommission Glarus Nord hat anlässlich der ordentlichen Sitzung vom 11. Januar entschieden, in Glarus Nord Basisschulstufen dort, wo es sinn- und zweckvoll ist, weiterhin zu ermöglichen. Die Umsetzung obliegt der operativen Schulleitung und bedarf der kantonalen Zustimmung des Departements Bildung und Kultur.



Glarus Nord hat sich für die Einführung der Basisstufe entschieden. (Motivbild: jhuber)
Glarus Nord hat sich für die Einführung der Basisstufe entschieden. (Motivbild: jhuber)

Gestützt auf die Erfahrungen der zahlreichen Basisstufenklassen in der ganzen Schweiz und dem daraus resultierenden Bericht «Projektschlussbericht der EDK-Ost», einschliesslich dem positiven Erfahrungsbericht der Projektleiterin der Glarner Basisstufenprojekte, entschied die Schulkommission Glarus Nord, dass Basisstufenklassen in Glarus Nord geführt werden können. Die Schulkommission hebt aber hervor, dass bei der Planung einer Basisstufenklasse die räumlichen Gegebenheiten, finanziellen Möglichkeiten gemäss Budget und personellen Ressourcen berücksichtigt werden müssen.

Was ist eine Basisstufe?

Die Basisstufe ist ein Organisationsmodell der Einführung, welches das 1. und 2. Kindergartenjahr und das 1. und 2. Primarschuljahr verbindet. In den Klassen der Basisstufe werden Kinder von vier bis acht Jahren gemeinsam unterrichtet. Die Basisstufe kann in drei bis fünf Jahren durchlaufen werden.

Ziel ist sinnvolle Ergänzung zu heutigen Klassen

Die Einführung von Basisstufenklassen soll in Anzahl und Standort mit Umsicht dort durch die Schulleitung angegangen werden können, wo die Strukturen für dieses Organisationsmodell stimmen, die räumlichen Voraussetzungen bereits vorhanden sind und auch die Bedürfnisse bestehen. Unter diesen Voraussetzungen kann es, ganzheitlich betrachtet, sogar zu nahezu kostenneutralen Lösungen kommen.

Wovon profitieren Kinder in der Basisstufe?

Kinder lernen in unterschiedlichem Tempo und entwickeln sich unterschiedlich schnell. In der Basisstufe wird dieser Tatsache Rechnung getragen und den Kindern differenzierte Lernwege er­möglicht. Mit der Individualisierung der Lernwege schafft die Basisstufe ein pädagogisches Umfeld, in dem Situationen der Unter- und Überforderung aufgefangen werden können.

Durch die altersgemischte Gruppe finden sowohl starke wie auch schwächere Kinder ihren Platz. Die verschiedenen Altersstufungen erlauben es dem Kind nämlich, sich – unabhängig von seinem Alter – jener Gruppe anzuschliessen, die seinem Entwicklungsstand entspricht. Damit gewährleistet die Basisstufe eine gleichermassen gute Bildung, erreicht dieselben Lernziele wie der Kindergarten und die Primarschule 1. und 2. Klasse und bietet den Kindern damit eine zielorientierte Ausbildung.

Wo Basisstufe einführen?

Eine flächendeckende Einführung würde in letzter Konsequenz einen bedeutenden Umbau der bekannten Bildungsstrukturen nach sich ziehen. Eine zwingende Führung von Basisstufen wäre nur dann nachhaltig, wenn danach überall der Übertritt in eine gemischte Mittelstufe (3./4. Klasse) garantiert würde. Der Effekt ist jedoch nicht nachhaltig, wenn auf das bisherige System von altershomogenen Klassen zurückgewechselt wird. Zudem hätte eine flächendeckende Basisstufe aufgrund der notwendigen baulichen Anpassungen fast aller Schulstandorte sowie der zusätzlichen Ausbildungen der betroffenen Lehrpersonen weitreichende finanzielle Belastungen zur Folge. Deshalb sollen Basisstufen dort eingeführt werden, wo sie sinn- und zweckvoll geführt werden können.